Inhaltsverzeichnis
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Wir sind Weltmeister! Prof. Dr. Christoph Benz zu den Ergebnissen der DMS 6 – – Vorbild Zahnmedizin: Prof. Dr. Andreas Beivers über die Zukunft des Gesundheitssystems – Kieferorthopädie als integraler Bestandteil einer interdisziplinären Zusammenarbeit
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Nnoch ist unklar, was wir von der schwarz-roten Koalition in der Gesundheitspolitik zu erwarten haben. Klar ist: Die Herausforderungen sind riesig. Die gesetzliche Krankenversicherung steht finanziell mit dem Rücken zur Wand. Ohne echte Reformen werden sich die Probleme unseres Gesundheitswesens nicht dauerhaft lösen lassen, wie auch der Gesundheitsökonom Prof. Dr. Andreas Beivers in diesem BZB feststellt. Die Akteure schauen deshalb gespannt auf das Bundesgesundheitsministerium, das erstmals seit 16 Jahren wieder von einer Frau geleitet wird...
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Wir sind Weltmeister! Prof. Dr. Christoph Benz zu den Ergebnissen der DMS 6
Prof. Dr. Christoph Benz, Präsident der Bundeszahnärztekammer
Die Deutsche Mundgesundheitsstudie (DMS) ist eine Studienreihe, die 1989 startete und aktuell in der sechsten Phase vorliegt. Sie stellt die methodisch und wissenschaftlich weltweit umfassendste Studie zur Mundgesundheit der Bevölkerung eines Landes dar. Die DMS ist nach hohen Standards bevölkerungsrepräsentativ, sie baut auf kalibrierte klinische Untersuchungen auf und die untersuchten Altersgruppen decken weite Teile des Lebensbogens der Patienten ab. Prof. Dr. Christoph Benz, Präsident der Bundeszahnärztekammer und Referent Patienten und Versorgungsforschung der Bayerischen Landeszahnärztekammer, ordnet die Ergebnisse der sechsten Phase für das BZB ein.
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„Die Zahnmedizin ist Vorreiter bei der Prävention“ – Prof. Dr. Andreas Beivers über die Zukunft des GKV-Systems
Leo Hofmeier. im Gespräch mit Prof. Dr. Andreas Beivers
Darüber, dass der Reformbedarf im deutschen Gesundheitssystem gewaltig ist, besteht Konsens zwischen Politik und Wissenschaft. Darüber, wie man das System zukunftssicher machen kann, wird allerdings heftig diskutiert. Wir sprachen mit dem Gesundheitsökonomen Prof. Dr. Andreas Beivers über mögliche Lösungsansätze.
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GOÄ neu: Der Elefant im Raum – Gastkommentar von Dr. Uwe Axel Richter
Gastkommentar von Dr. Uwe Axel Richter
Wir schreiben das Jahr 2025: Ein großes Aufatmen geht durch das politische Berlin. Ebenso zeigen sich PKV- und GKV-Kassen und deren Verbände höchst zufrieden: Denn der 129. Deutsche Ärztetag löste dank der überwältigenden Zustimmung zur sogenannten GOÄneu die Terminproblematik in der ambulanten ärztlichen Versorgung! Und das quasi im Vorbeigehen. Endlich keine Vorteile mehr für Ärzte, wenn sie Privatpatienten behandeln. Einheitsversicherung voraus.
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Bemerkungen von Dr. Alexander Hartmann zu Dr. Uwe Axel Richter:
Kommentag von Dr. Alexander Hartmann, Mitglied des GOZ-Senats der BLZK
Noch ist die neue GOÄ nicht beschlossen, nix fix. Ist das vielleicht der Grund, warum der Präsident der BundesÄrzteKammer Dr. Reinhardt in den Organisationen immer noch Vertraulichkeit bzgl. des Entwurfes einfordert? Oder fürchtet er Druck von der ärztlichen Basis, wenn diese ungeschminkt und ungefiltert erfährt, mit welchen „Segnungen“ eine GOÄneu verbunden wäre?
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„Diese Veranstaltung hat Mut gemacht“ – KZVB-Startup-Tag will aus Angestellten Niedergelassene machen
Leo Hofmeier.
