Inhaltsverzeichnis
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Editorial: Digitale Technologien weiter auf dem Vormarsch
Prof. Dr.-Ing. Erwin Keeve, Leiter des Instituts für Klinische Navigation der Charité Universitätsmedizin Berlin sowie des Geschäftsfeldes Medizintechnik des Fraunhofer-Instituts für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik
Die IDS 2011 hat gezeigt, die digitalen Technologien werden von fast allen Herstellern als integraler Bestandteil ihrer Systeme angeboten und sind in der Routine angekommen. Sie helfen Behandlungen noch effizienter und qualitativ hochwertiger durchzuführen und sind zu wesentlichen Komponenten moderner Praxisabläufe geworden. So standen im Mittelpunkt der diesjährigen IDS innovative Produkte und digitale Techniken, die Anwendern und Patienten nicht nur Verbesserungen bei Vorsorge, Diagnostik und Zahnbehandlung bieten, sondern insbesondere die Interoperabilität der Systeme verbessern und so die weitere Optimierung der Arbeitsabläufe ermöglichen. Dazu zählen unter anderem erweiterte Ultraschallsysteme für die schmerzarme professionelle Prophylaxe, digitale Intraoralscanner und digitale 3-D-Röntgensysteme, die insbesondere im Bereich der Implantologie zur Zusammenführung bisher getrennter Arbeitsbereiche beitragen können.
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Statement: „Wenn Politik auf Wirklichkeit trifft“
Dr. Klaus Bartling, Präsident der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe
Jeder kennt den Ausspruch des ARD-Moderators Frank Plasberg in der Ankündigung seiner Sendung „Hart aber fair“: „Wenn Politik auf Wirklichkeit trifft“. Dieser Ausspruch beschreibt punktgenau die Entwicklung und Umsetzung des Medizinproduktegesetzes (MPG) in Nordrhein-Westfalen. Zum Hintergrund: Das MPG vom 2. August 1994 ist keine deutsche Erfindung. Es ist die Reaktion des deutschen Gesetzgebers auf europarechtliche Vorschriften, die vor allem der Bildung eines einheitlichen Marktes für Medizinprodukte im Bereich des europäischen Wirtschaftsraumes dienen sollten. Bis zum Erlass des MPG galten für medizinische Produkte die unterschiedlichsten Gesetze, wie etwa das Lebensmittel- und Bedarfsgegenständegesetz, das Gerätesicherheitsgesetz, die Röntgenverordnung, die Strahlenschutzverordnung und das Eichgesetz...
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Gute, qualifizierte, motivierte und freundliche Mitarbeiter sind eine wichtige Visitenkarte und werden von Patienten neben der fach-lichen Qualifikation des Arztes oft als Entscheidungskri-terium für oder gegen eine Zahnarztpraxis herangezogen. Leider geht das Thema Mitarbeiterführung und Mitarbeiterbindung im Tagesgeschäft oft unter und Defizite werden erst dann wahrgenommen, wenn die Stimmung schon im Keller ist oder wichtige Leistungsträ-ger das Praxisteam verlassen.
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Warum finden sich manche Menschen auf Anhieb sympathisch? Warum ziehen manche Verkäufer Kunden magisch an? Wieso stimmt zu manchen Kollegen „die Chemie“ einfach nicht? Hier erhalten Sie Tipps, wie Sie mit unsympathischen Kollegen oder Patienten so umgehen können, dass diese Ihnen Ihren Alltag bereichern.
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Ganz gleich, ob Menschen sich von Angesicht zu Angesicht oder auf Empfehlungsportalen über Zahnarztbesuche und Behandlungen unterhalten, überall ist es eine Frage des Vertrauens. Und wird diese infrage gestellt, dann ist es schwierig, sie wieder herzustellen mit dem Ergebnis, dass Patienten eine andere vertrauenswürdige Zahnarztpraxis suchen.
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Bei dem Markenaufbau macht es keinen Unterschied, ob es sich um ein Großunternehmen oder um eine Zahnarztpraxis handelt – die Mechanismen sind gleich. Deshalb werden Sie in den nächsten sechs Monaten an dieser Stelle jeweils einen Artikel zur chronologischen und strate-gischen Herangehensweise an Markenaufbau und -management lesen. Wir werden zeigen, wie Marketing bei Zahnarztpraxen funktioniert und wirkt. Angefangen bei der Analyse über die Positionierung bis hin zu konkreten Maßnahmen.
