Inhaltsverzeichnis
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Editorial: Prophylaxe ein Leben lang – bis ins hohe Alter
Prof. Dr. Dietmar Oesterreich, Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer
Die demografische Entwicklung führt zu einem Anstieg der Zahl älterer Menschen. Dies hat natürlich auch Auswirkungen auf das Krankheitsgeschehen in der Bevölkerung. Nicht nur die Häufigkeit, sondern auch das Spektrum der Krankheiten wird sich verändern. Dabei werden insbesondere chronische Erkrankungen, Multimorbidität und der Bedarf an flegeleistungen zunehmen – all das lässt auch die Zahnmedizin nicht unbeeinflusst.
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Statement: „Das passiert mir nicht noch einmal …“
Dr. Wolfgang Menke, Präsident der Zahnärztekammer Bremen
"Es ist eher so, dass diese Fehlerberichtssysteme, weil sie inzwischen durchaus üblich sind, nicht nur in der fachlichen Öffentlichkeit geschätzt und positiv dargestellt werden. Insofern ergibt sich auch eine positive Wirkung für den ganzen Berufsstand."
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Emotionen spielen eine bedeutende Rolle, wenn es darum geht, Botschaften in den Köpfen der Zielgruppe zu verankern. Dies zeigen die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse aus dem Neuromarketing. In Zeiten der Reizüberflutung und des immer stärker werdenden Wettbewerbs wird es immer schwieriger, die eigene Praxis am Markt zu positionieren. Daher gewinnen neue Forschungsergebnisse, die zeigen, wie Botschaften in der heutigen Zeit effektiver bei der Zielgruppe ankommen können, immer mehr an Bedeutung.
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Eine der zurzeit am häufigsten von Zahnärzten gestellten Fragen lautet: Macht es eigentlich Sinn, auf Facebook aktiv zu werden? Welchen Nutzen hat das für die Praxis? Kann ich dadurch Neupatienten gewinnen? Ist das nicht auch gefährlich? In diesem Beitrag geht der Autor auf die wichtigsten Fragen ein.
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Wissen Sie eigentlich, was an Ihrem Empfang tagtäglich passiert? Hat man doch aus eigener Erfahrung als Patient in einigen Praxen schon viel erlebt: Mitarbeiter, die sich nur ungern bei der Beantwortung ihrer privaten E-Mails von den Patienten stören lassen, lieber ihr Telefonat fortsetzen als die Annahme am Laufen zu halten, oder auf Anliegen entnervt reagieren. Die Frage, wie dieses Verhalten am Praxisinhaber vorübergehen kann, stellen wir uns dann jedes Mal. Dabei lässt sich die Performance eines Praxisempfangs mit einigen einfachen Regeln und Tipps erheblich verbessern.
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Mit der Eröffnung seiner eigenen Praxis im Mai 2012 verwirklichte Andreas Korall nicht nur einen lang gehegten Traum, sondern meisterte gleichzeitig den Einstieg ins zahnärztliche Berufsleben nach der Assistenzzeit. Dank guter Planung im Vorfeld, familiärer Unterstützung und einer Managementsoftware, die den Praxisalltag erheblich erleichtert, ist die junge, moderne Praxis auf Wachstums- und Erfolgskurs.
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In einschlägigen Internetforen häufen sich Meldungen wie diese: „Liebe Kolleginnen und Kollegen, vor ein paar Wochen erhielt ich überraschend die Mitteilung der Behörde, dass meine Praxis begangen wird – ich hatte drei Wochen Zeit, mich darauf vorzubereiten.“ Die meisten Praxen verfallen erst einmal in einen Schockzustand, wenn die Stichprobenauswahl der Behörde auf sie fällt.
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Als größte Suchmaschine hat Google für das Internet eine immense Bedeutung. Das nutzen Dienstleister für ihre Zwecke. Da die meisten Internetnutzer Google für ihre Recherchen nutzen, tun auch Zahnärzte gut daran, die Relevanz ihrer Einträge innerhalb Googles zu erhöhen. Da niemand – außer den zuständigen Mitarbeitern bei Google – weiß, welche Algorithmen hinter der „Krake“ stecken, gibt es einen ganzen professionellen Bereich, welcher sich mit der Frage beschäftigt: „Nach welchen Kriterien sortiert Google seine Suchergebnisliste?“
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Recht: Keine Korruptionsstrafbarkeit von Vertragsärzten
RA Dr. Sebastian Berg, RA Dennis Hampe, LL.M.
