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Erinnern wir uns, im Jahre 2007 veröffentlichte die American Heart Association (AHA) eine überarbeitete Leitlinie zur Endokarditisprophylaxe, die auch im gleichen Jahr in Deutschland zu einer Änderung der Leitlinie führte: Nur noch Patienten mit hohem Risiko werden vor bestimmten (zahn)medizinischen Eingriffen mit Antibiotika versorgt, um einer Entzündung der Herzinnenhaut vorzubeugen...
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Allogene Knochenblock-augmentation unter Einsatz einer natürlichen Stammzellressource
Ingmar Schau, Dr. Mathias PlögerI, Prof. Dr. Wolf-Dieter GrimmII,III,IV
Wenn das verfügbare Knochenangebot im Kiefer keine sofortige Implantation zulässt, kann eine Knochenblocktransplan-tation indiziert sein. Die bisher übliche Verwendung von autogenen Knochentransplantaten ist jedoch mit einer zusätzlichen Belastung für den Organismus und möglichen Komplikationen verbunden. Im vorliegenden Fall wurde eine 45-jährige Patientin mit einer einseitig verkürzten Unterkieferzahnreihe und dem Wunsch nach einer implantatgetragenen, festsitzenden prothetischen Versorgung vorstellig. Als alternative Therapie kam die Auflagerung eines allogenen Knochenblocks zum Einsatz, zeitgleich wurde ein freies Bindegewebstransplantat aus dem Gaumen verpflanzt, welches eine natürliches Stammzellenressource darstellt und damit zur Knochenregeneration beitragen kann.
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Orale Rehabilitation eines -atrophischen Oberkiefers mit -intraoralen Knochentransplantaten
Dr. Michael Berthold, Dr. Romain Doliveux, Prof. Dr. Fouad Khoury
Der stark atrophische Kiefer stellt eine Herausforderung in der prothetischen Rehabilitation dar. Im Rahmen der präimplantologischen Augmentation zur Rekonstruktion des Implantatlagers wird oft auf Beckenkammtransplantate zurückgegriffen. Durch das „biologische Konzept“ nach Khoury können viele Fälle auch mit intraoral gewonnenen Knochentransplantaten reproduzierbar und langzeitstabil rehabilitiert werden. Der Knochen wird hierbei aus dem retromolaren und/oder Kinnbereich gewonnen und entsprechend aufbereitet. Bereits drei Monate nach erfolgter Transplantation ist der Knochen soweit verheilt, dass Implantate gesetzt werden können. Nach Aufbau des periimplantären Weichgewebes erfolgt abschließend die prothetische Versorgung mittels Stegriegelkonstruktion. Diese bietet eine ästhetische, sicher festsitzende und gut zu reinigende Konstruktion, bei der auch die Folgekosten für den Patienten gering sind.
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Einteilige Implantate werden seit den Anfängen der zahnärzt-lichen Implantologie eingesetzt. Lange Zeit galten jedoch unter Experten in bis zu 95 Prozent der Fälle zweiteilige Konstruktionen als das Mittel der Wahl. In den vergangenen Jahren ist das Interesse am praktischen Einteiler dennoch wieder gestiegen – denn er bietet erwiesenermaßen große Vorteile.
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Laut Statistischem Jahrbuch 2013/2014 der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) waren 2013 2.625 Fachzahnärzte in der Bundesrepublik oralchirurgisch tätig. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der niedergelassenen, angestellten und freien Oralchirurgen damit um rund 3,1 Prozent, seit 2003 sogar um 55,8 Prozent, angestiegen. Diese Entwicklung verdeutlicht einerseits die steigende Bedeutung des Fachbereichs im zahnärztlichen Gesamtspektrum und erfordert andererseits immer stärkere berufspolitische und technische Fokussierung. Für die wachsenden Herausforderungen des Arbeitsfeldes ist eine fundierte wissenschaftliche Ausbildung ebenso notwendig wie innovative Geräte, die speziell für den chirurgischen Einsatz geschaffen sind.
