Inhaltsverzeichnis
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Editorial: ePA – Die große Entmündigung
Dr. Dr. Frank Wohl, Präsident der Bayerischen Landeszahnärztekammer
Liebe Kolleginnen und Kollegen, CDU-Politiker und langjährige Bundesarbeitsminister Norbert Blüm bestritt einen großen Teil seiner politischen Karriere mit dem Satz „Die Rente ist sicher!“. Wer ihm da widersprach, der konnte sich warm anziehen, und die für viele Menschen bitteren Folgen seines Wirkens erlebt Blüm, der vor vier Jahren verstorben ist, nicht mehr mit...
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Generalabrechnung mit Lauterbach – Gerlachs Premiere beim Festakt des Bayerischen Zahnärztetages
Thomas A. Seehuber
Er stand zwar nicht auf der Gästeliste, dennoch war Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach (SPD) bei der Eröffnung des 65. Bayerischen Zahnärztetages in München allgegenwärtig. Von mehreren Seiten gab es teils harsche Kritik an seiner – nach Ansicht der meisten Redner verfehlten – Gesundheitspolitik der letzten Jahre, die auch die Berufsausübung von Zahnmedizinern deutlich erschwert habe. Dagegen feierte die seit einem Jahr amtierende Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention, Judith Gerlach (CSU), eine gelungene Premiere beim traditionellen Festakt, der wie der gesamte Fortbildungskongress von der Bayerischen Landeszahnärztekammer organisiert und von der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Bayerns unterstützt wird.
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Volles Haus beim 65. Bayerischen Zahnärztetag: Herausforderungen optimal meistern – vom Frontzahntrauma bis zum Praxisalltag
Redaktion
Moderne, praxisrelevante Zahnmedizin und der kollegiale Austausch vor Ort: Das sind die Markenzeichen des Bayerischen Zahnärztetages. Auch die 65. Auflage des in Kooperation von BLZK und KZVB organisierten Fortbildungskongresses wurde vom 24. bis 26. Oktober seinen hohen Ansprüchen mehr als gerecht. Über 1 500 Besucher erlebten über das gesamte Wochenende mit ausverkauften Kongresstagen am Freitag und Samstag eine Fortbildungsveranstaltung voller Wissen und neuer Impulse.
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Hin zu einer Kultur der Organspende – Rund 70 Institutionen für Widerspruchslösung im Transplantationsrecht
Redaktion
Die bayerische Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) will die Zahl der Organspender im Freistaat erhöhen (siehe BZB 10/2024). Sie knüpft damit an die Arbeit ihrer Amtsvorgänger an. Denn bereits seit 2016 gibt es das „Bündnis Organspende“, dem auch die KZVB angehört. Die rund 70 Institutionen des Bündnisses haben nun eine Resolution für eine Neuregelung der Organspende verabschiedet, die wir gerne veröffentlichen.
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Frische Infos für Spitzenpolitiker – Gemeinsamer Stand von BZÄK und BLZK beim Parteitag der CSU in Augsburg
Julika Sandt, Leiterin der Stabsstelle Politik der BLZK
An einem gemeinsamen Messestand präsentierten sich Bundeszahnärztekammer und Bayerische Landeszahnärztekammer beim Parteitag der CSU am 11. und 12. Oktober in Augsburg. Mit knackigen Äpfeln und frischen Informationsmaterialien machte die BLZK Appetit auf einen fruchtbaren Austausch.
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Den Frosch Gesundheitswesen wachküssen! 23. Europäischer Gesundheitskongress in München
Julika Sandt, Leiterin der Stabsstelle Politik der BLZK
„Umsetzungsrevolution im Gesundheitswesen – Eigeninitiative ist der Schlüssel zum Erfolg!“ – unter diesem Motto stand der 23. Europäische Gesundheitskongress am 10. und 11. Oktober in München. Die jährliche Tagung versteht sich auch als Plattform, um grenzüberschreitend Ideen zu entwickeln und gemeinsam die Zukunft zu gestalten. In 37 Sessions tauschten sich über 1 000 Kongressteilnehmer über die Transformation im Gesundheitswesen aus.
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Ehrenpreis für herausragende Persönlichkeiten des Zeitgeschehens –Dr. Martin Schubert vom Verband Freier Berufe in Bayern ausgezeichnet
Redaktion
Der langjährige Referent Soziales Engagement der Bayerischen Landeszahnärztekammer und ehemalige Vorsitzende der Vollversammlung der BLZK, Dr. Martin Schubert, wurde am 16. Oktober im Literaturhaus in München mit dem diesjährigen Ehrenpreis des Verbandes Freier Berufe in Bayern (VFB) ausgezeichnet. Der Verband ehrt mit diesem Preis herausragende Persönlichkeiten des Zeitgeschehens, die in ihrer Arbeit und ihrem Wirken die Werte der Freien Berufe verkörpern und sich in besonderer Weise für das Gemeinwohl und die Gesellschaft einsetzen.