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Vielen Zahnärzten passiert es immer öfter, dass Rechnun-gen nicht beglichen werden. Auch vom Patienten in Auftrag gegebene Laborleistungen bleiben regelmäßig offen. Was ist zu tun? Da die Rechnungsempfänger aus den verschiedensten Gründen ihrer Zahlungspflicht nicht nachkommen, stellt sich für den Zahnarzt die Frage, wie er seinen Vergütungsanspruch durchsetzen kann. Voraussetzung für die Durchsetzbarkeit ist die Fälligkeit, die sich wiederum aus verschiedenen Anforderungen ergibt. Um die von der Zahnarztpraxis gestellte Rechnung „wasserdicht“ zu machen, sind gewisse Voraus-setzungen zu erfüllen.
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„Stuck Between a Rock and a Hard Place“: Manchmal bringt Rocklyrik Lebenssachverhalte am besten auf den Punkt. Zwar darf bezweifelt werden, dass den Rolling Stones die Rechtsfigur des „sonstigen Schadens“ im Vertragszahnarztrecht geläufig gewesen ist. Mit ihrer musikalischen Verewigung der genannten Redewendung1 (etwa: „in der Zwickmühle stecken“) erscheinen die Konsequenzen eines aktuellen Urteils des Sozialgerichts Marburg für den Zahnarzt jedoch zutreffend umschrieben.
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An dieser Stelle können unsere Leser der langjährigen ZWP-Autorin Dr. Lea Höfel Fragen im Bereich Psychologie in Bezug auf Patienten, das Team und sich selbst stellen. Die Fragen und Antworten finden Sie dann redaktionell aufbereitet hier wieder. In der jetzigen Ausgabe der ZWP geht es um die Frage, wie das Praxisteam im Alltag richtig mit einer älteren, dementen Patientin umgeht. Psychologin Dr. Lea Höfel antwortet.
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Mehr Zeit für das Wesentliche haben und ein Plus an Sicherheit gewinnen: Kosten senken, Liquidität sicherstellen und weniger Verwaltungs-arbeit, gleichzeitig maximale finanzielle Sicherheit gewährleisten – all diese Themen stehen für den Zahnarzt im Blickpunkt der täglichen Arbeit.
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Nachdem der Airbag in Europa Anfang der 1980er-Jahre zur Serienreife gebracht wurde und in die motorisierten Fahrzeuge kam, um Verletzungen zu verringern oder gar zu vermeiden, waren die Jubelrufe groß. Als das CT/DVT aus dem gleichen Grund Einzug in der Zahnmedizin hielt, hieß es von den Versicherungen: Wir erkennen keine medizinische Notwendigkeit. Konventionelle Röntgenaufnahmen wie das Orthopantomogramm (OPG) sind ausreichend.
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In letzter Zeit mehren sich die Hilferufe von Praxen, die eine „Einladung“ zur Wirtschaftlichkeitsprüfung erhalten haben. Bei dieser Einladung geht es nicht um eine Kuchenschlacht mit Champagner und Torte – sondern vielmehr um eine Schlacht um die Karteikarten der Praxis bzw. deren Inhalte...
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Die ersten KZVen führen bereits ihre 2%ige Strichprobe durch. Zahnarztpraxen müssen per Gesetz ein QM-System in ihre Praxisorganisation einführen. Die Zeit zur Umsetzung dieser Aufgabe ist am 31. Dezember 2010 abgelaufen. Gemäß § 6 der Richtlinie zur Einführung eines QM-Systems, Festlegung durch den Gemeinsamen Bundesausschuss, sind die KZVen verpflichtet, die Einführung des QM-Systems in einer 2% Stichprobe zu überprüfen. Alle KZVen melden ihre Ergebnisse zum Jahresende 2011 an die KZBV...