Vertragsärzte sind korrupt, aber nicht strafbar – so lässt sich die seit Monaten erwartete Entscheidung des Großen Senats für Strafsachen des BGH (Beschluss vom 29.03.2012, Az.: GSSt 2/11) zusammenfassen. Denn im Gegensatz zum Bundespräsidenten sind Vertragsärzte keine Amtsträger. Die Annahme von Geschenken ist damit zwar moralisch mitunter ähnlich fragwürdig, aber nicht von den Tatbeständen des Strafgesetzbuches (StGB) umfasst.
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Jeder Zahnarzt, der an der vertragszahnärztlichen Versorgung teilnimmt, kennt zumindest den Begriff „Wirtschaftlichkeitsprüfung“ oder musste bereits selbst erfahren, was dieser Prüfmechanismus bedeuten kann. Kurz gesagt soll durch Wirtschaftlichkeitsprüfungen die Einhaltung der wirtschaftlichen Leistungserbringung von Zahnärzten im Sinne des SGB V kontrolliert werden.
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An dieser Stelle können unsere Leser der langjährigen ZWP-Autorin Dr. Lea Höfel Fragen im Bereich Psychologie stellen – in Bezug auf Patienten, das Team und sich selbst. Die Fragen und Antworten finden Sie hier redaktionell aufbereitet wieder. In dieser Ausgabe der ZWP geht es um die Frage, welche Entscheidung ansteht, sobald der Chef psychisch auffälliges Verhalten an den Tag legt. Psychologin Dr. Lea Höfel antwortet.
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Bei meinen Praxisberatungen stelle ich immer wieder fest, dass Behandlungen außerhalb des BEMA-Rahmens durchgeführt und berechnet werden, ohne dass eine schriftliche Einwilligung des Patienten vorliegt. Dies betrifft beim GKV-Patienten die Prophylaxe, Wurzelbehandlungen außerhalb der Kons-Chirurgie-Richtlinie 9, dentinadhäsive Aufbaufüllungen, SDA-Restaurationen, funktionsanalytische/therapeutische Leistungen, Implantationen sowie indirekte Restaurationen...
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Der demografische Wandel stellt die Gesundheitssysteme vor große Herausforderungen. Niedrige Geburtenraten in Kombination mit weltweit steigender Lebenserwartung führen zu alternden Gesellschaften. Auch Zahnärzte müssen sich auf eine ansteigende Zahl älterer Menschen einstellen. Nach Bevölkerungsvorausberechnungen des Statistischen Bundesamtes wird sich die Zahl der über 60-Jährigen in Deutschland bis zum Jahr 2030 um 7,3 Millionen auf 28,05 Millionen gegenüber 2009 (21,2 Millionen) erhöhen. Dies entspricht einem Zuwachs von 34,5 Prozent. Somit wären 37 Prozent der Einwohner über 60 Jahre...
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Laut Statistischem Bundesamt steigt in Deutschland die Zahl der Personen, die 80 Jahre oder älter sind, in den Jahren 2008–2050 von 4 Millionen auf mehr als 10 Millionen (Quelle: Statistisches Bundesamt; Lange Reihen; 12. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung). Damit steigt auch die Zahl der älteren Patienten in den Zahnarztpraxen.
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Gemäß einer aktuellen und interessanten Studie der „Stiftung Gesundheit“1 und dem „TÜV SÜD“ wurde ausführlich die Frage: „Zertifizierung ja oder nein“ analysiert. Im Jahre 2011 wurden 6.000 Ärzte in Großpraxen, Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) und in ambulant versorgenden Kliniken angeschrieben und um Beantwortung eines ausführlichen Fragebogens gebeten. Die Auswahl wurde entsprechend der bundesweiten Grundgesamtheit aller Ärzte nach den geografischen, demografischen und fachlichen Spezifika repräsentativ stratifiziert. Innerhalb der o.g. Studie gaben 191 Ärzte aussagekräftige Antworten...
