Inhaltsverzeichnis
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Editorial: Parodontale Betreuung nicht auf Kasse
Dr. Klaus Höcker, Vorsitzender des Berufsverbandes der Fachzahnärzte und Spezialisten für Parodontologie e.V. (BFSP)
Glauben Sie, mit diesem Kritze-Kratze Geld verdienen zu können?, fragte der altgediente Zahnarztveteran den jungen Kli-nik-Assistenten während der Pause einer Fortbildungsveranstaltung zum Thema Parodontologie in der täglichen Praxis. Etwas verwirrt blieb der angehende Parodontologe dem niedergelassenen Kollege eine Antwort schuldig, hatte er bis dahin noch keinen Gedanken an betriebswirtschaftliche Zwänge hinsichtlich der Behandlung entzündlicher Zahnbetterkrankungen verschwendet. Und heute - 25 Jahre später? Immer noch ist es nicht gelungen, die zahnmedizinische Betreuung des parodontal erkrankten Patienten leistungsgerecht in einer Gebührenordnung abzubilden. Die privatzahnärztliche GOZ blieb auf dem Stand von vor mehr als 21 Jahren stehen. Die systematische PAR-Behandlung der gesetzlichen Krankenversicherung spiegelt fachgerecht vielleicht noch die anti-infektiöse Therapie als Einstieg wider. Die notwendige - lebenslange - Nachsorge gibt es auf Kasse ebenso wenig wie regenerative, also zahnerhaltende Maßnahmen. Im Rahmen der privatzahnärztlichen Versorgung ist immer Gebührenakrobatik nötig, um leistungsgerecht honoriert zu werden...
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Statement: Herausforderungen selbst gestalten
Dr. Dietmar Oesterreich, Präsident der Zahnärztekammer Mecklenburg-Vorpommern/ Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer
Unzweifelhaft steht das Gesundheitswesen vor zahlreichen Herausforderungen. Gesellschaftliche Wandlungsprozesse, wie die verstärkte Patientenorientierung, die zunehmende Bedeutung der Qualitätsförderung und der Wissenschaftlichkeit, beeinflussen nachhaltig die weitere Ausgestaltung von Gesundheitssystemen. Zentrale Herausforderung in allen modernen entwickelten Industrienationen ist und bleibt der demografische Wandel der Bevölkerung. Auch in der zahnärztlichen Praxis verdeutlicht sich diese Entwicklung dadurch, dass nicht nur die präventiven und therapeutischen Bedarfe der älter werdenden Bevölkerung steigen, sondern auch, dass die medizinische Kompetenz des zahnärztlichen Behandlungsteams zunehmend gefordert ist...
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ZWP online greift in aktuelle Webtrends und bringt auch mit seiner Mobile-Version seine Leser immer auf den neuesten Stand. Mit der neuen Mobilseite unter m.zwp-mobil.info kann jetzt auch auf das umfangreiche Videound Bildmaterial zugegriffen werden. iPhones, e-Books oder internetfähige Smartphones werden in Zukunft die Gestaltung und Konzeption von Webseiten stark beeinflussen. Dadurch wird eine alte Grundregel für Webseiten völlig auf den Kopf gestellt. Früher lautete diese Regel, dass eine Internetseite möglichst kurz sein soll, denn die Nutzer scrollen nicht gerne. Informationen, die weiter unten auf der Seite nur durch Scrollen zu erreichen sind, galten als verloren.
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Praxis-Konjunkturbarometer: Wirkt sich die Wirtschaftskrise auf Zahnarztpraxen aus?
Prof. Dr. Thomas Sander
In der Maiausgabe 2009 der ZWP hat sich der Autor erstmalig mit den Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise auf deutsche Zahnarztpraxen auseinandergesetzt. Im Februar 2010 wurde eine erneute Bestandsaufnahme durchgeführt und die Stimmungslage in den Praxen erfragt. Das Konjunkturbarometer zeigt, dass die deutschen Zahnärzte (noch) nicht in der Krise an gekommen sind und darüber hinaus auch für 2010 keine Einschnitte erwartet werden.