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Keine Angst, auch die Erdbeben-/Atomkrise wird an den Finanzmärkten schneller vorübergehen, als wir es heute glauben mögen. Aber sie wird nachhaltige Folgen in der Energiepolitik haben und wahrscheinlich zu einem weltweiten und umfassenden Umdenken in der Energiepolitik führen: Weg von der Kernkraft und hin zu renewable energy, lautet die Devise – auch im Ausland, wo die „German-Kernkraft-Angst“ lange nicht so ausgeprägt ist wie bei uns. So haben sich einige Länder wie China zumindest vordergründig sofort gegen Kernkraftabstinenz ausgesprochen. Trotzdem dürfte nun eine nicht mehr aufzuhaltende Bewegung genau in Richtung „renewable energy“ einsetzen. Möglicherweise werden wir einen klassischen und für die Wirtschaft segensreichen Megatrend erleben. Megatrends zeichnen sich dadurch aus, dass sie …
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Der erstmalige Einsatz digitaler, bildaufzeichnender Verfahren in der Zahnheilkunde datiert auf das Jahr 1987. Die Technik ist quasi ein „Abfallprodukt“ der rasanten Entwicklung der Computertechnik, der Sensorik und der Speichertechnologie. Mittlerweile haben circa 30 bis 40 Pro-zent aller Zahnarztpraxen ein Röntgengerät mit digitalem Bildempfängersystem. Es steht zu erwarten, dass mittelfristig – wie schon in der Fotografie geschehen – das digitale Röntgen das filmbehaftete konventionelle wegen der vielfältigen Vorteile komplett ersetzen.
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Digitale Zahnmedizin: CAD/CAM-gefertigte Suprastrukturen im zahnlosen Kiefer
Dr. med. dent. Sven Rinke, M.Sc., M.Sc., Carsten Fischer
Je nach Anzahl der inserierten Implantate haben sich unterschiedliche prothetische Konzepte für die Versorgung des zahnlosen Kiefers etabliert (Zitzmann und Marinello 2002). Grundsätzlich ist dabei eine festsitzende, rein implantatgetragene Versorgung auf sechs bis acht Implantaten und eine abnehmbare Versorgung bei reduzierter Implantatanzahl möglich (Abb. 1 und 2).
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Der schnelle technische Fortschritt ermöglicht viele Indikationen für die Anwendung der digitalen Abformung in der Zahnarztpraxis. Im folgenden Artikel werden anhand eines Fallberichts die Vorteile der digitalen Abformung für den Patienten, den Zahnarzt und den Zahntechniker dargestellt.
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Digitale Zahnmedizin: Navigiertes Implantieren - Win-win-Situation für Patient und Zahnarzt
Dr. Sigmar Schnutenhaus
Kommt der Patient mit fehlenden Zähnen in unsere Praxen und fragt nach einer implantat-prothetischen Versorgung, so verlangt er heute eine funktionelle und ästhetische Versorgung, die einer natürlichen Bezahnung nahekommt. Vorbei sind die Zeiten, in denen der Patient für den Preis einer stabilen Prothetik Pfahlbauten aus weit sichtbaren Titanschrauben akzeptierte und die Praxis mit einer gewissen Ähnlichkeit mit dem Beißer aus James Bond verließ. Diese Er-wartungshaltung kann durch eine exakte Planung in den meisten Fällen befriedigt oder auch wenn nötig im Vorfeld relativiert werden.
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Digitale Zahnmedizin: Adhäsive Befestigung von Zirkonoxidrestaurationen
Dr. Tom O. Blöcker, Christian Moss
Die hohe Belastbarkeit adhäsiver Befestigungen glaskeramischer Versorgungen ist nachgewiesen.1 Allerdings ist nach zehn Jahren mit einer 10- bis 15-prozentigen Verlustrate zu rechnen.2–5 Häufigste Verlustursache: Fraktur der Restauration. Für die adhäsive Befestigung von Zirkonoxidrestaurationen gibt es bisher kaum belastbare Daten. Eine sinnvolle Oberflächenkonditionierung von Zirkonoxidkeramiken ist problematisch. Die bisher beschriebenen Methoden wie Silikatisieren, Silanisieren, Sandstrahlen und Ätzen sind aufgrund einer fehlenden Glasphase unzuverlässig oder wirkungslos.6–8 Eine neue Technologie unter Verwendung von Glasloten ermöglicht nunmehr das „echte“ adhäsive Befestigen von substanzschonenden Zirkonoxid-restaurationen wie Non-Prep-Single-Retainer- oder Inlaybrücken und Inlays oder Teilkronen.
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Dr. Elmar Frank war wohl einer der ersten Zahnärzte, die in ihrer Praxis mit digitalen Geräten gearbeitet haben. Was sich seither verändert hat, welche Vorteile die Digitalisierung bietet und wie sie sich weiterentwickeln könnte – das beschreibt der Zahnarzt im vorliegenden Beitrag.
