Inhaltsverzeichnis
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Die Zahnmedizin hat vor mehr als 25 Jahren – mit der Neuausrichtung hin zu einer präventionsorientierten Zahnheilkunde – sehr eindrucksvoll die Effektivität der eingesetzten Präventionsstrategien dokumentiert. Deutschland findet sich heute beim Rückgang der Kariesmorbidität bei Kindern und Jugendlichen im Spitzenfeld der internationalen Kariesliga wieder. Es gibt aber nicht nur Erfolge, sondern auch zunehmende He-r-ausforderungen. Neben der Polarisierung des Kariesrisikos zeichnet sich ein weiteres Versorgungsproblem ab, das die Kleinkinder bis zum dritten Lebensjahr betrifft: Die Early Childhood Caries (ECC) – die frühkindliche Karies an den Milchzähnen, die im Unterschied zur Karies der bleibenden Zähne in den letzten Jahren an Häufigkeit zugenommen hat. So muss konstatiert werden, dass die präventive Betreuung allein durch den Kinderarzt in den ersten drei Lebensjahren zur Senkung des Erkrankungs-risikos -offensichtlich nicht ausreicht.
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Versuchen Sie einmal, die zahnärztliche Praxis mit den Augen eines Kindes zu sehen: Ein -Bohrer ist zum Beispiel eine Maschine, die Löcher in die Wand bohrt und dabei viel Lärm und Schmutz verursacht. Verständlich, dass ein Kind vor so einem Bohrer in seinem Mund Angst hat. Kinder brauchen eigene Ansätze für die Behandlung – und diese sollte kindgerecht, einfühlsam und spielerisch sein. Die Autorin gibt hier eine konkrete Hilfestellung bei der Durchführung eines Vorsorgetermins mit Kindern.
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Kinder sind unsere Zukunft. Dem wird wohl kaum einer widersprechen. Dies gilt für alle Lebensbereiche. Seien es die Rentenkassen, welche gefüllt werden möchten, oder der Arbeitsmarkt, welcher gut ausgebildeten Nachwuchs für die Besetzung von offenen Stellen braucht. So sollten Kinder und Jugendliche auch eine zentrale Rolle in der Zahnheilkunde spielen. Denn immerhin sind sie die erwachsenen Patienten von morgen.
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Parodontalprothetische Behandlungs-strategie – Lebenslanger Erhalt von Zähnen?
Dr. Christian Graetz, Dr. Claudia Springer, Antje Geiken, Prof. Dr. Christof Dörfer
Das primäre Ziel der zahnärztlichen Prophylaxe sollte ein lebenslanger Erhalt der natürlichen Zähne in einem gesunden, funktionell und ästhetisch akzeptablen schmerzfreien Zustand sein (Schweizerischen Zahnärzte-Gesellschaft, 2000). Dass dieses bei entsprechender parodontaler Entzündungsfreiheit über mehr als ein halbes Jahrhundert möglich ist, konnte von Schätzle et al. (2009) und Lang et al. (2009) gezeigt werden. Trotz allem bleibt die Schlüsselfrage: „Wie lange funktionieren parodontal geschädigte Zähne?“ (Eickholz 2009).
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Der Traum jedes Zahnmediziners und auch jeder Dentalhygienikerin: Eine Tinktur oder Paste, die wir einfach auf den initial geschädigten Zahn auftragen und dieser würde sich dann, wie von Zauberhand, selbstständig regenerieren. Der folgende Erfahrungsbericht zeigt, wie sich durch die Stimulation der natürlichen Regenerationsprozesse neue Zahnhartsubstanz bildet. Denn unsere Klientel erwartet eine moderne, noninvasive sowie schmerzfreie, substanzerhaltende, schnelle und preiswerte Behandlung.
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In unserer Praxis bieten wir neben den allgemeinen zahnärztlichen und zahnärztlich-chirurgischen Leistungen auch verschiedene Prophylaxekonzepte an. Wir sind davon überzeugt, dass ein gutes Prophylaxekonzept sehr wichtig für die Zahnerhaltung ist. Deshalb haben wir unsere Behandlungen den Bedürfnissen von Erwachsenen und Kindern unterschiedlichen -Alters angepasst und über die normalen, den Kassenrichtlinien entsprechenden Leistungen zu professionellen Zahnreinigungen hinaus erweitert.