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Alle Welt redet von Kundenzufriedenheit. Doch diese allein reicht heute nicht mehr aus. Im Gegenteil - sie ist sogar gefährlich. Sobald wir mit der Kundenzufriedenheit zufrieden sind, befinden wir uns bereits auf Kurs unter Wasser. Es genügt einfach nicht mehr, die Erwartungen von Patienten zu erfüllen - und diesen Zufriedenheitsgrad zu messen. Wir müssen die Erwartungen unserer Patienten immer wieder übertreffen. Der einzig gangbare Weg: Wir müssen weg vom Dienst nach Vorschrift, vom altgewohnt Üblichen, das wir im gesamten Praxisteam bis zur Zertifizierung beherrschen. Wir müssen hin zur Patientenüberraschung, wir müssen ihnen unvergessliche Serviceerleb-nisse bieten, wollen wir die Loyalität unserer Arbeitgeber wirklich auf Dauer gewinnen.
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Stippvisite Praxissteuerung: Dr. Michael Behrends, Bergheim
Jeder Praxisinhaber weiß, dass er seine Zahlen im Blick haben muss, um die Wirtschaftlichkeit seiner Praxis besser steuern zu können. Um zu erfahren, wie das in der Praxis aussieht, startet die ZWP-Redaktion mit diesem Beitrag eine Reihe von Stippvisiten bei verschiedenen Praxen im Bundesgebiet, die alle mit PraxisNavigation¨* arbeiten. Den Anfang macht Dr. Michael Behrends, Zahnarzt und Implantologe aus Bergheim.
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Das Ausloben und Gewähren von Prämien für den Bezug von Medizinprodukten kann eine produktbezogene und daher nach ¤¤1 Abs. 1 Nr. 1, 7 HWG verbotene Werbung darstellen. Das gilt unabhängig davon, ob die für die Gewährung der Prämien erforderlichen Prämienpunkte für genau benannte oder eine nicht näher eingegrenzte Viel-zahl von Medizinprodukten angekündigt wird. Sogar Prämien, die für Bestellungen aus einem Gesamtsortiment ausgelobt werden, welches neben Medizin- auch andere Produkte umfasst, kann unzulässig sein. Das ist - vereinfacht - der Leitsatz einer unlängst vom Bundesgerichtshof (BGH) verkündeten Entscheidung, mit der die Revision eines Me- dizinprodukteherstellers gegen ein Urteil des Oberlandes- gerichts Frankfurt am Main zurückgewiesen worden ist.1
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Recht: Anspruch auf implantologische Leistungen von GKV-Patienten
Karin Gräfin von Strachwitz-Helmstatt
Das Landessozialgericht Baden-Württemberg bestätigte in einem nicht rechtskräftigen Urteil vom 15.12.2009 (Az.: L 11 KR 4668/09), dass gesetzlich Krankenversicherte einen Anspruch auf implantologische Leistungen bei einer dauerhaft bestehenden Mundtrockenheit nach einer Tumorbehandlung haben. Streitig war die Gewährung eines implantatgestützten Zahnersatzes (zwei ITI-Straumann-Implantate).
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Unzufriedenheit, Missverständnisse und darauf folgende Beschwerden können in jeder Praxis auftreten. Nicht immer erkennt man die Beschwerde sofort als solche, da sich der Patient nicht klar und direkt ausdrückt. Unzufriedenheit schlägt dann schnell in Frustration um, was soweit gehen kann, dass sich der Patient anderweitig beschwert und damit der Praxis erheblichen Schaden zufügt.