Rund 160 angestellte Zahnärztinnen und Zahnärzte trafen sich Ende Juni im Münchner Zahnärztehaus beim ersten „Startup-Tag“, den die KZVB in Zusammenarbeit mit dem ZEP Zentrum für Existenzgründer und Praxisberatung der BLZK organisierte. Das erklärte Ziel der Veranstaltung: Begeisterung für die Gründung oder Übernahme einer Praxis wecken.
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Große Betroffenheit hat in der bayerischen Standespolitik der Tod von Dr. Thomas Sommerer ausgelöst. Der Zahnarzt aus Marktredwitz, der sich in zahlreichen Ehrenämtern engagierte, verstarb am 28. Mai 2025 nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von nur 67 Jahren.
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Dr. Thomas Sommerer – Traueranzeige
Dr. Dr. Frank Wohl und Dr. Barbara Mattner, im Namen des Vorstands der Bayerischen Landeszahnärztekammer (BLZK)
De Bayerische Landeszahnärztekammer trauert um ihr langjähriges Vorstandsmitglied Dr. Thomas Sommerer der am 28. Mai 2025 im Alter von nur 67 Jahren verstorben ist. Herr Dr. Thomas Sommerer hat sich als Vorstandsmitglied, Referent und Delegierter der Bayerischen Landeszahnärztekammer (BLZK) über viele Jahre unermüdlich für die Belange der bayerischen Zahnärzte eingesetzt. Wir werden ihn stets in dankbarer Erinnerung behalten. Im Namen des Vorstands der Bayerischen Landeszahnärztekammer (BLZK) ...
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Vertrauenskultur nicht ad absurdum führen – Kammern adressieren Sofortprogramm zum Bürokratieabbau an die Politik
Julika Sandt, Leiterin der Stabsstelle Politik der BLZK
25 Prozent der Behandlungszeit gehen durch überflüssige Bürokratie verloren. Zeit, die einerseits die wenigen Fachkräfte frustriert und andererseits für die Behandlung der Patienten fehlt. Bundes- und Landeszahnärztekammer schlagen Alarm und wenden sich mit einem Sofortprogramm zum Bürokratieabbau konzertiert an politische Entscheidungsträger in Berlin und München. Entwickelt wurde das Sofortprogramm im Ausschuss Bürokratieabbau der Bundeszahnärztekammer, in dem sich auch der Präsident der Bayerischen Landeszahnärztekammer, Dr. Dr. Frank Wohl, engagiert: „Bürokratieabbau kostet den Staat keinen Cent, deshalb gibt es keine Ausrede, nicht sofort damit zu beginnen.“
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„Bevölkerung getäuscht“ – Zahnärztin Susanne Remlinger geht gegen irreführende Informationen zur ePA vor
Redaktion
Die Krankenkassen wurden per Gesetz verpflichtet, ihre Versicherten umfassend über die elektronische Patientenakte (ePA) zu informieren. Die Vorsitzende der Freien Zahnärzteschaft, Susanne Remlinger, hat das Bundesamt für Soziale Sicherung als Aufsichtsbehörde um Überprüfung der Rechtskonformität dieser Informationsschreiben gebeten. Hier einige Auszüge aus dem Schreiben:
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Zahnfüllungen halten immer länger: Bayern bundesweit auf Platz vier – massives West-Ost-Gefälle
Ingrid Scholz
Bei der Haltbarkeit von Zahnfüllungen gibt es erhebliche regionale Unterschiede – das behauptet zumindest der „BARMER Zahnreport 2025“. Erfreulich: Bayern liegt in der Auswertung auf dem vierten Platz – nach dem Primus Baden-Württemberg sowie Hamburg und Schleswig-Holstein. Deutlich schlechter schneiden die neuen Bundesländer ab.
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„Die Statistik ist eine sehr gefällige Dame. Nähert man sich ihr mit entsprechender Höflichkeit, dann verweigert sie einem fast nie etwas.“ Dieses Zitat von Edouard Herriot, der von 1924 bis 1925 französischer Premierminister war, ist aus meiner Sicht auch heute noch gültig.
