Inhaltsverzeichnis
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Liebe Kolleginnen und Kollegen, relativ unbemerkt von der Öffentlichkeit trat am 27. Februar eine Änderung des Asylbewerberleistungsgesetzes in Kraft. Asylbewerber haben demnach erst nach dem 36. Monat ihres Aufenthalts in Deutschland Anspruch auf Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Davor waren es 18 Monate. Gerade für die zahnmedizinische Versor- gung hat das weitreichende Folgen. Der Leistungsumfang für Asylbewerber ist in Bayern bereits seit 2015 klar geregelt. Die „Bayerische Liste“, die damals mit dem Sozialministerium und den kommunalen Spitzenverbänden abgestimmt wurde, sorgt für Rechtssicherheit. Die Kostenträger kommen für alle Behandlungen auf, die notwendig sind, um den Zustand der Schmerzfreiheit zu erreichen. Das kennen Sie aus dem zahnärztlichen Notdienst. Ausgeschlossen sind dagegen Zahnersatz, PAR-Behandlungen und die Kieferorthopädie. Damit sollten Debatten über Asylbewerber, die angeblich nur nach Deutschland kommen, „um sich die Zähne neu machen zu lassen“, ein Ende haben. Wobei es weiterhin eine große Ausnahme gibt: Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine unterliegen nicht dem Asylbewerberleistungsgesetz...
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Stärkere Regulierung von medizinischen Versorgungszentren gefordert – Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach im Gespräch mit BLZK-Spitzenvertretern
Redaktion
Ende Februar haben sich der Präsident der Bayerischen Landeszahnärztekammer, Dr. Dr. Frank Wohl, und BLZK-Vizepräsidentin, Dr. Barbara Mattner, mit der Bayerischen Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention, Judith Gerlach, zu einem Gespräch über aktuelle Herausforderungen für Zahnärztinnen und Zahnärzte getroffen.
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Konstruktiver Austausch – Schwäbische Zahnärztinnen machen auf Probleme des Berufsstandes aufmerksam
Redaktion
Im engen Austausch mit Vertretern aus der Landespolitik stehen vier Zahnärztinnen aus dem Regierungsbezirk Schwaben, die allesamt dem Verband Freier Berufe in Schwaben angehören: Dr. Barbara Mattner, Dr. Britta Dittmann, Bernhard Seidenath, Dr. Margot Proeller und Dr. Gabriele Schindler-Hultzsch...
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Die Ampel wirkt – Konjunkturelle Lage trübt sich weiter ein – Wirtschaft will Arbeitsplätze verlagern
Leo Hofmeier
Seit 2022 wird Deutschland von der Ampel-Koalition regiert. Das wirkt sich unmittelbar auf die Wirtschaft aus. Der Verband der bayerischen Metall- und Elektroindustrie (vbme) und die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw) sprechen von einer Standortkrise und warnen vor einer Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland.
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Interview: Geschädigt wurden vor allem Zahnärzte – Dr. Wolfgang Heubisch über Abrechnungsbetrug und die Antwort der Selbstverwaltung
Leo Hofmeier im Gespräch mit Dr. Wolfgang Heubisch
„Zahnarzt soll fast 20 Millionen Euro zu Unrecht abgerechnet haben“ – diese Meldung ging Ende Januar durch die Medien. Doch bei genauerer Betrachtung zeigt sich: Die abgerechneten Behandlungen wurden vermutlich tatsächlich erbracht, die Zahnärzte waren entsprechend dafür qualifiziert. Umstritten ist lediglich, ob sie berechtigt waren, Leistungen zulasten der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) abzurechnen. Dr. Wolfgang Heubisch ist der Beauftragte der KZVB zur Bekämpfung von Fehlverhalten nach § 81a SGB V. Wir sprachen mit ihm darüber, ob die Selbstverwaltung in diesem Fall funktioniert hat.
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Betrug in Millionenhöhe – Das sagen die Ermittler
Generalstaatsanwaltschaft Nürnberg Bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen (ZKG)
Die Pressemitteilung des ZKG führte zu einer umfangreichen Berichterstattung.
Teilweise wurden Aussagen verkürzt wiedergegeben. Wir veröffentlichen sie
deshalb in voller Länge.