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Der Aufbau eines internen QM-Systems in die Praxisorganisation steht und fällt mit der richtigen Anleitung bzw. mit dem richtigen QM-Handbuch. Etwa 90 Prozent der anstehenden Aufgaben müssen von den Mitarbeitern der Praxis bewältigt werden. Kommen die Mitarbeiter nun mit der Anleitung zur Einführung eines QM-Systems zurecht, so liegt der Rest der Arbeit nur noch in der kontinuierlichen Umsetzung. Leider gibt es sehr wenige QM-Handbücher, die eine einfache Handhabung möglich machen. Die Handbücher sind umständlich geschrieben, mit unnötigen und gesetzlich nicht geforderten Anforderungen überfrachtet und der Einstieg durch ein verständliches Register bzw. Inhaltsverzeichnis wurde nicht genutzt.
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Über Nerven, Blut- und Lymphgefäße bestehen direkte Verbindungen zwischen Parodont und Endodont, die nur vom Dentin der Zahnwurzel getrennt sind. Durch die anatomisch vorgegebenen Verbindungswege können sich Infektionen den Weg zwischen den Strukturen bahnen und die sogenannten Paro-Endo-Läsionen entstehen lassen. Es werden Erkrankungen, die primär endodontalen Ursprungs (Klasse I) sind, von den primär parodontalen Läsionen unterschieden (Klasse II). Kombinierte Endo-Paro-Läsionen sind zunächst endodontologisch und später parodontologische Erkrankungen (Klasse III).1,2
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Neben der traditionellen klinischen Befundung gewinnen paraklinische Parameter wie Entzündungsmarker oder Bakteriennachweise mehr und mehr an Bedeutung. Sie führen aber nicht zur Gesundung unserer Patienten. Die praktische Behandlung der Parodontitis durch ScRp oder diverse operative Verfahren in der Praxis sind nach wie vor das wichtigste Therapiemittel, das uns zur Verfügung steht. Diese setzt ein sinnvolles Behandlungskonzept, das sich auch in die Praxis integrieren und dort konsequent umsetzen lässt, voraus.
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Interview: Ausbildung zum Fachzahnarzt muss eingeführt werden
Carla Senf sprach mit Dr. Klaus Höcker, BFSP
Vor knapp fünf Jahren wurde der Berufsverband der Fachzahnärzte und Spezialisten für Parodontologie (BFSP) gegründet. Wir sprachen mit Dr. Klaus Höcker, dem Vorsitzenden des Berufsverbandes, über die aktuelle Situation der Parodontologie in Deutschland im Zusammenhang mit der häuslichen Mundhygiene.
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In der menschlichen Mundhöhle leben mehr Bakterien als Menschen auf der Welt - und häufig leben diese Keime nicht freischwimmend (planktonisch), sondern gut geschützt in einem Biofilm, früher Plaque genannt, und langsam aber sicher entwickeln sich die Bakterienverbünde zum Problem.
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Die gute Nachricht: Implantate können keine Karies bekommen. Die schlechte Nachricht: Implantat-Parodontitis kann zum Verlust von Implantaten führen. Mit diesen einfachen Zusammenhängen erklärte eine Kollegin ihren Patienten bildlich, warum eine regelmäßige Prophylaxe nötig ist. Zugegeben, diese Beschreibung trifft nur annähernd die mikrobiologischen Fakten, der Kern bleibt jedoch: das größte Risiko für Implantatverlust und damit für einen langlebigen Zahnersatz ist und bleibt die Periimplantitis. Dabei gibt es heute Möglichkeiten, dieses Problem bereits bei den ersten Anzeichen, der sogenannten Perimukositis, sicher und effizient in den Griff zu bekommen.
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Die antimikrobielle photodynamische Therapie (aPDT) kann den van Winkelhoff-Cocktail zur Bekämpfung von Aggregatibacti actinomycetemcomitans (A.a.) im Rahmen der Behandlung aggressiver Parodontitiden ersetzen.
