Inhaltsverzeichnis
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Editorial: Mit Fortbildungen das Miteinander stärken
Prof. Dr. Stefan Zimmer, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Präventivzahnmedizin e.V. (DGPZM), Witten
Liebe Leserinnen und Leser, die leider immer noch nicht überstandene Coronapandemie macht es uns deutlicher denn je: Der Mensch ist ein überaus soziales Wesen und wir leiden alle unter dem Fehlen von gemeinschaftlichen Aktivitäten und Austausch. Das gilt für jeden Lebensbereich, den privaten ebenso wie den beruflichen. Ein wenig haben wir uns aber vielleicht auch schon an diesen Entzug sozialer Kontakte gewöhnt, digitale Meetings und Fortbildungsveranstaltungen haben ja etwas für sich und sind natürlich auch bequem. Aber Vorsicht: Fehlender „echter“ zwischenmenschlicher Austausch führt zu Eigenbrötlerei, sozialer Kälte und Einsamkeit...
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Parodontitis wird als eine multifaktorielle entzündliche Erkrankung beschrieben, die mit dysbiotischen Biofilmen einhergeht und gekennzeichnet ist durch eine fortschreitende Zerstörung des Parodontiums.1 Eine adäquate aktive Parodontitistherapie, insbesondere an Molaren mit erhöhten Taschensondierungstiefen und Furkationsbeteiligung, kann die Biokompatibilität der zuvor erkrankten Wurzeloberflächen wiederherstellen2,3 und so eine parodontale Heilung ermöglichen.
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Im Jahr 2019 stellte Dr. Corinna Bruckmann, Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Parodontologie (ÖGP), zusammen mit Prof. Dr. Bettina Dannewitz, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie e.V. (DG PARO), das wissenschaftliche Programm des Bayerischen Zahnärztetages (BZÄT) für 2021 zusammen, das ganz im Zeichen der „Paro“ stehen sollte. Damals ahnten beide nicht, dassin Deutschland ab 1. Juli 2021 eine neue PAR-Richtlinie1 gelten würde. Im folgenden Statement geht Dr. Bruckmann auf die Bedeutung der neuen Leitlinie sowie auf den Stand der parodontalen Therapie in Österreich ein.
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In der Prophylaxe und Therapie parodontaler sowie oraler Infektionen ist die Mitarbeit der Patienten ein wichtiger Faktor für den therapeutischen Erfolg. Pflanzliche Formulierungen aus ätherischen Ölen konnten in der Literatur bereits eine vergleichbare antibakterielle Wirksamkeit wie eine Standardbehandlung mit Chlorhexidinlösungen zeigen. Aus Patientensicht werden sie als „Naturheilmittel“ jedoch positiver wahrgenommen. Damit rückt ihr Potenzial auch in der parodontologischen Prophylaxebehandlung in den Fokus.
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Durch die neue PAR-Richtlinie haben Diabetiker einen ganz besonderen Stellenwert für die Zahnarztpraxis erhalten. Typ-2-Diabetes ist inzwischen eine Volkskrankheit. Aktuell leiden daran zwölf Prozent der Bevölkerung und die Dunkelziffer ist deutlich höher. Der nachfolgende Beitrag stellt dar, wie diese Patientengruppe optimal in der zahnärztlichen Prophylaxe betreut werden kann und sich so ein Mehrwert für die Praxis ergibt.
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Die Portale sind voll mit Stellenanzeigen für Zahnmedizinische Fachangestellte (ZFAs) und (fast) jede Praxisleitung klagt darüber, dass sie mehr Patienten versorgen könnte, wenn sie denn mehr Personal hätte. Oft taucht der Begriff Fachkräftemangel in Gesprächen zu diesem Thema auf und manch eine Praxisleitung sieht sich dem Ganzen ausgeliefert. Geht das auch anders? Gibt es Alternativen? Der nachfolgende Beitrag soll die große Wichtigkeit einer qualifizierten Ausbildung hervorheben.