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„Wir Freiberufler verlassen uns nicht auf den Staat“ – Auszüge aus der Laudatio für Dr. Martin Schubert
Redaktion
Die Laudatio anlässlich der Verleihung des VFB-Ehrenpreises an Dr. Martin Schubert hielt der KZVB-Vorsitzende Dr. Rüdiger Schott. Er betonte, dass Schubert stellvertretend für die vielen Zahnärztinnen und Zahnärzte stehe, die sich sozial engagieren. Wir veröffentlichen die Rede in Auszügen.
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Wenn das Jobcenter das Gehalt übernimmt –Zahnarztpraxen können von Förderprogrammen profitieren
Redaktion
Zahnmedizinische(r) Fachangestellte(r) – dieser Beruf steht auf Platz eins der Mangelliste. Fast jede Praxis sucht händeringend Personal. Was viele nicht wissen: Die Bundesagentur für Arbeit (BA) unterstützt sowohl beim Berufseinstieg als auch bei der Weiterqualifizierung. Von den Förderprogrammen können auch Zahnarztpraxen profitieren.
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Der Sozialstaat stößt an seine Grenzen – Beitrags-Beben durch Politik der Ampelkoalition – Krankenkassen fordern Sofortmaßnahmen
Ingrid Scholz
Eine insolvente Sozialversicherung – das hat es in Deutschland noch nicht gegeben. Doch die Ampelkoalition schafft auch das. Die gesetzliche Pflegeversicherung warnte davor, dass sie ihre Verpflichtungen nicht mehr erfüllen kann, wenn die Politik nicht handelt. Massive Beitragserhöhungen sollen nun das Milliardenloch stopfen. Auch die Renten- und Krankenkassenbeiträge steigen im nächsten Jahr. Aber reicht das?
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Interview: „Niederschwellig zu einer Einigung finden“ – Dr. Michael Tewes über das Schlichtungsverfahren der BLZK
Dr. Michael Tewes im Gespräch
Wenn es zum Streit zwischen Patienten und Zahnärzten kommt, nehmen die zahnärztlichen Beisitzer der Schlichtungsstelle der Bayerischen Landeszahnärztekammer häufig eine Schlüsselrolle bei der Konfliktlösung ein. Dr. Michael Tewes, langjähriger Beisitzer, hat mit dem BZB über seine Eindrücke und die Vorteile einer außergerichtlichen Streitschlichtung gesprochen.
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Den Finger in die Wunde legen – Hauptversammlung des Freien Verbands Deutscher Zahnärzte (FVDZ)
Anita Wuttke, Freie Journalistin
Nicht weniger als die Reform des Gesundheitswesens in zehn Punkten forderte der Freie Verband Deutscher Zahnärzte (FVDZ) auf seiner Hauptversammlung in Kassel Anfang Oktober. Die Delegierten der 16 Landesverbände verabschiedeten ihre Resolution an die Bundesregierung einstimmig. Mit der zweitägigen Versammlung des FVDZ gibt der politische „Arm“ der Zahnärztinnen und Zahnärzte in Deutschland traditionell auch vor, welche Themen Bundes-KZV und Bundeszahnärztekammer auf ihren Herbstversammlungen aufgreifen werden.
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Der Mangel wird sichtbar – Spiegel berichtet über Unterversorgung im ländlichen Raum
Leo Hofmeier und Ingrid Scholz
Die KZVB weist seit Langem auf den sich abzeichnenden Zahnarztmangel hin, der größtenteils politisch verursacht ist. Nun macht auch das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ auf das Thema aufmerksam.
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Rahmenbedingungen erschweren die Nachwuchsgewinnung – VV-Vorsitzende tagen in Münster – Kritik an Bürokratie und Budgetierung
Redaktion
Der Rückgang der Niederlassungsbereitschaft alarmiert auch die Vorsitzenden der Vertreterversammlungen (VV) aller 17 Kassenzahnärztlichen Vereinigungen. Bei einer Tagung in Münster forderten sie eine Verbesserung der Rahmenbedingungen und eine Stärkung der Selbstverwaltung.