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Anwenderbericht: Präzise 3-D-Diagnostik und Implantatplanung
Dr. med. Frank Schaefer, Dr. rer. nat. Dagmar Schaefer
Bis 1971 zum ersten Mal eine Computertomografieaufnahme von einem Menschen erstellt wurde, war ein langer Vorlauf nötig: Bereits 1917 legte der Österreicher Johann Radon die mathematischen Grundlagen dafür. Die technische Umsetzung gelang erst in den 1950er- und 1960er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts durch Allan M. Cormack und Godfrey Houns-field, die beide für ihre Leistungen 1979 den Nobelpreis erhielten. Seitdem erfolgte eine geradezu explosionsartige Entwicklung: Heute ist es möglich, das schlagende Herz am CT zu verfolgen.
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Beim Einstieg in CAD/CAM stehen Laboren drei Wege offen: Gestaltung und Fertigung auslagern, im Labor gestalten und fertigen oder im Labor gestalten und zentral fertigen lassen. ZTM Dirk Bachmann hat sich vor zweieinhalb Jahren für die dritte Lösung entschieden. So rasant wie die Technologie hat sich auch die Menge der computergestützt gefertigten Einheiten in seinem Labor entwickelt.
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In der letzten Ausgabe der ZWP Zahnarzt Wirtschaft Praxis wurde die neue Software easy C.M.D. vorgestellt. In diesem Fall steht C.M.D. für Clinical Management Device, das als „Klinisches Management-Instrument“ eine geführte Abfrage zu nahezu allen derzeit wissenschaftlich diskutieren Aspekten der Craniomandibulären Dysfunktion und viele weitere Funktionen bietet. Im zweiten Teil des Artikels werden weitere Vorteile des Systems aus Sicht des Autors sowie technische und wirtschaftliche Eigenschaften dargestellt.
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Wenn ein neues Produkt auf dem Markt eingeführt wird, dann warten viele Verbraucher erst ab, ob sich das Material in der Praxis bewährt. An das neue Kompositsystem G-ænial von GC waren die Erwartungen von Anfang an hoch – erst recht, weil es sich um die Weiterentwicklung des seit vielen Jahren klinisch bewährten Systems Gradia Direct handelt.
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Der eigene Zahn ist besser als jedes künstliche Implantat. Deshalb ist die Zahnerhaltung erklär-tes Ziel von Zahnärzten und Patienten. Doch gerade bei der Endodontie besteht die Gefahr einer späteren Beherdung an der Zahnwurzel. Dann wird nachbehandelt und oft muss der Zahn trotz aller Bemühungen gezogen werden.
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Interview: „Wir sehen uns als Innovationsführer“
Kristin Jahn sprach mit Frank Bartsch, Carestream Health Deutschland GmbH
Carestream Dental ist Zahnärzten in erster Linie durch den Vertrieb von Röntgensystemen von Kodak bekannt. Im Interview am 24. März auf der IDS machte Frank Bartsch, Trade Marketing Manager der Carestream Health Deutschland GmbH, deutlich, dass die langjährige Tradition des Unternehmens mit eigenen Neu- und Weiterentwicklungen in der digitalen Bildgebung stetig weitergeführt werden muss und wird.
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Interview: „IDS war eindeutig die Messe von CAD/CAM-Systemen“
Claudia Schreiter sprach mit Dieter Hochmuth, Planmeca Vertriebs GmbH
Digitale Zahnmedizin ist eines der aktuellsten Themen, wenn es um die Zukunft der zahnärztlichen Tätigkeit geht. Wir sprachen mit Dieter Hochmuth, Geschäftsführer der Planmeca Vertriebs GmbH, über die Entwicklungen des digitalen Röntgens und über die digitalen Technologien, die Planmeca auf der diesjährigen IDS vorgestellt hat.
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Interview: "Wenn der Patient nicht zahlt"
Antje Isbaner sprach mit Dr. Ulrich Thomé und Johannes Beckering, BFS health finance
Die Behandlung war erfolgreich, Zahnarzt und Patient sind zufrieden. Der Zahnarzt schickt dem Patienten die Rechnung, dieser zahlt aber nicht. Sehr ärgerlich, da der Zahnarzt nicht nur auf das Honorar wartet, sondern unter anderem auch bei Materialien in Vorleistung getreten ist. Natürlich kann auch der beste Zahler mal eine Rechnung übersehen, sodass es bei einer Mah-nung bleibt. Leider liegt der Ball damit wieder bei den Zahnarztpraxen, in denen das Verschicken von Mahnungen inzwischen zur Tagesordnung gehört. Dies kostet Zeit, Geld und insbesondere: Nerven.