Inhaltsverzeichnis
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Editoril: „Grenzenlose“ Förderung der digitalen Zahnheilkunde
Florian Beuer, Head of the Scientific Advisory Board der International Society for Digital Dentistry e.V.
Kaum ein Monat vergeht, in dem wir nicht mit der Ankündigung einer Weiter- oder gar Neuentwicklung für die computer-gestützte Zahnheilkunde konfrontiert werden: Herstellung von Kiefermodellen aus Kunststoff mittels Rapid Prototyping-Verfahren auf Basis intraoraler Scans, Überlagerung von Modellations- mit DVT- und Implantationsplanungsdaten, digitale Röntgensysteme mit integrierten Gesichtsscannern, CAD/CAM-Fertigung von beispielsweise Zirkoniumdioxidgerüsten inklusive gefräster Verblendstrukturen aus Lithiumdisilikat usw.Dem aufmerksamen Zahntechniker fällt auf, dass mittlerweile ein Stadium erreicht ist, in dem nicht nur einzelne Technologien für sich stehen, sondern diese zu Gesamtlösungen miteinander verknüpft werden. Die Arbeitsabläufe in Praxis und Labor sowie die Zusammenarbeit zwischen Zahntechniker und Zahnarzt verändern sich hierdurch einmal mehr grundlegend. Sorgen bereitet die Vorstellung, dass die Rolle des Zahntechnikers bzw. sein Aufgabenbereich immer weiter geschmälert werden. Wird beispielsweise jeder Zahnarzt künftig selber scannen und modellieren, um die Restaurationen anschließend in einem industriellen Produktionszentrum herstellen zu lassen?
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Kein Zahntechniker wünscht sich diese Situation herbei, aber jeder hat sie bestimmt schon einmal erlebt: Ein Patient/Zahnarzt ist verärgert und beschwert sich beim Zahnarzt/Zahntechniker. Im günstigsten Fall erläutern beide das Problem auf ruhige, sachliche Weise, im schlimms-ten Fall geht der Patient/Zahnarzt mit lauter Stimme und aggressivem, drohenden Tonfall direkt auf den Zahntechniker los und streitet manchmal auf persönlich verletzender, unsachlicher Ebene um „sein Recht“ …
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Der technische Standard in deutschen Dentallaboren ist einzigartig im internationalen Vergleich und erfüllt höchste medizinische Standards. Wie hoch ist die Wertschätzung zahntechnischer Leistungen in der Öffentlichkeit? Wer interessiert sich für Kronen, Brücken, CAD/CAM, „weiße Ästhetik“ und Kieferrelationsbestimmung?
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Recht: Arbeitsrechts-Update für den Laborinhaber
RA Dr. Christopher Liebscher, LL.M., RA Wolf Constantin Bartha
Ein zahntechnisches Labor lebt von modernster Technik und Geräten sowie von Service und kompetenten Mitarbeitern. Der Laborinhaber ist deshalb nicht nur zahntechnischer oder zahnmedizinsicher Fachmann, sondern stets auch Arbeitgeber. Auseinandersetzungen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer können kostspielig und nervenaufreibend sein. Der Laborinhaber sollte deshalb fachlich auf dem neuesten Stand sein und auch über die Grundsätze des Arbeitsrechts Bescheid wissen. Einleitung
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Auch in der Zahntechnik wird die digitale Fotografie zur Dokumentation der Arbeiten immer häufiger eingesetzt. Einerseits dienen Fotos der angefertigten zahntechnischen Arbeiten der Qualitätssicherung (bessere Überprüfbarkeit), andererseits wird mit den Fotos eine bessere Diskussionsgrundlage zwischen Zahnarzt und Zahntechniker hergestellt.
