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Es ist ein sehr ungewöhnliches Jahr. COVID-19 bzw. dessen Nachwirkungen haben uns, die Gesellschaft und die Wirtschaft fest im Griff. Wer in den letz-ten Jahren und Jahrzehnten den Implan-tologiemarkt aufmerksam beobachtet hat, der konnte nur eine Entwicklung feststellen: stets ging es um Innovatio-nen – um neue Implantatdesigns, um die Digitalisierung, um Biomaterialien oder die Schaffung großer, international agierender Produktions- und Vertriebsstrukturen. Es war ein ständiges Höher, Schneller, Weiter, bis auf einmal die ganze Maschinerie durch ein kleines Virus aus der Corona-Familie zum Still-stand kam. Ich glaube, bisher hatte keiner von uns irgendeine Vorstellung, wie dramatisch die Auswirkungen einer Pandemie sein könne...
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Biologische GBR und Keramikimplantate
Dr. med. dent. Karl Ulrich Volz, Dr. med. dent. Stephanie Vergote, Dr. med. dent. Rebekka Hueber, Dr. med. dent. Josephine Tietje, Dr. med. dent. Tobias Wilck, Prof. Dr. Dr. Dr. Shahram Ghanaati
Heutzutage gibt es immer noch viele Patienten, die in der Folge von Zahnextraktionen signifikant Knochenvolumen verloren haben und bei denen deshalb Knochenaufbaumaßnahmen erforderlich sind. Im folgenden zweiten Teil der Artikelreihe werden sechs weitere besondere Maßnahmen mit Schwerpunkt auf der Verwendung von autologen Materialien skizziert, bevor ein abschließendes Fazit gezogen wird.
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Die Zahl inserierter Zirkonoxidimplantate nimmt seit der Markteinführung Ende der 1990er-Jahre beständig zu, erreicht heute aber erst einen geschätzten Anteil von circa drei bis fünf Prozent an der Gesamtzahl aller inserierten Implantate weltweit. Marktanalysen prognostizieren einen deutlichen Anstieg in den nächsten Jahren (Dental Implants Market Research Report 2017). Diese Tendenz ist dem zunehmenden Vertrauen in den Werkstoff, der Weiterentwicklung von Einteiligkeit zur Zweiteiligkeit der Implantatsysteme und der optimierten Verbindung der Aufbaustrukturen auf den keramischen Implantaten geschuldet.
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Keramikimplantate werden in der Literatur mittlerweile seit mehr als 30 Jahren beschrieben. Verwendet werden sie vor allem für den Ersatz von Wurzeln in zahnlosen Bereichen. Klinische Studien haben gezeigt, dass sich mit Keramikimplantaten Behandlungsergebnisse erzielen lassen, die mit denen von Titanimplantaten vergleichbar sind. Während der letzten zehn Jahre haben Zirkoniumdioxid-Implantate zunehmend ihren Weg in die Behandlungspläne von Implantologen gefunden.
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Die Disziplin der zahnärztlichen Implantologie entwickelt sich stetig. Heutzutage werden zunehmend „Hightech“-Ansätze verfolgt, mit denen sich klinische Behandlungserfolge weiter optimieren lassen. Implantate wurden ursprünglich freihändig gesetzt, wohingegen heute ein großer Teil an Eingriffen mittels computergeführter Chirurgie und sogar navigierter Implantation durchgeführt wird.1,2 Auch ist der komplette digitale Workflow samt DVT-Technologie, Intraoralscannern und 3D-Druckern mittlerweile weithin etabliert.3 Allerdings entwickeln sich nicht nur chirurgische und prothetische Konzepte weiter, sondern es findet auch ein Umdenken in puncto Materialien statt.
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ZT Oliver Beckmann ist einer der wenigen Zahntechniker, die im Vorstand einer großen deutschen implantologischen Fachgesellschaft aktiv sind. In Zusammenarbeit mit dem Präsidenten Dr. Georg Bach, den Mitgliedern des Vorstands und Prof. Dr. med. dent. Karsten Kamm (Baden-Baden, DTMD University Luxembourg) entwickelte er das neue Curriculum Implantatprothetik der DGZI, welches Anfang des Jahres 2021 an den Start geht. Das Implantologie Journal nutzte die Gelegenheit und befragte ZT Beckmann zu seiner Rolle in der DGZI und welche Bedeutung die Zahntechnik in der Implantologie innehat.
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Als Zahnärzte Ende der 1980er-Jahre dentale Implantate in das Therapiespektrum ihrer Praxen aufnahmen, wurde kein Implantattyp auf den Markt gebracht, ohne dass zuvor umfassende Studien und Vorversuche in renommierten Kliniken und Universitätszentren durchgeführt wurden. Allein im deutschsprachigen Raum werden heute weit über 100 verschiedene Implantate angeboten und Anwender können ihr System aus einer Vielzahl von Implantattypen mit unterschiedlichen Geometrien, Oberflächenbearbeitungen und mehreren Grundmaterialien wählen. Doch wie sicher sind diese Implantate und können wir uns blind auf die herstellerische Qualität aller für den Vertrieb zugelassenen Implantate verlassen?