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GOZ aktuell – Parodontologie
Manuela Kunze, Referat Honorierungssysteme der BLZK und Dr. Dr. Frank Wohl, Präsident und Referent Honorierungssysteme der BLZK
In der Serie „GOZ aktuell“ veröffentlicht das Referat Honorierungssysteme der Bayerischen Landeszahnärztekammer Berechnungsempfehlungen und Hinweise zur GOZ 2012. Zur Weitergabe innerhalb der Praxis und zum Abheften können die Beiträge aus dem Heft herausgetrennt werden. Sie sind auch auf www.bzb-online.de abrufbar.
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Interview: Kostenlos, kompetent und unabhängig – Zahnarzt-Zweitmeinung stärkt das Vertrauen der Patienten
Leo Hofmeier im Gepräch mit Dr. Jens Kober
Der Anteil der Zahnmedizin an den Gesamtausgaben der Krankenkassen geht kontinuierlich zurück. „Erkauft“ wird das durch steigende Eigenanteile der Patienten. Und das führt zu einem erhöhten Informationsbedarf. Die KZVB bietet deshalb seit fast 20 Jahren eine kostenlose Zahnarzt-Zweitmeinung an. Wir sprachen mit Dr. Jens Kober darüber, warum dieses Angebot wichtig ist.
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Die verbindende Kraftdes gesunden Lächelns – Gesundheitsministerin Judith Gerlach und LAGZ-Vorsitzende Dr. Barbara Mattner beim Tag der Zahngesundheit
Katharina Kapfer, Pressereferentin der LAGZ
Dentulus und Goldie kommen einfach bei allen Kindern gut an: Das zeigte sich beim großen Fest zum Tag der Zahngesundheit, das die Landesarbeitsgemeinschaft Zahngesundheit (LAGZ) in Bayern jedes Jahr in einer anderen Stadt ausrichtet. In diesem Jahr war die Landeshauptstadt an der Reihe. Rund 1 200 Kinder aus Kitas und Schulen in München folgten der Einladung der LAGZ-Zahnärztin und Arbeitskreisvorsitzenden Dr. Melinda Erdey ins Kulturhaus Milbertshofen und erlebten dort ein kreatives, informatives Programm rund um die vier Säulen der Mundgesundheit.
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Auf Einladung der Österreichischen Zahnärztekammer (ÖZAK) nahm die BLZK an einem fachlichen Austausch zu Fragen des Qualitätsmanagements in Zahnarztpraxen teil. Thematisiert wurde bei dem Treffen, in welchen Bereichen Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den QM-Strukturen bestehen und welche Aufgaben den beiden Kammern übertragen sind. Der wertvolle „Blick über den Tellerrand“ Bayerns hatte auch zum Ziel, die hohe Akzeptanz des bayerischen QM-Systems weiter auszubauen und neue Impulse aufzunehmen. Zugleich diente der Besuch dazu, die traditionell sehr guten Beziehungen zu den österreichischen Nachbarn zu festigen. Die Fachgespräche werden im Rahmen einer bereits ausgesprochenen Gegeneinladung fortgesetzt.
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Der Ton in den Praxen wird rauer. Aggressive oder sogar gewalttätige Patienten sind keine Einzelfälle mehr. Darauf wies die Kassenärztliche Bundesvereinigung bereits im August hin. Die KZVB wollte wissen, wie es in den bayerischen Zahnarztpraxen aussieht und führte dazu eine Online-Umfrage durch. Die Ergebnisse sind alarmierend.
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PKV-Beiträge steigen deutlich – Welche Möglichkeiten zur Prämiensenkung gibt es?
Michael Weber, Geschäftsführer eazf Consult GmbH
Die meisten Kunden der privaten Krankenversicherung (PKV) wurden bereits über eine anstehende Beitragsanpassung informiert. Leider betrifft diese Anpassung auch die Mitglieder im DKV-Gruppenversicherungsvertrag der Bayerischen Landeszahnärztekammer. Es gibt jedoch Mittel und Wege, um die Anpassungen abzufedern und – insbesondere im Alter – die Prämiensteigerungen etwas günstiger zu gestalten.