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BOC Education Program: -Implantologie auf höchstem Niveau
Dr. Richard J. Meissen, M.Sc., Leiter des Brånemark Osseointegration Center in Deutschland
Das Brånemark Osseointegration Center (BOC) in Duisburg gehört zu den wichtigsten Implantologiezentren in Europa. Unter der Leitung von Dr. Richard J. Meissen, M.Sc., setzt sich das BOC zum Wohle des Patienten ein und folgt dabei den Leitsätzen des Begründers der modernen Implantologie Prof. Dr. Per-Ingvar Brånemark. Mit seiner Arbeit leistet das Praxisteam um Dr. Meissen einen Beitrag zur stetigen Weiterentwicklung und Verbesserung der Zahnmedizin, insbesondere der Implantologie. Dabei ermöglicht das umfangreiche BOC Education Program implantologisch tätigen Kollegen eine permanente Weiterbildung unter Anleitung erfahrener Spezialisten.
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Interview: Medizinische Leitlinien - Kein Muss, sondern Empfehlungen
Dr. Dr. Knut A. Grötz im Gespräch mit Georg Isbaner
Über die Relevanz medizinischer Leitlinien wird kontrovers diskutiert. Einerseits werden sie von einigen Behandlern als Einschränkung bzw. Überwachung wahrgenommen, andererseits können sie aufgrund fundierter Rechercheleistung und Konsensfindung Entscheidungen für medizinische Behandlungen erleichtern. Was zunächst theoretisch klingt, hat eine sehr praktische Implikation: Es soll ein Leitfaden für den praktisch tätigen Zahnarzt sein. Prof. Dr. Dr. Knut A. Grötz erklärt im Interview, was medizinische Leit-linien sind, wie sie entstehen und warum es sich lohnt, sie im Praxis-alltag umzusetzen.
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Am 24. und 25. Januar fand die alljährliche Winterfortbildung des Zahnärztlichen Bezirksverbands (ZBV) Oberbayern am Spitzingsee statt. Dr. Klaus Kocher und Dr. Martin Schubert konnten fast 100 Teilnehmer begrüßen. Thema des wissenschaftlichen Programms für Zahnärzte war „Mit Psychodiagnostik zum Erfolg bei CMD- und Dysgnathiepatienten“. Für Praxismitarbeiter stand „Medizin trifft Zahnmedizin! Jung ist nicht immer gleich gesund!“ auf dem Programm...
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Von seiner schönsten Seite zeigte sich nicht nur der Austragungsort der diesjährigen Frühjahrstagung des Curriculums für operative und ästhetische Parodontologie, auch der wohl aufeinander abgestimmte Themenreigen präsentierte sich im besten Licht. Direkt am Hafen im Hyatt Hotel in Düsseldorf fanden sich namhafte Parodontologen ein, um über die unterschied-lichen Therapieoptionen im parodontal geschädigten Gebiss zu referieren.
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Rund 138.500 Besucher aus 151 Ländern und 2.201 Anbieter aus 56 Ländern auf der Internationalen Dental-Schau 2015 – Nochmals gesteigerte Internationalität und hohe Entscheidungskompetenz der Besucher – Gestiegene Ordertätigkeit auf der Messe – Branche demonstriert Innovationskraft und erwartet zahlreiche nachhaltige Geschäftsimpulse durch die IDS.
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In den Neunzigerjahren hat sich das Oberlandesgericht Oldenburg mit einem Fall beschäftigt, bei dem eine abgebrochene -Nadelspitze im Körper des Patienten verblieben ist. Es kam zu einem Prozess und einem Verfahren mit zwei Instanzen. Bei dem konkreten Fall handelte es sich um eine Bandscheibenoperation. Die Haftungsgründsätze, die das Oberlandesgericht Oldenburg (Urteil vom 20.12.1994, Az. 5 U 157/94) durchleuchtet hat, sind jedoch uneingeschränkt auch auf die zahnärztliche Chirurgie übertragbar und heute noch aktuell.