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Der Keramikpionier Dr. Karl Ulrich Volz strotzt vor Unternehmergeist: Als Privatpraktizierender in Kreuzlingen in der Schweiz, Gründer der Implantatfirma SDS Swiss Dental Solutions, Inhaber der SWISS BIOHEALTH CLINIC und gern gesehener Redner und Gast auf internationalen Kongressen prägt der ehemalige ISMI-Präsident jeden Tag die globalen Entwicklungen rund um die moderne Keramikimplantologie mit. Dass die derzeitige Gesundheitskrise selbst an solchen Industriegiganten nicht ohne Kollateralschäden vorbeizieht, ist klar. Warum allerdings gerade die Orientierung auf Keramik ein vergleichsweise krisensicheres Geschäftsmodell darstellt, erklärt Dr. Volz im Interview mit dem Implantologie Journal.
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Das neuartige Patent™-Implantatsystem, das sowohl ein- als auch zweiteilige Implantate beinhaltet, basiert auf dem zentralen Leitgedanken „weniger ist mehr“ – weniger chirurgische Schritte, reduziertes Infektionsrisiko, der Verzicht auf Schrauben und andere Komponenten. Im Gespräch verrät Frédéric Wehrli, Director Product Management, mehr über das vollständig individualisierbare Keramikimplantatsystem.
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Einer der renommiertesten Forschungspreise im Bereich der zahnärztlichen Implantologie geht nach München: Priv.-Doz. Dr. Stefan Röhling erhielt zusammen mit den Co-Autoren Prof. Dr. Michael Gahlert, Priv.-Doz. Dr. Simone Janner (Bern, Schweiz), Bo Meng, Henriette Woelfler und Prof. Dr. David L. Cochran für die Studie „Ligature-Induced Peri-implant Bone Loss Around Loaded Zirconia and Titanium Implants“ den André-Schroeder-Forschungspreis 2020. Im Gespräch erläutert Priv.-Doz. Dr. Röhling die Kernergebnisse der Studie und gibt ein wissenschaftliches Update zur Thematik. Darüber hinaus veranschaulicht der erfahrene Implantologe und Pionier auf dem Gebiet moderner Keramikimplantate seine Erfahrungen mit Zirkonoxidimplanten.
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Schätzungen zufolge ist bis zum 50. Lebensjahr jeder zweite Deutsche von einem Trauma im Frontzahnbereich betroffen. Patienten mit diesem Befund benötigen in der Regel eine möglichst schnelle, funktionell hochwertige und ästhetische Versorgung. In vielen Fällen ist eine Sofortimplantation die Therapie der Wahl. Patientenindividuelle CAD/CAM-gefertigte Atlantis Abutments in Verbindung mit dem Xive-Implantatsystem bieten hier klare Vorzüge und punkten mit hohen Überlebensraten. In dem nachfolgenden Interview haben wir den erfahrenen Oralchirurgen Prof. Dr. Fred Bergmann zu diesem Thema befragt. Er war an der Entwicklung des Xive-Implantats mitbeteiligt und ist seit mehr als 15 Jahren überzeugter Anwender.
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„Wenn es die ITI Study Clubs nicht bereits geben würde – man müsste sie definitiv erfinden!“, so Dr. Anne Bauersachs, die als Study Club-Koordinatorin für die diesbezüglichen Aktivitäten der Deutschen ITI Sektion verantwortlich zeichnet. Vielen implantologisch tätigen Kolleginnen und Kollegen ist das Internationale Team für Implantologie (ITI), welches dieses Jahre vierzig Jahre alt wird, als die führende globale implantologische Fachgesellschaft bekannt und deren deutscher „Ableger“, die Deutsche ITI Sektion, als echter Aktivposten innerhalb dieses einzigartigen internationalen implantologischen Netzwerks.
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Über die Jahre hat Dr. Karl Ulrich Volz ein komplett neues Konzept für die moderne Keramikimplantologie erfolgreich etabliert: Das SWISS BIOHEALTH CONCEPT setzt auf das Zusammenspiel zwischen Medizin und Zahnmedizin, wobei die Keramikimplantate zwar einen elementaren, aber doch nur einen Baustein im biologischen Behandlungskonzept ausmachen. Im aktuellen Web-Tutorial geht Dr. Volz auf die Möglichkeiten der Verbesserung des Immunsystems mittels des SWISS BIOHEALTH CONCEPT ein und zeigt, wie man in Pandemiezeiten seine Patienten mittels einer schonenden Implantattherapie immunologisch unterstützt. Jetzt registrieren!
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Nicht nur Existenzgründer können böse Überraschungen in Form von Steuernachzahlungen erleben. Nur wer weiß, wie viel Geld wann an den Fiskus zu zahlen ist, kann sich vor Zahlungsschwierigkeiten und wirtschaftlichen Nachteilen schützen. Die einfache Lösung lautet: Steuerhochrechnungen.Ein Beispiel: Dr. Frisch hat sich 2015 in seiner eigenen Praxis niedergelassen. Im Jahr der Gründung macht er noch Verluste, schreibt aber schon im Folgejahr zumindest keine roten Zahlen mehr. Seit 2018 liegt sein Jahresgewinn zwischen 150.000 EUR und 180.000 EUR, sodass er bereits etwas Geld zurücklegen konnte. Einen Großteil dieser Rücklagen hat er aber 2019 in den Umbau seiner Praxis investiert, um die PZR endlich in ein separates Zimmer auszuglieder...