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Gerade hat der DAX die 7.000er-Marke überschritten und noch finden sich in der FAZ Überschriften wie „Die deutsche Wirtschaft stemmt sich gegen die Krise“ oder „Konjunktur besser als erwartet“. In der aktuellen Ausgabe eines von mir sehr geschätzten Börsenbriefs lese ich: „Die Aktienmärkte scheinen sich allmählich für die nördliche Richtung zu entscheiden.“ Draußen scheint die Sonne und zumindest in Süddeutschland erleben wir endlich wieder einen Sommer, der seinen Namen verdient. Und trotzdem ist mir unwohl, wie seit langem nicht mehr und ich bin mir sicher, der Countdown für die nächste Krise mit heftigen Kursverlusten an den Börsen läuft. Ich gehe davon aus, dass sie uns im Laufe der nächsten zwölf Monate erwischen wird und vermute, dass es eher drei oder sechs Monate sein werden, bis die Krise über uns hinwegschwappt.
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Immer mehr immer ältere Menschen haben immer mehr eigene Zähne oder Implantate. Neben den sehr fitten alten Menschen, die ohne jede Einschränkung die Zahnarztpraxis aufsuchen und sich bester allgemeiner und mundgesundheitsbezogener Gesundheit erfreuen (go go), gibt es alte Menschen mit leichten Einschränkungen (slow go) bis hin zu pflegebedürtigen multimorbiden, immobilen, demenziell erkrankten Menschen (no go), die uns im Praxisalltag vor ganz neue Herausforderungen stellen.
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Die demografische Entwicklung in Deutschland ist geprägt von der doppelten Altersdynamisierung, die Menschen werden immer älter und gleichzeitig wächst der Anteil alter Menschen an der Gesamtbevölkerung. Es kann also nicht überraschen, wenn auch in Ihrer Praxis schon heute jeder vierte mögliche Patient bereits über 65 Jahre alt ist. Hinzu kommt, dass sich die zahnärztliche Arbeit mit dem alternden Patienten in den vergangenen zehn Jahren grundlegend verändert hat. Wie aber sehen Konzepte zur Zahnpflege im alten Mund aus? Die Zahnmedizin bietet Lösungen an, die Prävention ein Leben lang möglich macht.
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Die demografische Entwicklung ist wohl eine der größten gesellschaftlichen Herausforderungen der heutigen Zeit. Wissenschaftler sehen den Anteil der über 60-Jährigen schon im Jahr 2030 bei über 30 Prozent der Gesamtbevölkerung. Auf diese Entwicklung müssen auch wir Zahnärzte reagieren.
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Da die individuelle Beratung und Aufklärung des Patienten das A und O in der Prophylaxe ist, sollten sich Kommunikation und Behandlung nahezu die Waage halten. Nur ein aufgeklärter Patient wird oder bleibt ein gesunder und letztlich zufriedener Patient. Erst wenn er verstanden hat, worum es bei der Prophylaxe geht, kann er den Sinn und Wert von präventiven Maß-nahmen erkennen und viel besser mitarbeiten – ob während der Behandlung oder bei sich zu Hause. Als Zahnmedizinische Prophylaxeassistentin investiere ich viel Zeit und Engagement in die Patientenkommunikation und -aufklärung und mache mir dabei auch die Vorteile der modernen Fluoreszenztechnologie (SoproLife) zunutze.
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Immer mehr ältere Menschen besitzen auch im Alter immer mehr eigene Zähne. Prognosen zufolge ist in 20 Jahren jeder dritte Patient älter als 65 Jahre. Menschen, die aktiv sind und die sich ein hohes Maß an Lebensqualität bewahren möchten – und für die auch gerade deshalb gesunde, funktionsfähige Zähne eine entscheidende Rolle spielen. Für die Zahnarztpraxis ergeben sich daraus neue Chancen der Patientenbindung und die entsprechenden Herausforderungen für das Praxisteam.
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Bildet sich unter einer Versorgung Sekundärkaries, ist das sowohl für den Zahnarzt als auch den Patienten ärgerlich. Das gilt insbesondere bei hochwertigen CEREC-Restaurationen. Die Sorge vor einer Untertherapie muss jedoch nicht zum Verzicht auf minimalinvasives Arbeiten führen. Um zu vermeiden, dass die Tragezeit einer Restauration unnötig verkürzt wird, können Anwender nun auf modernste technische Unterstützung zurückgreifen – die Kariesdetektion mittels FACE®-Technologie.
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Patienten stellen heute hohe ästhetische Ansprüche an ihre direkten Versorgungen – zunehmend auch im Seitenzahnbereich. Dies hat seitens der Dentalindustrie zur Entwicklung moderner Kompositwerkstoffe geführt, die sich aufgrund ihrer überzeugenden, materialwissenschaft-lich validierten Eigenschaften als Standard bei direkten Restaurationstechniken im Front- und Seitenzahnbereich etabliert haben.