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Der Referent Fortbildung der Bayerischen Landeszahnärztekammer und wissenschaftliche Leiter des Bayerischen Zahnärztetages, Prof. Dr. Johannes Einwag, ist 2023 Träger der Tholuck-Medaille des Vereines für Zahnhygiene. Damit würdigt die Organisation Einwags Lebenswerk. Der 69-Jährige gilt als einer der Wegbereiter der angewandten oralen Präventivmedizin.
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BLZK startet neuen Instagram-Kanal „MissionZFA“ – Jugendliche sollen zielgerichtet angesprochen und für ZFA-Beruf begeistert werden
Christian Henßel
Der anhaltende Fachkräftemangel ist eine der größten Herausforderungen für die bayerischen Zahnarztpraxen. Um Jugendliche noch zielgerichteter ansprechen, für den Beruf der/des Zahnmedizinischen Fachangestellten begeistern und an den Job binden zu können, hat die Bayerische Landeszahnärztekammer den neuen Instagram-Kanal „MissionZFA“ gestartet.
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Standespolitik gemeinsam gestalten – Neuer Lehrgang der erfolgreichen Kursreihe „Berufspolitische Bildung“ von BLZK und KZVB
Redaktion
Interessieren Sie sich für die Strukturen der zahnärztlichen Selbstverwaltung? Möchten Sie die zahnärztliche Berufspolitik mitgestalten und gleichzeitig einen Blick über den Tellerrand der eigenen Tätigkeit hinaus gewinnen? Dann bietet Ihnen die gemeinsam von Bayerischer Landeszahnärztekammer und Kassenzahnärztlicher Vereinigung Bayerns angebotene Kursreihe „Berufspolitische Bildung“ dazu gezielte Einblicke und wertvolle Informationen.
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Die BLZK wird nachhaltiger: Zukünftig sollen Mitgliederrundschreiben der Kammer nicht mehr per Post, sondern digital versendet werden. Der neue Service der BLZK unter https://digital.blzk.de bietet Zahnärztinnen und Zahnärzten die Möglichkeit, sich für das BLZK-Rund- schreiben per E-Mail anzumelden. Dies hat viele Vorteile: Informationen können zukünftig wesentlich schneller als auf dem Postweg versendet werden, außerdem kann die BLZK damit flexibler auf Themen reagieren und zeitnah über aktuelle Inhalte informieren...
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„Was wir zuerst brauchen, ist Transparenz“ – Finanzexpertin Aurora Li über Private Equity in der ambulanten Versorgung
Dr. phil. Axel Heise und Benjamin Laub (KVB) im Gespräch mit Aurora Li
Das von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) im Dezember 2022 angekündigte MVZ-Gesetz lässt weiter auf sich warten. Währenddessen bauen internationale Investoren ihre Marktanteile in der medizinischen und zahnmedizinischen Versorgung weiter aus. Die Patienten wissen meist nicht, wem die Praxis gehört, in der sie sich behandeln lassen. Aurora Li ist bei der Bürgerbewegung Finanzwende e.V. für den Bereich Banken und Finanzstabilität zuständig. Im Gespräch mit dem Mitgliedermagazin der KVB warnt sie vor möglichen Insolvenzen und fordert mehr Transparenz.
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„Troubleshooting“ auf mehreren Ebenen – Niederbayerischer Zahnärztetag beklagt schlechte Rahmenbedingungen
Redaktion
Treffender hätte das Veranstaltungsmotto kaum gewählt sein können: Unter der Überschrift „Troubleshooting“ fand Ende Februar der Niederbayerische Zahnärztetag in Straubing statt. Neben dem zahnmedizinischen Aspekt stand beim Fortbildungskongress des Zahnärztlichen Bezirksverbandes Niederbayern auch die Bundespolitik im Fokus. Sie sorge für immer schlechtere Rahmenbedingungen – gerade für Zahnärzte in ländlichen Regionen.
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„Die Wege werden länger werden“ – Dr. Christian Deffner über die Zukunft der Versorgung im ländlichen Raum
Leo Hofmeier im Gespräch mit Dr. Christian Deffner
Der Vorstand der KZVB wird von ehrenamtlich tätigen Zahnärzten unterstützt, die wir Ihnen im BZB vorstellen. Für diese Ausgabe sprachen wir mit Dr. Christian Deffner über seine Tätigkeit als Vorsitzender der Bezirksstelle Unterfranken.