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Digitalisierung: Ein Überblick: CAD/CAM-gestützte Fertigungsverfahren
Dr. med. dent. Sebastian Quaas
Die Herstellung zahnärztlich-zahntechnischer Restaurationen erfolgt mehr und mehr durch CAD/CAM-gestützte (CAD/CAM = Computer Aided Design, Computer Aided Manufacturing = computergestützte Konstruktion und Fertigung) Fertigungsverfahren. Dabei wurden aus der Industrie CAM- und Rapid-Prototyping-Verfahren für die Anwendung in der Zahnheilkunde adaptiert. Industriell wurden diese Verfahren für Groß- bzw. Kleinserienfertigung entwickelt. Einleitung
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Ohne die Abformung wäre unsere heutige Zahnheilkunde nicht denkbar. Aber seit Jahrzehnten hat sich an der Abformungstechnik nicht viel verändert, lediglich die Abformmaterialien wurden weiterentwickelt. Erst in den 1980er-Jahren ist die digitale Abformung (Digital Impression), in Form eines intraoralen optischen Scans, als neue Technik hinzugekommen. Mittlerweile ist die Technik so gut entwickelt, dass sie bei einer Vielzahl von Indika-tionen eingesetzt werden kann. Welche Veränderungen diese neue Technik mit sich bringt und auch für uns Zahntechniker entscheidend in der Arbeit sind, soll in diesem Beitrag betrachtet werden.Einleitung
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Marktübersicht: Digitale Zahnfarbbestimmung – schnell und standardisiert
Prof. Dr. med. dent. Alexander Hassel
Die korrekte Zahnfarbbestimmung stellt einen der schwierigsten Arbeitsschritte in der Herstellung von Zahnersatz dar, ist für das Therapieergebnis aus Sicht der Patienten jedoch entscheidend. In der Zahnheilkunde ist die gebräuchlichste Durchführung zur Bestimmung einer Zahnfarbe die Abmusterung eines Referenzzahnes mit einem Muster eines „Farbrings“. Dieses Vorgehen birgt jedoch zahlreiche Unsicherheiten in sich, die zu einem nicht zufriedenstellen-den Ergebnis führen können. Die digitale Zahnfarbnahme hilft hier bei einer standardisier-teren und schnelleren Zahnfarbbestimmung.Einleitung
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Zirkondioxid ist das derzeit modernste und mit Sicherheit ästhetischste Zahnersatz-Material, das die Zahntechnik momentan zu bieten hat. Es ist auch das gewebeverträglichste, ohne bislang bekannt gewordenem Allergenen-Potenzial, elektrochemisch vollkommen neutral, nichts im Mund kann es angreifen oder anlösen. Die technischen Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt, sie reichen durch das gesamte Spektrum von der Einzelkrone bis hin zur 16-gliedrigen Implantatbrücke, auch im abnehmbaren Zahnersatz finden sich mit Teleskopkronen, Abutments, Stegkonstruktionen und vielem mehr zahllose Anwendungsmöglichkeiten, limitiert lediglich durch den Durchmesser der Rohlinge von derzeit maximal 125 Millimeter.Einleitung
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Der Wunsch des Patienten nach einer perfekten, naturidentischen Anpassung von prothetischen Restaurationen an das Restgebiss sowie nach langfristiger Stabilität und Biokompatibilität kann durch den Einsatz enossaler Implantate und deren Suprakonstruktion verwirklicht werden. Das erfolgreiche Einbringen von Implantaten in den Kieferknochen und die biologisch erfolgreiche Osseointegration sind jedoch lediglich Etappenziele auf dem Weg des Patienten zum implantatgetragenen Zahnersatz.Einleitung
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Das KaVo Everest CAD/CAM-System bietet den Laboren zahlreiche Möglichkeiten, höchst qualitative Restaurationen zu fertigen. Dabei ist das System über die Jahre hinweg mit den auf dem Markt befindlichen Technologien stetig mitgewachsen. Einleitung
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Dem Zahntechniker stehen auf dem dentalen Markt zahlreiche Materialien für die Herstellung von Kronen und Brücken zur Verfügung. Für die Bearbeitung dieser Materialvielfalt bietet die Wissner Gesellschaft für Maschinenbau mbH ihre HSC-Fräsmaschine GAMMA 202 an, mit der auch Glaskeramik präzise bearbeitet werden kann.
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Moderne CAD/CAM-Technologien prägen zunehmend den Alltag der Dentallabore. Die Vorteile der digitalen Fertigungsoptionen für hochwertige Restaurationen aus Vollkeramik oder schwer spanbaren metallischen Werkstoffen erschließen sich heute allen Betrieben – unabhängig von ihrer Größe. Für die Zahntechnik von entscheidender Bedeutung sind möglichst vielseitige, flexible CAD/CAM-Systeme, die aber vor allem auch eine hohe Sicherheit in allen Stadien des Herstellungsprozesses bieten müssen. Dies leistet insbesondere die CAD/CAM-Welt der DeguDent GmbH, Hanau, mit ihren aufeinander abgestimmten Modulen.