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Hand auf s Herz - nutzen Sie Ihre Prophylaxe als Möglich- keit, Ihren Praxisertrag erheblich zu vergrößern? Oder fristet die Prophylaxe eher das Dasein eines Stiefkindes in Ihrer Praxis? Wenn ein Patient danach fragt, bieten Sie sie an, wenn nicht, dann eben nicht. Im letzteren Fall wäre das schade und verschenktes Geld, denn die professionelle Zahnreinigung sollte in jeder Praxis ein wichtiger Leistungsbereich sein, der maßgeblich zum Praxisgewinn beitragen kann.
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Vollkeramische Restaurationen kamen in der zahnärztlichen Prothetik in den letzten Jahren umfangreich zum Einsatz. Die Einführung von hochfesten Strukturkeramiken wie Yttrium-stabilisiertem Zirkonoxid (3Y-TZP) hat die Indikation von Keramik in der Zahnmedizin stark ausgeweitet. Vollkeramikkronen und Brücken sind so auch im stärker belasteten Seitenzahnbereich möglich.1,2
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Der Erfolg einer modernen Zahnarztpraxis hängt vor allem vom Praxisteam ab. Der Zahnärztin/dem Zahnarzt wird als Speerspitze des Teams sicher eine besondere Rolle zuteil. Nicht zuletzt, weil sie/er die besonders aufmerksame Wahrnehmung der Patienten genießt. Nichtsdesto- trotz werden Sie als komplettes Praxisteam wahrgenommen. Jeder Einzelne zählt. Aber nicht nur in der Außendarstellung spielt ein geschlossener, harmonischer Teamauftritt eine tragende Rolle. Zur optimalen Funktionalität der Praxisabläufe ist Teamarbeit gefragt. Definierte Ziele, klare Verantwortlichkeiten und abgestimmte Abläufe sind nur ein paar Beispiele für Mitarbei- terorientierung und -führung als integrativer Bestandteil Ihres Qualitätsmanagements.
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In diesem Punkt sind sich wohl alle einig - Fortbildung ist wichtig. Denn ohne könnten die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse und zeitgemäße Therapiemethoden in der Praxis nicht wirklich umgesetzt und integriert werden. Zahnärztliche Fortbildungsmaßnahmen sollen die fachliche Kompetenz zum Nutzen des Patienten sichern. Doch wird dabei auch die fachliche Fortbildung von zahnmedi zinischem Fachpersonal genug beachtet?
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Haben Sie schon mal darüber nachgedacht, wie sich Ihre Patienten mit Multiband-Apparaturen, Implantaten, kombiniertem Zahnersatz, Parodontitis oder gar in Übergangssituationen nach akuten therapeutischen Maßnahmen ernähren können, und was Ihnen beim Kochen und Essen Genuss verschafft?
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Nachdem dent-net¨ im vergangenen Jahr mit der DAK und einigen anderen Krankenkassen eine Reihe bedeutender Neuzugänge verzeichnen konnte, ist nun seit 1. März 2010 auch die KKH- Allianz, Deutschlands viertgrößte bundesweit tätige Krankenkasse mit mehr als 2 Millionen Versicherten, neuer Partner im dent-net¨-Verbund.
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Der Erfolg von Zahnärzten und Zahntechnikern basiert auf wirtschaftlicher Planung, bestmöglicher Technik und fortlaufender Innovation. Hier liegen die Chancen der Zukunft. Das mittelständische Unternehmen Bauer & Reif ist deshalb bevorzugter Partner von immer mehr Praxen und Labors. Der Zahnmedizin-Experte bietet Handel, Service und Coaching aus einer Hand, in herausragender Qualität und mit einem hochkompetenten Team. Dabei profitieren Kunden von einem Qualitätskonzept mit drei entscheidenden Vorteilen: persönlich, praxisnah und professionell.
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Praxisgewinn, Liquiditätssaldo sowie die Entstehung von Vermögen und Schulden stehen in einem komplexen Zusammenhang. Dieser Beitrag verfolgt das Ziel, Ihnen anhand von Beispielen die Voraussetzungen für einen Vermögensaufbau zu erläutern und eine realistische Vorstellung über finanzielle Spielräume zu vermitteln.