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Im Schatten der Dinos: Neujahrsempfang in Berlin – PAR-Versorgungssituation ist alarmierend
Leo Hofmeier
Droht den niedergelassenen Zahnärzten das gleiche Schicksal wie den Dinosauriern? Die aktuelle Gesundheitspolitik jedenfalls sorgt dafür, dass immer weniger junge Kolleginnen und Kollegen bereit sind, sich dem Risiko „eigene Praxis“ auszusetzen. Wachstum verzeichnen die Kassenzahnärztlichen Vereinigungen nur noch bei den Angestellten. Vielleicht haben die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) und die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) deshalb das Berliner Naturkundemuseum als Ort für ihren Neujahrsempfang ausgewählt.
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Ist die Budgetierung verfassungswidrig? Gutachten fordert angemessene Honorierung erbrachter Leistungen
Jennifer Alpman, LL.M Syndikusrechtsanwältin
Die Budgetierung der meisten zahnmedizinischen Leistungen in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ist nicht nur politisch umstritten. Ein neues Gutachten des Deutschen Instituts für Gesundheitsrecht (DIGR) sieht durch dieses Steuerungsinstrument Grundrechte gefährdet. Allerdings liegt der Schwerpunkt des Gutachtens auf der Parodontitis-Therapie. Die Auswirkungen auf andere Leistungsbereiche, die für die Wirtschaftlichkeit der Praxen eine viel größere Rolle spielen, wurden nicht untersucht.
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Zu kurz gegriffen – Dr. Jens Kober über das Rechtsgutachten zur Budgetierung
Dr. Jens Kober, Mitglied des Vorstands der KZVB
Es ist ehrenwert, dass sich das Deutsche Institut für Gesundheitsrecht (DIGR) mit der Verfassungsmäßigkeit der Budgetierung beschäftigt. Doch bereits der Untertitel lässt erkennen, dass die Betrachtung zu kurz greift: „Eine Studie zu der durch das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz vorgenommenen Mittelbegrenzung der Parodontitistherapie“ heißt es da.
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Die CompuGroup Medical (CGM) verdient nach einem Bericht des „Ärztenachrichtendienstes“ (änd) weiterhin prächtig an der Digitalisierung des Gesundheitssystems. Ein Umsatztreiber ist demnach die Telematik-Infrastruktur (TI). Auch für das laufende Jahr rechnet der Konzern mit guten Geschäften.
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„Mit Kombizange und Kleber“ – Millionen von Briten warten auf Zahnarzttermin – Dental-Plan soll Abhilfe schaffen
Ingrid Scholz
Über die desaströse zahnärztliche Versorgung in Großbritannien haben wir im BZB schon mehrfach berichtet. Nun hat auch die „dpa“ das Thema aufgegriffen. Bundesweit berichteten Medien über die „Zahnarztkrise im Königreich“.
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GOZ aktuell – Moderne Füllungstherapie/Zahnerhaltung
Manuela Kunze, Referat Honorierungssysteme der BLZK und Dr. Dr. Frank Wohl, Präsident und Referent Honorierungssysteme der BLZK
In der Serie „GOZ aktuell“ veröffentlicht das Referat Honorierungssysteme der Bayerischen Landeszahnärztekammer Berechnungsempfehlungen und Hinweise zur GOZ 2012. Zur Weitergabe innerhalb der Praxis und zum Abheften können die Beiträge aus dem Heft herausgetrennt werden. Sie sind auch auf www.bzb-online.de abrufbar.
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Wer eine Zahnarztpraxis erfolgreich führen will, braucht mehr als nur zahnmedizinisches Fachwissen. Fast genauso wichtig ist betriebswirtschaftliches und rechtliches Know-how. Das BZB beleuchtet in der Serie „Unternehmen Zahnarztpraxis“ die wichtigsten betriebswirtschaftlichen Aspekte, auf die es bei der Gründung und Führung einer Praxis ankommt. Im 13. Teil geht es um das Thema Praxismarketing und die Bedeutung einer Praxiswebsite. Der folgende Beitrag von Dr. Ralf Peiler, Zahnarzt und Inhaber der Werbeagentur Praxisdesign.de, soll einen Überblick geben. Er basiert auf einem Vortrag für das „Kursprogramm Betriebswirtschaft“ der eazf.
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Durchblick im Bürokratie-Dschungel – KZVB-Website unterstützt bei der Praxisführung
Barbara Kaiser, Online-Redaktion
Für einen reibungslosen Praxisablauf müssen immer mehr Termine, Fristen und Formulare beachtet werden. Damit die bayerischen Vertragszahnärzte im Bürokratie-Dschungel den Durchblick nicht verlieren, bietet die KZVB-Website im Mitgliederbereich „Meine KZVB“ viele digitale Services.