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Wie kaum ein anderes Thema begleitet die Mundpflege das Leben eines jeden Menschen: Schon vor der Geburt spielt die Mundhygiene der Mutter für das ungeborene Kind eine entscheidende Rolle, später wird zunächst die Pflege des Milchgebisses dann die der bleibenden Zähne zum Thema, bevor im Alter unter Umständen die Erhaltung des Zahnersatzes zur Aufgabe wird. In jedem Lebensalter ist dabei neben regelmäßigen Zahnarztbesuchen vor -allem eine effektive häusliche Prophylaxe entscheidend. Daher empfiehlt es sich, Patienten über die verschiedenen Möglichkeiten einer lebensbegleitenden Mundpflege aufzuklären.
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Verhaltensänderungen: Praktische Übungen zum Überwinden -psychologischer Hürden in der Zahnarztpraxis
Dr. Lea Höfel
Kennen Sie Patienten, die ständig Termine verschieben oder ausfallen lassen? Patienten, die dauernd ausspülen, wegzucken oder pausenlos reden? Jede Form von offensichtlichem Verhalten, das die Zahnbehandlung behindert, kann sich sehr störend auf ein entspanntes Miteinander auswirken. In der Folge ist vielleicht das Team gereizt, die Arbeitsabläufe kommen ins Stocken, der Patient ist unzufrieden und der Zahnarzt ist kurz davor, sich berufsunfähig zu melden. Soweit muss es jedoch nicht kommen, sobald Sie das ursächlich störende Verhalten erkennen und den Patienten dazu anleiten, sich eigenverantwortlich kooperativ zu verhalten.
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Mit einer neuartigen Entwicklung bei Nitril-Einmaluntersuchungshandschuhen ist die Firma Jovident aus Duisburg seit diesem Jahr auf dem deutschen Markt vertreten. Das Unternehmen, das sich auf die Entwicklung und den Vertrieb von Alltagsprodukten für die Dentalbranche spezialisiert hat, bietet mit den AloeVate Handschuhen ein Produkt, das viele Mit-arbeiter von Zahnarztpraxen interessieren dürfte: Hautpflegende -Behandlungshandschuhe mit Aloe Vera. Wir sprachen mit Meino -Huisman, einem der beiden Geschäftsführer der Jovident GmbH.
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Schon weit im Voraus war den Organisatoren und dem Bonner Team um Prof. Dr. Jepsen klar, dass dieses Treffen eine Standortbestimmung sein würde. Und so kam es auch – denn es konnte ein prägnanter Impuls im Hinblick auf die zukünftige Bedeutung der Rolle der Parodontologen in Deutschland gesetzt werden.
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Bis auf die Zahnsteinentfernung, die bei Kassenpatienten einmal pro Kalenderjahr mit circa 14 EUR honoriert wird, ist die Prophylaxe eine reine Privatleistung für alle Patienten und damit eine wichtige Einnahmequelle für jede Zahnarztpraxis.
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Fast alle Menschen – vor allem Kinder – lieben Süßes. Das ist sicher eine der Ursachen, warum der Zuckerverbrauch in den vergangenen Jahren stetig gestiegen ist: Waren es in den 1950er-Jahren noch rund 25 Kilogramm pro Kopf und Jahr, ist Deutschland inzwischen mit mindestens 33 Kilogramm weltweit süßer Spitzenreiter – noch vor den USA. Dabei gibt es längst eine auch aus dentalhygienischer Sicht überzeugende Alternative: den Zuckeraustauschstoff Xylit, vielen Zahnärzten bekannt aus Zahnpflegekaugummis oder Zahnpasten für Kinder.
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Der Countdown läuft – nur noch wenige Wochen, bis die praxisHochschule für Gesundheit und Soziales in Köln im Oktober mit ihren neuen Studiengängen im Gesundheits- und Sozialwesen startet. Im Juni wurde bei 38 Grad schon schwer geschwitzt – die Bewerberinnen des Studiengangs Dentalhygiene und Präventionsmanagement mussten zum Auswahlverfahren antreten und nicht nur ihr Wissen, sondern auch ihr manuelles Geschick unter Beweis stellen.
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Aus der Praxis – für die Praxis: Kinderprophylaxe
Karen Friedt, Dipl. DH HF, und Kristina Schmidt, MPH, RDH, BSc
Karen Friedt, Dipl. DH HF, und Kristina Schmidt, MPH, RDH, BSc, beide Dentalhygienikerinnen am zahnärztlichen prophylaxeZentrum der praxisHochschule für Gesundheit und Soziales in Köln, diskutieren die Bedeutung von Prophylaxemaßnahmen für Kinder