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Europas Zahnärzte von Bürokratie erdrückt – Karlsbad: BLZK-Präsident Wohl fordert klare Lösungen
Julika Sandt, Leiterin der Stabsstelle Politik der BLZK
Die Präsidenten der tschechischen, sächsischen, bayerischen, österreichischen und kroatischen Zahnärztekammern sowie des Verbandes für Zahnärzte und Implantologen in Europa trafen sich im traditionsreichen Kurort Karlsbad. Auf der Agenda standen die EU-Medizinprodukteverordnung sowie die psychische Gesundheit von Zahnärzten.
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Prävention entlastet das GKV-System – Zahnärzteschaft hofft auf Neuanfang unter Nina Warken
Redaktion
Die Vertreterversammlung der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) hat die neue Bundesregierung dazu aufgerufen, gemeinsam mit der Zahnärzteschaft die großen Erfolge bei der Mundgesundheit zu sichern und für die Praxen endlich Planungssicherheit zu schaffen. Von der neuen Bundesgesundheitsministerin Nina Warken erhofft sich die Zahnärzteschaft einen politischen Neuanfang.
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Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft: Prof. Dr. Dr. Peter Proff zum 66. Bayerischen Zahnärztetag
Prof. Dr. Dr. Peter Proff
Der 66. Bayerische Zahnärztetag im Oktober befasst sich mit den Fortschritten der Zahnheilkunde in Bayern. Beim Konzept beschritt Prof. Dr. Johannes Einwag, Referent Fortbildung der Bayerischen Landeszahnärztekammer und Wissenschaftlicher Leiter Bayerischer Zahnärztetag, neue Wege: Im Fokus stehen die verschiedenen Teilbereiche der Zahnmedizin. Jeder Themenblock besteht aus den Bausteinen Anmoderation – Fachvortrag – Fallvorstellung und wird präsentiert von einem Referenten-Trio. In einer vierteiligen Interviewstrecke skizzieren Vertreter der zahnmedizinischen Universitätsstandorte Erlangen, München, Regensburg und Würzburg ihre Schwerpunkte. Das dritte Gespräch führten wir mit Prof. Dr. Dr. Peter Proff, Direktor der Poliklinik für Kieferorthopädie am Universitätsklinikum Regensburg.
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ZZB bestätigt Vorstand und stellt Weichen für die Zukunft – Vorstand einstimmig im Amt bestätigt
Redaktion
Der Verband Zukunft Zahnärzte Bayern setzt auf Kontinuität und Zukunftsgestaltung: Bei der jährlichen Landesversammlung im Hotel „Andaz Schwabinger Tor“ in München wurde der amtierende Vorstand ohne Gegenstimmen im Amt bestätigt. Dr. Frank Hummel bleibt 1. Vorsitzender, Dr. Zsolt Zrinyi wurde erneut zum 2. Vorsitzenden gewählt. Die bisherigen Beisitzer Dr. Katharina Reckhenrich, Dr. Nicolas Pröbstl und Dr. Sascha Faradjli wurden ebenfalls einstimmig wiedergewählt.
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Steri-Zentrum könnte die Praxen entlasten – Generalversammlung der ABZ eG – Dr. Romana Krapf wiedergewählt
Redaktion
Die ABZ eG ist auch im 34. Jahr ihres Bestehens auf Erfolgskurs. Die Abrechnungs- und Beratungsgesellschaft erwirtschaftete 2024 einen Jahresüberschuss von 507.000 Euro – 16 Prozent mehr als im Vorjahr. Die 2 800 Mitglieder dürfen sich über eine Dividende von vier Prozent freuen.
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KZV-übergreifender Austausch – Erste Münchner Juristentagung war ein voller Erfolg
Margalara Koch, LL.M., Rechtsanwältin (Syndikusrechtsanwältin) Fachanwältin für Medizinrech
Mit der ersten Münchner Juristentagung wurde Anfang Juni ein neues Format des KZV-übergreifenden Austausches etabliert. Zwei Tage erörterten rund 40 Juristinnen und Juristen aus 14 KZVen ein breites Themenspektrum von der Digitalisierung und dem Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) über Abrechnungs- und Prüfverfahren bis hin zu Fragen des Disziplinarrechtes.