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Vier Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche Instrumentenaufbereitung – Qualifikation, Risikobewertung/Einstufung, Arbeitsanweisungen und Dokumentation
Anna-Lena Schindler, Referat Praxisführung und Strahlenschutz der BLZK
Die Aufbereitung von Medizinprodukten bildet ein zentrales Element der Hygienekette in der Zahnarztpraxis. Die Verantwortung liegt darin, insbesondere dem Patientenwohl wie auch dem Schutz der Mitarbeiter – unter Einhaltung aller gesetzlichen Anforderungen – gerecht zu werden. Gleichzeitig sind die Langlebigkeit und der Werterhalt der Instrumente im Sinne der Wirtschaftlichkeit nicht außer Acht zu lassen, da die Instrumente auch einen bedeutenden materiellen Wert für eine Zahnarztpraxis darstellen.
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Verlässliche Zahlen gibt es im April – Dr. Jens Kober und Dr. Maximilian Wimmer über die Budgetsituation 2024
Dr. Jens Kober, Mitglied des Vorstands der KZVB, und Dr. Maximilian Wimmer, Leiter des Geschäftsbereiches Abrechnung und Honorarverteilung im Gespräch mit Leo Hofmeier
Seit dem Frühjahr 2023 informiert das Budgetradar auf kzvb.de tagesaktuell über die voraussichtliche Budgetauslastung der einzelnen Krankenkassen. Die Aktualisierung für das Jahr 2024 lässt auf sich warten. Dr. Jens Kober, Mitglied des Vorstands der KZVB, und Dr. Maximilian Wimmer, Leiter des Geschäftsbereiches Abrechnung und Honorarverteilung, erklären, woran das liegt.
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Mit wenigen Klicks zum Ausbildungsvertrag – Online-Tool der BLZK stellt digitales Formular zur Verfügung
Redaktion
Schnell, bequem und rechtssicher: Die Bayerische Landeszahnärztekammer und die zahnärztlichen Bezirksverbände unterstützen die bayerischen Zahnarztpraxen nun mit dem Ausbildungsvertragskonfigurator (AVK). Das Online-Tool für maßgeschneiderte Ausbildungsverträge ist auf den Websites der BLZK und den ZBV eingebunden.
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DKV erhöht Prämien – Wie reagieren? Beitragsanpassungen in der privaten Krankenversicherung
Michael Weber, Geschäftsführer der eazf Consult GmbH
Die meisten ihrer Kunden wurden von der Deutsche Krankenversicherung AG (DKV) bereits über eine anstehende Beitragsanpassung informiert. Diese Anpassung lässt sich auch für die Mitglieder im DKV-Gruppenvertrag der Bayerischen Landeszahnärztekammer nicht ganz vermeiden. Dennoch gibt es Wege, die Prämien günstiger zu gestalten und die Anpassung abzufedern.
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Frontzahntrauma – no limits? Grenzindikation adhäsive Fragmentwiederbefestigung
Prof. Dr. Anne-Katrin Lührs und Dr. Peggy Herrmann
Die Therapie von Kronen-Wurzel-Frakturen nach traumatischer Zahnverletzung stellt das Behandlungsteam vor besondere Herausforderungen: Tief subgingivale oder äquikrestale Frakturverläufe können den langfristigen Zahnerhalt limitieren und erfordern häufig aufwendige therapeutische Maßnahmen.1 Neben Schmelz und Dentin ist Wurzelzement exponiert, darüber hinaus kann in Abhängigkeit vom Frakturverlauf die Pulpa eröffnet sein.2 Je nach klinischer Situation sind verschiedene Therapieoptionen möglich, die mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen in Bezug auf die Traumasituation patientenindividuell geprüft werden müssen.
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Interdisziplinärer Zahnerhalt im Grenzbereich
Dr. Stefan Lorenz, Priv.-Doz. Dr. Dr. Stefan Röhling und Priv.-Doz. Dr. Dr. Michael Gahlert
Zahnunfälle haben weltweit eine Prävalenz von 25 bis 30 Prozent, wobei die Inzidenz des dentalen Traumas von Patienten im Alter bis etwa 35 Jahre auf bis zu 20 Prozent geschätzt wird.1–3 Vor allem tiefe subgingivale bzw. subkrestale Frakturverläufe stellen den Behandler vor große Herausforderungen. Der vorliegende Fallbericht schildert den Versuch des Zahnerhaltes bei einer Kronen-Wurzel-Fraktur mittels intraalveolärer Transplantation und anschließender endodontischer sowie prothetischer Therapie.
