Inhaltsverzeichnis
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Editorial: Alle gegen einen, einer gegen alle
Torsten W. Remmerbach Chefredakteur Oralchirurgie Journal
Was haben Horst Seehofer, Ulla Schmidt und Jens Spahn gemeinsam? Sie allesamt waren Gesundheitsminister und bei vielen Akteuren im System nicht sonderlich beliebt. Den Vogel jedoch schießt aktuell der amtierende Minister im Ministerium für Gesundheit Herr Prof. Dr. Karl Lauterbach ab, der im Gegensatz zu den Ministern in seinem Kabinett zwar vom Fach, aber bei seinen ärztlichen Kolleginnen und Kollegen auf der Beliebtheitsskala eher am unteren Ende zu finden ist. Auch Olaf Scholz hatte nach der gewonnenen Bundestagswahl auffällig lange gezögert, seinen Parteikollegen in das Kabinett als Gesundheitsminister zu berufen. Und so kursierten allerhand Namen, bis der Kanzler feststellen musste, dass er wohl nicht umhinkommen würde, den medial omnipräsenten Corona-Aufklärer auf den Chefsessel im BMG zu hieven. Den Themen mit dem C blieb er treu und arbeitete vor allem hart an der Cannabis-Legalisierung, wobei Crystal Meth, aus zahnärztlicher Sicht, auch bald ein (Betroffenen-)Thema werden könnte...
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Tooth Shell Technique: Kieferkammrekonstruktion im ästhetischen Bereich – Verwendung von autologem Dentin
Prof. Dr. Michael Korsch, M.A., Dr. Abdel-Karim Mamar
In den letzten Jahren ist eine Zunahme des Interesses an Knochenaugmentationen mit nicht erhaltungswürdigen Zähnen erkennbar. Das Verwerfen von extrahierten Zähnen ist zurzeit in Zahnarztpraxen und Kliniken noch tägliche Routine. Dieser Fallbericht illustriert die Situation eines 62-jährigen Patienten, bei dem nach Entfernung der Oberkieferfrontzähne der Alveolarfortsatz einen komplexen knöchernen Defekt aufwies. Die Schaltlücke wurde zweizeitig rekonstruiert. Hierbei wurde der knöcherne Defekt mittels der Tooth Shell Technique nach Korsch unter Verwendung von autologem Dentin rekonstruiert und mit zwei Implantaten sowie Implantatkronen prothetisch versorgt. Abschließend erfolgte eine Transplantation von freier keratinisierter Schleimhaut zur Rekonstruktion des Vestibulums und zur Stabilisierung der periimplantären Mukosa.
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Die ästhetische Achse ist eine Korrelation zwischen Form und Funktion – Kieferorthopädisch-kieferchirurgische Therapie einer Klasse III-Dysgnathie
N. Watted, A. Abualwafa, B. Saed, M. Asia, O. Thalji, M. Bsharat, A. Khaled, O. Dwaikat, A. Ghanem, M. Assaf, S. Bsharat, A. Watted
Die Therapie von Dysgnathien bei Patienten im Erwachsenenalter nimmt einen stetig wachsenden Raum im kieferorthopädischen Behandlungsspektrum ein. Ebenso zahlreich wie die Gründe hierfür – steigendes ästhetisches Bewusstsein, verbesserte Operationsverfahren und zunehmende kieferorthopädische Erkenntnisse auf diesem Gebiet – sind die zur Wahl stehenden Therapiekonzepte. Diese führen hinsichtlich der Okklusion in aller Regel zu einem zufriedenstellenden Ergebnis. Da aber eher die Verbesserung des fazialen Erscheinungsbildes ein Hauptanliegen erwachsener Patienten an die Therapie ist, und dies umso mehr, je ausgeprägter sich die Dysgnathie von extraoral darstellt, muss die Behandlungsplanung so konzipiert sein, dass neben der Okklusion und Funktion auch die Ästhetik in möglichst optimaler Weise verbessert wird.