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Das Interesse von Erwachsenen an schönen und geraden Zähnen nimmt in den letzten Jahren zu. Zahnlücken, schiefe oder gedrehte Zähne im Frontzahnbereich sind heute immer mehr auch Behandlungsschwerpunkt allgemeiner Zahnarztpraxen und nicht mehr nur ein Fall für den Kieferorthopäden.
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Im Zeitraum von September 2011 bis Januar 2012 wurden Produkte der Aqium® 3D-Linie von Müller-Omicron in der Abteilung Prothetik der Universitätsmedizin Göttingen in der klinischen Patientenbehandlung getestet.
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In der zahnärztlichen Implantologie wurden Verfahren zur Distraktion des atrophischen Knochens entwickelt, die es ermöglichen, eine Erhöhung des Alveolarkammes zu erreichen. Mit der Distraktionsosteogenese lassen sich somit bessere Voraussetzungen für eine spätere Implantatinsertion schaffen. Um dieses Ziel zu erreichen, entwickelte die zahnärztliche Chirurgie mit spezialisierten Herstellern Distraktoren, die seit Längerem erfolgreich angewendet werden.
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SonicFillTM ist ein neues Komposit für Seitenzahnrestaurationen, das die Vorteile eines Flowables mit denen eines herkömmlichen Komposits verbindet. Durch Schwingungsenergie wird die Fließfähigkeit des Materials zum präzisen Füllen der Kavität kurzzeitig erhöht, um anschließend bei erhöhter Viskosität eine bessere Modellierbarkeit zu bieten.
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Unsere Patienten werden immer älter. Der Zahnerhaltung kommt eine verstärkte Bedeutung zu. So ist die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland in den letzten 30 Jahren um circa acht Jahre gestiegen, das heißt, die durchschnittliche Lebenserwartung – 1980 lag diese bei rund 73 Jahren – liegt heute bereits bei über 80 Jahren. Die Tendenz scheint sich nahezu linear weiterzuentwickeln.
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Auf dem Weg zur Neuentwicklung einer stomatologischen Behandlungseinheit war das erstrangige Ziel die Zusammenfügung langjähriger Kenntnisse auf dem Gebiet der Ergonomie mit moderner Gestaltung, den neuesten Technologien und der neuen Fixationsart direkt zum Speischalenblock.
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Für die Rekonstruktion der klinischen Krone bei wurzelbehandelten Zähnen bietet Komet verschiedene Stift- und Schraubensysteme zur Verankerung des Stumpfaufbaus. Wie es das Familienunternehmen schaffte, die entscheidenden Kriterien wie Passung, Friktion und Reten-tion über neun Jahrzehnte zu optimieren, zeigt ein Sortiment, das alle Wünsche bedient – egal, welche Indikation gefordert ist bzw. welcher Aufbaumethode der Zahnarzt den Vorzug gibt.
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Armin Salewski leitet den Technischen Service des mittelständischen, inhabergeführten Dentalfachhandelunternehmens dental bauer. Im Interview spricht er über neue Systeme und Lösungen für die optimale Gerätewartung, -reparatur und -pflege in Praxen und Laboren.
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Die verfügbaren finanziellen Mittel auf Patientenseite werden immer weniger, der Anspruch an qualitativ hochwertigem Zahnersatz bleibt bestehen. Doch es gibt Alternativen, bei denen die Liefer- und Produktionszeiten nahezu denen eines Zahnlabors in unmittelbarer Nähe zur Zahnarztpraxis entsprechen – trotz der Fertigung Tausende Kilometer entfernt.
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Interview: „Wir liegen 100 Prozent über Plan“
Christin Bunn sprach mit Dr. Holger-Ludwig Riemer und Friedo vom Schemm
Im September 2012 steht bei der Audentic AG ein ganz besonderes Ereignis an: das 1. Firmen-jubiläum. Seit nunmehr zwölf Monaten hat sich der in Mülheim an der Ruhr ansässige Experte für Qualitätszahnersatz aus dem Ausland erfolgreich im Markt etabliert und blickt mit großer Motivation in das nächste Geschäftsjahr. Im Interview resümieren die Gründer und Geschäftsführer, Dr. Holger-Ludwig Riemer und Friedo vom Schemm, das letzte Jahr, sprechen über Vorhaben und Pläne und geben einen Einblick, auf was sich Zahnarzt und Patient zukünftig freuen dürfen.