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In einer klinischen Anwendungsstudie erhielt die neu formulierte aminomed klinisch-dermatologisch und dentalmedizinisch das Urteil „sehr gut“. Durch die Anwendung der medizinischen Kamillenblüten-Zahncreme reduziert sich u. a. das Schmerzempfinden um mehr als die Hälfte (54,1 Prozent).1
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Patient ist nicht gleich Patient – diese Aussage können Fachkräfte, die täglich Prophylaxebehandlungen durchführen, sicher so unterschreiben. Die Patienten unterscheiden sich bereits hinsichtlich ihres Alters und der damit verbundenen Anforderung an die Art und Weise einer Therapie. Auch die verschiedenen Krankheitsbilder und deren Ursachen müssen individuell betrachtet werden. Demnach liegt es auf der Hand, dass ein einziges Behandlungskonzept nicht pauschal das Allheilmittel für alle Patientenfälle sein kann. Das Lunos®-System von Dürr Dental passt sich den Patienten an und ist damit ein zuverlässiger Partner in der Prophylaxe.
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Immer mehr Zahnarztpraxen möchten für mehr Nachhaltigkeit sorgen, der Weg zur nachhaltigen Praxis ist jedoch oft nicht so klar. Wawibox hat einen umfangreichen Guide zusammengestellt, der das abstrakte Thema mit Praxistipps und konkreten Produktempfehlungen greifbar macht. Die Inhalte wurden zusammen mit Herstellern, Händlern und Zahnärzten erstellt.
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Interview: „In erster Linie üben wir in der Dentalhygiene ein Handwerk aus“
Yvonne Gebhardt-Panzer im Gespräch
Das Herz einer Praxis ist die Prophylaxe und in diesem Bereich braucht man bestmöglich ausgebildetes Personal. Yvonne Gebhardt-Panzer ist seit 2008 Dentalhygienikerin und begann ihre Ausbildung zur Zahnmedizinischen Fachangestellten 1997. In ihren über 20 Jahren Berufserfahrung hat sie den Wert der praktischen Aus- und Weiterbildung zu schätzen gelernt. Um ihren Kolleginnen eine ebensolche qualifizierte Weiterbildungsmöglichkeit zu bieten, gründete sie ihr eignes Fortbildungsinstitut, DH-Seminare, in München mit Kursen speziell für die Zahnärztliche Assistenz, die sich besonders auf die praktische Anwendung konzentrieren. Im folgenden Interview stellt sie ihr Institut vor.
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Interview: Juniorprofessorin für Parodontale Medizin im Q&A
Marlene Hartinger im Gespräch mit Prof. Jockel-Schneider
Dass Fachbereiche von der Expertise, der Wissbegierde und dem Innovationsgeist ihrer Akteure leben, beweist Prof. Dr. Yvonne Jockel-Schneider: Im April 2021 wurde die gebürtige Duisburgerin zur Juniorprofessorin für Parodontale Medizin an der Universität Würzburg ernannt. Der folgende Beitrag gibt den Ausschnitt eines Gesprächs zwischen Familie und Anfragen des Bayrischen Rundfunks wieder – denn Prof. Jockel-Schneider ist junge Zahnmedizinerin, arbeitende Mutter und parodontale Vor- bzw. Weiterdenkerin in einer Person.
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Interview: „Adäquate Patientenbetreuung kann nur mit gutem Konzept funktionieren“
Nadja Reichert im Gespräch mit Aydan Sachs
Prophylaxe und Parodontologie gehören zu den Kernbereichen einer jeden Zahnarztpraxis, denn die meisten Patienten kommen zur Vorsorge bzw. Nachsorge und zu Kontrollen. Daher ist ein gutes Konzept für PA-Therapien für den Erfolg der Praxis unerlässlich. Doch was gehört dazu und warum ist vor allem eine ideale Kommunikation im Praxisteam so wichtig? Dentalhygienikerin Aydan Sachs beantwortet diese und weitere Fragen im nachfolgenden Interview.
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Gerade bei dentalen Präventionsmaßnahmen arbeiten wir als Prophylaxeprofis häufig im Alleingang – also ohne Assistenz. Manchmal fehlt uns demnach eine dritte oder vierte Hand. Persönliche, anatomische, medizinische, patientenbezogene oder räumliche Faktoren bringen besondere Herausforderungen mit sich, welche wir durch den Einsatz „kleiner Helfer“ im Praxisalltag zielführend meistern können.