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Interview: „Wir arbeiten gemeinsam für die Zahnärzte“ – Warum die Münchner Juristentagung fortgeführt wird
Die Fragen stellte Leo Hofmeier an Dirk Lörner, Nikolai Schediwy und Maximilian Schwarz
Die Münchner Juristentagung ist eine Gemeinschaftsleistung von drei Geschäftsbereichen der KZVB. Wir sprachen mit Dirk Lörner, Nikolai Schediwy und Maximilian Schwarz darüber, warum diese Veranstaltung künftig jedes Jahr stattfinden soll.
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GOZ aktuell: Kieferorthopädie
Manuela Kunze, Referat Honorierungssysteme der BLZK und Dr. Dr. Frank Wohl, Präsident und Referent Honorierungssysteme der BLZK
In der Serie „GOZ aktuell“ veröffentlicht das Referat Honorierungssysteme der Bayerischen Landeszahnärztekammer Berechnungsempfehlungen und Hinweise zur GOZ 2012. Zur Weitergabe innerhalb der Praxis und zum Abheften können die Beiträge aus dem Heft herausgetrennt werden. Sie sind auch auf www.bzb-online.de abrufbar.
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„Einer trägt die Gesamtverantwortung“ – MVZ: Zahnärztliche Leiter haften für Fehler ihrer Kollegen
Dr. Lina Reichmuth, Assessorin (Ass.iur.) GB Rechtsangelegenheiten und Gerichtsverfahren (RG)
Jedes an der vertragszahnärztlichen Versorgung teilnehmende Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) muss von einem Zahnarzt geleitet werden. Aufgrund der wachsenden Anzahl von MVZ erreichen die KZVB vermehrt Anfragen, welche Rechte und Pflichten man als zahnärztlicher Leiter hat. Antworten auf diese Frage liefert dieser Artikel...
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Muss die Praxiswebsite barrierefrei sein? Neues Gesetz kann auch Zahnärzte betreffen
Dr. Lina Reichmuth, Assessorin (Ass.iur.) GB Rechtsangelegenheiten und Gerichtsverfahren (RG)
Zum 28. Juni 2025 trat das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) in Kraft. Ziel des Gesetzes ist es, Produkte und Dienstleistungen für Menschen mit Behinderungen oder Einschränkungen besser zugänglich zu machen. Doch was bedeutet das BFSG für Zahnarztpraxen?
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Neuer Film zur Kieferorthopädie – … und welche BLZK-Patienteninfos es noch zum Thema gibt
Nina Prell, Referat Patienten, Versorgungsforschung, Pflege der BLZK
Welche Zahn- und Kieferfehlstellungen gibt es? Welche Ursachen haben sie und wie werden sie behandelt? Auf diese und weitere Fragen geht die Bayerische Landeszahnärztekammer in verschiedenen Patienteninformationen ein – auf der Patientenwebsite zahn.de, in kurzen Videos und einem Infoblatt. Die BLZK möchte damit die bayerischen Zahnarztpraxen im Beratungsgespräch unterstützen.
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„Patienten nach State-of-the-Art versorgen“ – Festakt zum Oberpfälzer Zahnärztetag
Julika Sandt, Leiterin der Stabsstelle Politik der BLZK
Mit einem Festakt im mittelalterlichen Ambiente des historischen Herzogssaals am Regensburger Domplatz eröffnete die 1. Vorsitzende des ZBV Oberpfalz, Dr. Cosima Rücker, gemeinsam mit dem 2. ZBV-Vorsitzenden und BLZK-Präsidenten, Dr. Dr. Frank Wohl, am Donnerstag, 26. Juni, den 38. Oberpfälzer Zahnärztetag.
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Sensible Abrechnungsdaten noch besser schützen – Zwei-Faktor-Authentifizierung wird verpfl ichtend
Redaktion
Am 1. August 2025 stellt die KZVB alle Online-Services komplett auf die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) um. Wer seinen Online-Zugang auf „Meine KZVB“ bis jetzt noch nicht für die 2FA aktiviert hat, sollte nun schnellstens handeln.
