Inhaltsverzeichnis
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Liebe Leserinnen und Leser, in der Zahnmedizin und Zahntechnik gibt es keinen wirklichen Stillstand und glücklicherweise entwickeln sich Produkte, Materialien und Behandlungsmethoden trotz oder auch gerade in Hinblick auf die gesundheitspolitisch eher schwierigen Rahmenbedingungen ständig weiter. Aus diesem Grund wird fachbezogene Fortbildung auch als integraler Bestandteil einer verantwortungsvollen Berufsausübung angesehen und gehört zum Selbstverständnis der Zahnärzteschaft. Zu verdanken ist diese Tatsache nicht zuletzt dem Gesundheitsmodernisierungsgesetz, welches die Zahnärzte und Zahnärztinnen dazu verpflichtet, ihre fachlichen Kompetenzen zu erhalten, stetig weiterzuentwickeln und dies – ähnlich wie bei den Humanmedizinern – auch nachzuweisen...
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In vielen Zahnarztpraxen wird mittlerweile eine professionelle Zahnreinigung bzw. Prophylaxe angeboten. Leider wird aber auch in vielen Praxen diese Prophylaxe sehr unsystematisch durchgeführt oder sie beschränkt sich einzig auf die professionelle Zahnreinigung. In diesem Artikel werden die Vorteile einer systematischen Prophylaxe und PAR-Therapie dargestellt.
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Ist eine Parodontitis-/ Periimplantitis-Prävention effektiv möglich? Behandlungsmethoden im Vergleich
Dr. Jan Müller/Berlin
Parodontalerkrankungen sind in Deutschland nicht nur weitverbreitet, sondern haben rückblickend betrachtet seit den letzten 15 Jahren eher zugenommen. Unter den Erwachsenen leiden fast 53 Prozent und bei den Senioren 48 Prozent unter mittelschweren sowie etwa 21 Prozent respektive fast 40 Prozent unter schweren Parodontitisformen.1
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Fluoridlacke stehen bei Zahnärzten im Bereich Kariesprophylaxe oder Desensibilisierung meist an erster Stelle. Aus gutem Grund, schützen sie doch langfristig vor Karies und befreien sofort dauerhaft von Beschwerden bei Hypersensitivität. Ein nennenswertes Beispiel hierfür ist Bifluorid 12. Das Präparat entspricht dabei in seiner Qualität und Wirkung den strengen Arzneimittelanforderungen gemäß AMG.
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Die Aminfluoride wurden von GABA in Zusammenarbeit mit dem Zahnärztlichen Institut der Universität Zürich schon in den 1950er-Jahren entwickelt. Auch ein halbes Jahrhundert später ist der Stellenwert der Aminfluoride in der Kariesprophylaxe unverändert hoch. Unter den zur lokalen Fluoridapplikation gebräuchlichen Fluoridverbindungen nimmt das Aminfluorid eine Sonderstellung ein, weil nur hier das Fluorid-Ion ein organisches Kation hat. Das Amin wirkt als Tensid und sorgt durch seine Oberflächenaktivität für eine gute Benetzung aller Oberflächen in der Mundhöhle. Bei den Aminfluoriden, die in Zahnpflegeprodukten eingesetzt werden, handelt es sich um Olaflur und Dectaflur.
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Das neue Vector-Konzept mit Vector Paro und Vector Scaler ist für die systematische Parodontaltherapie von PZR über Initial- bis einschließlich Erhaltungstherapie sehr geeignet und kann erfolgreich zur Periimplantitistherapie eingesetzt werden.
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Unter dem Motto „Change your mind – Mundhygiene ist Kopfarbeit“ fand am 20. April 2012 im Berliner Velodrom das 4. Oral-B Symposium statt. Über 800 Teilnehmer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ließen sich von praxisnahen Vorträgen und Seminaren zu den Themen Parodontitistherapie, Patientenkommunikation und Periimplantitistherapie begeistern. Eines der vielen Highlights an diesem Tag setzte dabei Dr. Michael Müller mit seinem Workshop zum Thema Periimplantitisprävention durch effektive Implantatprophylaxe.
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Der amerikanische Adler und die Dynamik - Innovationen in der Prophylaxe
Dr. med. dent. Hans H. Sellmann/Nortrup
Nein, Sie müssen nicht unbedingt den Vornamen des Erfinders der Küretten kennen. Und auch nicht, dass er sie in den 1940er-Jahren mit einem „ortsansässigen Schmied“ in Ann Arbor in Michigan zusammenbastelte.
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Der Einsatz für gesunde und strahlende Zähne lohnt sich: Maßnahmen im Überblick
Martin Wesolowsky/Köln
Heute stehen dem Zahnarzt zum Erhalt von gesunden und schönen Zähnen effektivere und schonendere Methoden zur Verfügung, denn je in der Geschichte der Zahnmedizin. Um erfolgreich zu sein, muss sie die Praxis sachgerecht anwenden – und die Behandlungen müssen von den Patienten akzeptiert und nachgefragt werden.