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Interview: Postendodontische Versorgung – Aktuelle Forschung zu Zeitpunkt und Vorgehensweise
Marlene Hartinger im Gespräch mit Dr. Sabina Würsching
Dr. Sabina Würsching, Assistenzzahnärztin an der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie am Klinikum der Universität München, nimmt mit ihrer Forschung die postendodontische Versorgung unter die Lupe. Im vergangenen Jahr gewann sie damit den DGR²Z-GC-Grant des Forschungsförderprogramms der Deutschen Gesellschaft für Restaurative und Regenerative Zahnerhaltung. Welchen Fragestellungen sie mit ihrer Forschung genau nachgeht, verrät Sabina Würsching im BZB-Interview.
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Was Zähne über Ernährung und Migration verraten – Kindheit und Jugend in Bayern im frühen Mittelalter
Redaktion
Neue Untersuchungen zeigen, dass Kinder im frühen Mittelalter Bayerns teilweise viel länger gestillt wurden als heute. Zudem stammen viele Frühbayern, die um 500 nach Christus im Alpenvorland bestattet wurden, ursprünglich offenbar aus ganz anderen Herkunftsgebieten, wo sie auch anders ernährt wurden. Ein Forscherteam um die Anthropologin Priv.-Doz. Dr. Michaela Harbeck, Kuratorin an der Staatssammlung für Anthropologie München, und Maren Velte, Doktorandin an der LMU München, analysierte für ihre Studie menschliche Zähne aus diversen archäologischen Fundstätten in Bayern. Ihre Erkenntnisse veröffentlichen die beiden Forscherinnen in den wissenschaftlichen Zeitschriften „PLOS ONE“ und „Archaeological and Anthropological Sciences“.
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Hirsche, Forellen, Haselnüsse und Karies – Was ein uralter Kaugummi über das Leben in der Jungsteinzeit verrät
Ingrid Scholz
Zahnprobleme sind vermutlich so alt wie die Menschheit. Archäologische Funde und moderne Untersuchungsmethoden liefern neue Erkenntnisse über Siedler, die sich vor rund 10 000 Jahren an der Westküste Schwedens niedergelassen hatten. DNA-Spuren in einem uralten „Kaugummi“ gewährten den Forschern nicht nur Einblicke in deren Mundgesundheit, sondern auch in die Lebensweise und Ernährungsgewohnheiten.
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Die Patientenberatung bei MolarenInzisiven-Hypomineralisation (MIH) – Wie können Kreidezähne bestmöglich behandelt werden?
Univ.-Prof. Dr. Rainer Hahn
Die Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH) stellt eine entwicklungsbedingte Erkrankung der Zahnhartsubstanz dar, die durch qualitative Schmelzdefekte in Form verringert mineralisierter, fehlstrukturierter Schmelzanteile gekennzeichnet ist. Diese führen in der einfachsten Form zu weißlichen Opazitäten, bräunlichen Verfärbungen oder Porositäten, in schwereren Verlaufsformen aber auch zu fortschreitenden Schmelzaus- und -abbrüchen bis hin zu umfangreichen Ablationen. Häufig leiden die betroffenen Kinder unter ausgeprägten Hypersensibilitäten bis hin zu eingeschränkt möglicher, sehr schmerzhafter Mundhygiene und u. U. rasch fortschreitender Karies...
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Henry Schein Dental führt die neue NiTi-Feilenlinie Edge Utopia ein. Hersteller ist EdgeEndo® , einer der weltweit größten Anbieter von NiTi-Rotationsfeilen. Die Edge Utopia-Produkte sind so konzipiert, dass sie Endodontologen und Allgemeinzahnärzten einen Mehrwert bei der Behandlung bieten, hohe Qualitätsstandards erfüllen und ohne Investitionen in neue Geräte oder Änderung der klinischen Protokolle und Techniken genutzt werden können.
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Die Auswertungen epidemiologischer Studien zur oralen Gesundheit haben
gezeigt, dass über einen Prognosezeitraum von ca. 20 Jahren trotz umfangreicher Anstrengungen und Erfolge in der Prävention der Volkskrankheiten Karies und Parodontitis bisher keine Veränderung im Grundmuster des Zahnverlustes erkennbar ist...