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Fit im Hygienemanagement – Weiterqualifizierung Hygienebeauftragte/-r und Praxischeck
Dipl.-Volkswirt Stephan Grüner, Geschäftsführer der eazf
Die Einhaltung von Hygienevorschriften und der Infektionsschutz sind wichtige Bestandteile der Arbeitssicherheit und damit des Qualitätsmanagements einer Zahnarztpraxis. Der Ausschluss hygienischer Risiken sowie die sachkundige Aufbereitung und Instandhaltung der Instrumente stellen an das Praxisteam besondere Herausforderungen.
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Kieferorthopädie als integraler Bestandteil einer interdisziplinären Zusammenarbeit – Eine kieferorthopädisch-kieferchirurgische Behandlung im parodontal geschädigten Erwachsenengebiss
Dr. Thomas Wendl, Dr. Waltraud Waiss, Prof. Dr. Dr. Peter Proff und Priv.-Doz. Dr. Eva Paddenberg-Schubert
Die kieferorthopädische Therapie erwachsener Patienten erfordert nicht selten die Zusammenarbeit mehrerer Fachdisziplinen. Zur Korrektur ausgeprägter skelettaler Dysgnathien im parodontal geschädigten Gebiss bedarf es trotz des mittlerweile großen kieferorthopädischen Therapiespektrums eines interdisziplinär abgestimmten Behandlungskonzeptes. Der Therapieerfolg wird hierbei durch die differenzierte Indikationsstellung, die Anwendung kontrollierter Kräfte, die wirtsspezifische Immunantwort, personalisierte Therapiestrategien und die korrekte Abfolge der Therapiephasen entscheidend beeinflusst. Im Falle eines parodontal kompromittierten Gebisses ist dabei auch eine langfristige unterstützende Parodontitistherapie unerlässlich. Auf diese Weise können komplexe Fälle synergistisch zum Erfolg geführt werden.
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Die funktionelle Kieferorthopädie ist weit mehr als das Richten schiefer Zähne. Sie betrachtet den Menschen als Ganzes und berücksichtigt die komplexen Zusammenhänge zwischen Zahnstellung, Kiefergelenken und der umliegenden Muskulatur. In unserer Praxis verfolgen wir ein ganzheitliches Konzept, das besonders auf die Ursachen von CMD eingeht – und damit auf Beschwerden, die das Leben vieler Betroffener stark beeinträchtigen können.
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Management eines parodontologischen Desasters – Ein kieferorthopädischer Ansatz zur Rehabilitation
Dr. Karsten Junghanns und Dr. Heiko Goldbecher
Von einem zahnärztlichen Kollegen wurde uns ein 36-jähriger Patient zur kieferorthopädischen Beratung überwiesen. Die Überweisung erfolgte aufgrund einer traumatisierenden Okklusion, aus der sich eine ungünstige Prognose für den Erhalt der Zähne ableiten ließ. Nach Aussage des Patienten wurde von einem anderen zahnärztlichen Kollegen eine prothetische Bisshebung nach Schienentherapie als Therapieansatz favorisiert. Hierbei sollten im Ergebnis einige der Zähne devitalisiert, beschliffen und eine Kauebene durch Überkronung hergestellt werden. Aufgrund der mit diesem Vorschlag verbundenen Kosten holte sich der Patient eine Zweitmeinung ein...
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Der frühzeitige Zahnverlust und ein daraus resultierender Einbruch der Stützzone stellen eine große Gefahr für den physiologischen Zahnwechsel dar. Nach der Extraktion eines Milchzahnes in der Stützzone kommen häufig Lückenhalter zum Einsatz, um die verbleibende Lücke zu konservieren. Diese Geräte sind jedoch nicht ohne Probleme in ihrer Anwendung. Bei langer Tragedauer kann die Compliance leiden, die Geräte müssen während des Wachstums adaptiert werden und können sogar das mandibuläre oder maxilläre Wachstum hemmen. Ziel dieses Artikels ist es, eine Übersicht gängiger Lückenhalter zu geben, ihre Effekte zu beschreiben und deren Einsatzrahmen vor dem Hintergrund der aktuellen Datenlage zu diskutieren.