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Die gesetzlichen Leistungen der Krankenkassen rund um die Zahngesundheit werden stetig weniger und die Ansprüche des selbstzahlenden Patienten hinsichtlich Zahnarzt und Praxis steigen. Er erwartet ein ansprechendes Design, eine überdurchschnittliche Behandlung sowie weitere Vorteile und Begünstigungen, die die Praxis seiner Wahl von herkömmlichen Einrichtungen unterscheiden. Der Zahnarzt sollte deshalb ein individuelles Image aufbauen, um der neuen Generation von Patienten gerecht zu werden und einen Behandlungsmehrwert bieten.
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Falldokumentation - einfach per Video vollkeramische Präzision erzielen
Dr. med. dent. Wolfram Olschowsky/Hörselberg-Hainich
Es ist bereits über 22 Jahre her, dass die CAD/CAM-Technologie mit intraoralen Fotoscannern in die Zahnheilkunde Einzug hielt und die abdruckfreie Chairside-Fertigung von Einzelzahnrestaurationen ermöglichte. Mit der digitalen Abformung sollte u. a. der Patientenkomfort erhöht werden – mit Erfolg. Bei komplexen Gesamtsanierungen kann aber erst seit einigen Jahren auf einen herkömmlichen Abdruck verzichtet werden. Denn erst durch Neu- und Weiterentwicklungen wie den Videoscan mit 3D-in-Motion-Technologie wird die hierbei erforderliche Präzision erzielt.
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Metallkeramik oder Vollkeramik ist nicht mehr unbedingt eine Frage des Geldbeutels. Auch die Haltbarkeit und die Festigkeit spielt in der Regel keine Rolle mehr. Die Keramikmassen für die unterschiedlichen Gerüstarten sind in Verarbeitung und Farbgebung sozusagen identisch. Man kann von außen kaum noch erkennen, wo ein Metallgerüst die Stabilität bietet oder wo die Transparenz der Vollkeramik den natürlichen Schimmer der Krone ausmacht.
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Gegenüberstellung Restaurationsmaterialien: Vollkeramik vs. Metallkeramik
ZTM Ingo Scholten/Ratingen
Der Siegeszug der Vollkeramik scheint ungebrochen und lässt den Eindruck entstehen, dass andere Restaurationsmaterialien, wie die Metallkeramik, als überholt und nicht mehr zeitgemäß bewertet werden. Metallfreie Rekonstruktionen, basierend auf Zirkoniumdioxid als Gerüstmaterial, werden wegen der guten mechanischen Eigenschaften mittlerweile in fast jedem Dentallabor verarbeitet. Dies zeigt einerseits das große Interesse an zahnfarbenen Gerüstmaterialien, aber andererseits werden mehr als 60 Prozent der Restaurationen metallkeramisch gefertigt. Moderne Verblendkeramiken bieten hier durchaus eine zeit-gemäße Alternative.
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Die Metallkeramik VITA VMK Master ermöglicht als hochwertige Komponente einer umfassenden Behandlungssystematik ästhetisch überzeugende Verblendungen. Können Restaurationen mit Metallgerüst heute noch eine Alternative zur Vollkeramik darstellen?
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LaserHF Kombinationsgerät: Laserunterstützte Parodontitistherapie ohne Antibiotikaeinsatz
Dr. Frank Liebaug/Steinbach-Hallenberg
Ein Hauptanliegen der Zahnärzteschaft ist die ständige Fortbildung, um den Patienten am medizinischen Fortschritt teilhaben zu lassen. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse, industrielle Innovationen und die enge Verknüpfung der Parodontologie zur praktischen Medizin beeinflussen die Vorgehensweise in der Diagnostik und die Auswahl der Therapie. Das Wissen über die Möglichkeiten der Keimreduktion durch Laser führte seit längerer Zeit dazu, diese Behandlungsmethode zur Unterstützung bei der lokalen Parodontitistherapie zu nutzen.
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Royal Philips Electronics mit Hauptsitz in den Niederlanden ist für sein breites Produktangebot im Gesundheits- und Wohlfühlsektor bekannt. Im Fokus steht dabei immer, die Lebensqualität von Menschen durch die zeitgerechte Einführung von technischen Innovationen zu verbessern. So auch mit dem Sonicare AirFloss, vorgestellt auf der vergangenen IDS.
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Zum 1. April 2012 hat die elexxion AG mit Firmensitz in Radolfzell ihre Vertriebsstruktur in Deutschland erweitert. Nach drei Jahren, in denen das innovative Medizintechnikunternehmen mit der Pluradent AG als Exklusivhändler zusammengearbeitet hat, gehören ab sofort auch zehn weitere Dentalfachhändler zu den autorisierten Vertragspartnern – mit nach wie vor noch wachsender Anzahl. Damit öffnet sich der Laserhersteller neuen regionalen Vertriebswegen und erweitert so vor allem seine Service- und Beratungskompetenz beim Anwender vor Ort.