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Orale Piercings – ein unterschätzter Risikofaktor für die parodontale Gesundheit
Prof. Dr. med. dent. Clemens Walter und Priv.-Doz. Dr. med. dent. Julia C. Difloe-Geisert
Orale Piercings zeichnen sich durch eine große Varianz an Formen und Materialien aus. Sie erfreuen sich offenbar zunehmender Beliebtheit. Den Trägerinnen und Trägern ist aber oft nicht bewusst, welchen Risiken sie sich während des Eingriffes und der folgenden Piercing-Tragezeit tatsächlich aussetzen. Es sind mittlerweile zahlreiche Komplikationen in medizinischen wissenschaftlichen Datenbanken in Form eindrücklicher Fallbeschreibungen und auch systematischer Übersichten dokumentiert. Auch hinsichtlich der destruktiven Effekte oraler Piercings auf die parodontalen Strukturen existiert nun eine gute wissenschaftliche Beweislage. Demnach stellen insbesondere Zungenpiercings eine Gefahr für die sensiblen Strukturen des Zahnhalteapparates dar. Die Symptome reichen hier von einer Blutungsneigung, erhöhten lokalen Sondierungstiefen und gingivalen Rezessionen bis hin zu fortgeschrittenem Attachmentverlust. Die hier vorliegende Arbeit versteht sich als eine kurze Übersicht über die Problematik und soll der Sensibilisierung zahnärztlich tätiger Kolleginnen und Kollegen dienen. Die beste Therapie Piercing-assoziierter Komplikationen besteht neben Aufklärung und Prävention in der Aufforderung, das orale Piercing zu entfernen.
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Wann macht Implantoplastik in der chirurgischen Periimplantitistherapie Sinn?
Priv.-Doz. Dr. Kristina Bertl und Prof. Dr. Andreas Stavropoulos
Unter Implantoplastik versteht man die mechanische Entfernung der Windungen und der modifizierten/rauen Oberfläche von dentalen Implantaten im Rahmen der chirurgischen Periimplantitistherapie. Dadurch soll die Implantatoberfläche möglichst effizient dekontaminiert und eine relativ glatte Oberfläche geschaffen werden. Letzteres wird als der wichtigste Vorteil von Implantoplastik angesehen, da die Oberfläche dadurch postoperativ weniger anfällig für Biofilmanlagerung ist und sowohl für den Patienten als auch für das zahnärztliche Fachpersonal leichter zu reinigen ist. Implantoplastik ist bei horizontalem Knochenverlust indiziert sowie bei kombinierten Defekten in jenen Bereichen, in denen das Potenzial für eine knöcherne Regeneration minimal ist; zum Beispiel bukkale und linguale Dehiszenzen. Somit stellt Implantoplastik sowohl zur nichtaugmentativen als auch zur augmentativen chirurgischen Periimplantitistherapie eine adjuvante Therapieform dar. Auf wissenschaftlicher Ebene wurden sowohl in mehreren Fallserien, aber auch vereinzelt in randomisierten klinischen Studien signifikante Verbesserungen der klinischen Parameter und ein stabiles marginales Knochenniveau – zusammengefasst erfolgreiche Behandlungsergebnisse – beschrieben. In diesem Bericht wird sowohl ein Überblick über den derzeitigen Wissensstand zu Implantoplastik gegeben als auch die Technik und Indikation im Detail anhand von zwei klinischen Fällen besprochen und illustriert.
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Gingivale Rezessionen – Ätiologie und Therapie
ZA Gregor Würfl, M.Sc. und Prof. Dr. Moritz Kebschull MBA
Gingivale Rezessionen stellen einen sehr häufigen Befund in der zahnärztlichen Praxis dar. Auch wenn nicht jede Zahnärztin oder jeder Zahnarzt selbst plastisch-parodontalchirurgische Eingriffe durchführt, sollten sie dennoch in der Lage sein, ihre Patienten bzgl. Prävention, Entstehung, Progression und Therapieoptionen aufzuklären. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die Ätiologie und mögliche Therapien von gingivalen Rezessionen.
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Nichtchirurgische Behandlung eines entzündeten periimplären Defektes – unterstützt mit einem Hypochlorit-Reinigungsgel und vernetzter Hyaluronsäure (Clean&Seal)
Dr. Alexander Müller-Busch
Die nichtchirurgische Behandlung von parodontalen und periimplantären Defekten durch mechanische Instrumentierung in Kombination mit einem Natriumhypochlorit-Reinigungsgel und der anschließenden Applikation einer vernetzten Hyaluronsäure in den gereinigten Wundraum stellt eine wenig invasive erste Therapieoption für schwere parodontale und periimplantäre Defekte im Allgemeinen dar.
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Die neuen MTA Direkt-Applikationsmaterialien von Cumdente – Präzision und Effizienz neu definiert
Redaktion
Cumdente setzt neue Maßstäbe in der Wurzelkanalbehandlung mit der Einführung von drei revolutionären MTA Direkt-Applikationsmaterialien. Diese innovativen Produkte ermöglichen eine direkte Applikation aus der Spritze – das aufwendige Anmischen entfällt und die perfekte Konsistenz ist jederzeit gewährleistet. Durch die präzise Applikation lassen sich die Materialien gezielt in den Wurzelkanal einbringen, was die Behandlung effizien- ter und sicherer macht.