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Der Torus mandibularis (TM), oder sogenannte „Exostosen“ sind eine anatomische Besonderheit im Unterkieferbereich, die sich in Form von knöchernen Auswüchsen auf der lingualen Seite des Unterkiefers manifestiert. Der Torus mandibularis liegt entweder einseitig oder beidseitig auf der Innenseite des Unterkiefers, zwischen den Eckzähnen und den Molaren und oberhalb der Linea mylohyoidea. Diese Strukturen sind zwar in der Regel gutartig, können jedoch bei Patienten mit bestimmten Symptomen und Bedingungen klinische Relevanz erlangen. In diesem Beitrag werden die anatomischen Merkmale, die Prävalenz, die möglichen Ursachen und klinischen Implikationen des Torus mandibularis näher untersucht.
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Mundhöhlenkrebs-Prävention ist von großer Bedeutung, da Mundhöhlenkrebs zu den häufigsten Krebserkrankungen des Kopfes und des Halses gehört. Die Prävention spielt schon allein dadurch eine entscheidende Rolle, da so das Risiko, von dieser Krankheit betroffen zu sein, maßgeblich reduziert werden kann. Zu entsprechenden Maßnahmen zur Früherkennung des Mundhöhlenkrebses berichtet Sabine Hiemer, Praxismanagerin und verantwortlich für professionelle Zahnreinigung für alle Altersgruppen und Bleaching im Delegationsrahmen des ZHG/Zahnarztpraxis Dresden und Freital.
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Der ZWP Study Club begeistert bereits seit über zwei Jahren seine Nutzer mit einem attraktiven und umfangreichen Fortbildungskonzept. Monatlich werden neue Webinare und interaktive Fälle veröffentlicht, die den Mitgliedern eine zeit- und ortsunabhängige, hochwertige Fortbildung ermöglichen. Die Fortbildungsplattform kann nun gut 30.000 Mitglieder vorweisen...
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„Chirurgische und implantologische Fachassistenz“ – Ein „Muss“ für jede chirurgische Praxis
Dr. Joachim Schmidt, Dr. Markus Blume
In den letzten Jahren ist es zunehmend schwieriger geworden, motiviertes und gut geschultes Assistenzpersonal für unsere Praxen zu bekommen. Gerade in zahnärztlichen Praxen mit chirurgischem oder implantologischem Schwerpunkt, wie in unseren oralchirurgischen Fachpraxen, besteht zudem ein wachsender Bedarf an qualifiziertem Fachpersonal, um den steigenden Anforderungen durch immer weiter wuchernde Vorschriften und neue Standards und nicht zuletzt dem wachsenden Informationsbedürfnis der Patienten gerecht zu werden.
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Etwa 15.000 Männer und Frauen erkranken hierzulande pro Jahr an Mundhöhlenkrebs. Am häufigsten tritt die Krankheit zwischen 50 und 75 Jahren auf. Wenn der Krebs frühzeitig erkannt und entfernt wird, sind die Heilungschancen jedoch sehr gut, darauf macht nun die Deutsche Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie e.V. (DGMKG) aufmerksam.
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Platelet Rich Fibrin (PRF) dient in der Oralen Implantologie als bioaktives Hilfsmittel bei der Therapie unterschiedlicher Defekte und ermöglicht verschiedene augmentative und prothetisch-implantologische Versorgungskonzepte. Fachleute von 18 Fachgesellschaften und Organisationen haben unter Federführung der DGI und der DGZMK nun in der weltweit ersten S3-Leitlinie auf diesem Gebiet Empfehlungen für den Einsatz von PRF formuliert.
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Patienten stellen seit Jahren immer mehr Forderungen an ihre Behandler. In einem vor dem Oberlandesgericht (OLG) Dresden verhandelten Fall hatte eine Patientin wegen Schmerzen im Zusammenhang mit einer behandlungsfehlerhaften Injektion Knie geklagt. In diesem Zusammenhang stellte das Gericht fest, dass jeder Eingriff in die körperliche Unversehrtheit – wie sie auch eine Injektion darstellt – grundsätzlich einen Schmerzensgeldanspruch nach sich ziehen kann.