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Seit vielen Jahren ist man auf der Suche nach einem universell einsetzbaren Füllungsmaterial, das auf lange Sicht mit Amalgam in der zahnärztlichen Füllungstherapie mithalten und dieses im Idealfall ablösen kann. Es gibt eine Reihe von Gründen, warum Patienten oder Zahnärzte dem Einsatz von Amalgam in der Füllungstherapie kritisch gegenüberstehen oder diesen gar ablehnen. Die Spannbreite reicht von allergischen Reaktionen bzw. Unverträglichkeiten gegenüber quecksilberhaltigen Legierungen1 bis hin zu rein ästhetischen Erwägungen.2 Die Studienlage lässt derzeit keine eindeutigen Schlüsse auf eine akute Gesundheitsgefährdung durch das Füllungsmaterial zu,3 dennoch ist es ratsam, eine Alternative für Patienten bereitzuhalten, die explizit auf Amalgam verzichten wollen.
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Unsere beruflichen Glaubenssätze sind eine komplexe Kombination aus wissenschaftlich belegten Fakten und emotional begründeten Überzeugungen. Diese Kombination ist auch in Bezug auf die Füllungstherapie zu finden. Wir wissen alle, oder sollten zumindest wissen, dass Adhäsive der 4. Generation zuverlässiger sind als einfache Adhäsivsysteme. Es zeigt sich jedoch seit mehreren Jahren, dass Einflaschen-Adhäsive am Markt sehr viel erfolgreicher sind als Mehrflaschensysteme.
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Trotz umfassender Präventionsmaßnahmen ist in Deutschland Karies nach wie vor die Hauptursache für zahnärztliche Interventionen. Grundsätzlich siedeln sich Bakterien gern und häufig auf allen Gewebeoberflächen wie etwa den Schleimhäuten des Menschen an, so auch im Mundraum. Einige davon können sogar nützlich sein und Zahnfleischinfektionen oder Zahnverlust verhindern. Andere richten jedoch unbehandelt großen Schaden an, indem sie organische Säuren produzieren, die Zahnschmelz und Dentin auf Dauer zerstören. Diese Bakterien hinterlassen als Stoffwechselprodukte unter anderem auch Porphyrine, die für das menschliche Auge ohne Hilfsmittel nicht sichtbar sind. Eine neue Fluoreszenztechnik jedoch ermöglicht es dem Arzt, die erkrankte Zahnsubstanz zuverlässig zu erkennen und gründlich zu beseitigen.
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Das japanische Traditionsunternehmen Morita legt viel Wert auf die Gesunderhaltung seiner Anwender. Seit vielen Jahren organisiert der Hersteller hochwertiger Behandlungseinheiten daher auch Workshops, bei denen sich die Teilnehmer kritisch mit ihrer aktuellen Behandlungsposition und Arbeitshaltung auseinandersetzen können. In kleinen Gruppen, mit einer Teilnehmerzahl von maximal vier Zahnärzten, werden hier in einem jeweils eineinhalbtägigen Workshop die Grundlagen für eine rückenschonende Arbeitsweise erlernt und die Behandlung aus der für viele Zahnärzte noch recht ungewohnten 12-Uhr-Position erprobt.
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Die Zukunft wartet nicht, sagt der Volksmund. Die dentale Zukunft hat unter Stichworten wie digitale Verfahrenskette und digitale Praxis längst begonnen – glauben wir häufig, wenn wir die bunte Welt der dentalen Fachmedien besuchen. Von unbegrenzten Möglichkeiten ist hier die Rede und beeindruckende Leuchtturmprojekte belegen dies mit tollen Berichten und Bildern. Aber Hand aufs Herz: Wie sieht die Realität aus? Ist alles voll digital und sind alle Behandler/-innen sowie das gesamte Praxis- und Laborteam immer glücklich damit? Gibt es Technik, die immer reibungslos funktioniert und im Zweifelsfall von allzeit kompetenten Technikern im Handumdrehen wieder funktionstüchtig gemacht wird? Schön wäre das.
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BVD-Partner für Praxis und Labor – Bezugsadressen der Dentaldepots/Versandhändler
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Ob der junge Bruno jemals eine Prüfung vor einer etruskischen Innung abgelegt hat, wissen nur die Götter. Aber in der Po-Ebene gelangte der junge Etrusker um 900 v.Chr. aufgrund seines handwerklichen Geschicks schnell zu einer gewissen Berühmtheit. Heute erinnern nur noch archäologische Funde an die ersten Zeugnisse kunstvollen Zahnersatzes aus Knochen und Golddraht. Vom Zahnersatz der Etrusker sollte es noch rund 2.800 Jahre dauern, bis sich das zahntechnische Handwerk als ordentlicher Beruf etablieren konnte.