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Du machst doch eh alles digital, oder?“ Häufig werde ich am Rande dentaler Kongresse mit der Frage konfrontiert. Meist um eine schlagfertige Antwort verlegen, frage ich zurück „... – oder was?“, ... denn „alles Digital“ – geht das denn? Und falls möglich, macht es im Einzelfall überhaupt Sinn?
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Es gibt kaum einen Lebensbereich, der durch die zunehmende Digitalisierung nicht tiefgreifend verändert wird. Im zahnmedizinischen Bereich sind mit dieser Entwicklung mehr Hoffnungen als Befürchtungen verknüpft: Der Ersatz konventioneller Arbeitsabläufe durch Computeranwendungen bedeutet oft bessere Qualität, mehr Effizienz und geringere Kosten. Über kurz oder lang werden sich digitale Prozesse in sämtlichen Bereichen der Zahnmedizin und Zahntechnik durchsetzen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Fehlerquellen reduzieren sich, die Kommunikation zwischen Zahnarzt und Zahntechniker und der Workflow verbessern sich erheblich. Aufgrund des wachsenden Wunsches der Patienten nach vollkeramischem ästhetischem Zahnersatz haben sich die Zahntechnik und die Zahnmedizin in den letzten Jahren im Bereich der Diagnose- und Verfahrenstechnik grundsätzlich gewandelt.
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Der digitale Workflow in der Implantologie
Dr. Dr. Polina Kotlarenko, ZTM Tom Vaskovich, Univ.-Prof. Dr. Dr. Werner Zechner
Mit der Etablierung digitaler Technologien im zahnmedizinischen und zahntechnischen Arbeitsalltag hat sich der Fokus auf den sicheren und vorhersagbaren Behandlungsablauf konzentriert.1 Insbesondere in der Implantatprothetik wurde durch die Entwicklung der vergangenen Jahre eine enorme Veränderung der Arbeitsabläufe ausgelöst. Ziel ist es, mithilfe des Zusammenfügens einzelner digitaler Daten und der engen Teamarbeit aller Beteiligten eine funktionell und ästhetisch optimale Versorgung zu gestalten, wobei das Backward Planning als Mittelpunkt der Therapie bestehen bleibt. Die Implementierung des digitalen Arbeitsablaufs in der Praxis wird anhand des vorliegenden Patientenfalls dargestellt.
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In den letzten 15 Jahren haben die computerassistierte 3-D-Planung von Implantaten und deren schablonengeführte Insertion zunehmend an Bedeutung gewonnen. Die Vorteile dieses Verfahrens sind u. a. eine exakte Planbarkeit des chirurgischen Eingriffs, die Minimierung des OP-Traumas bis hin zu Flapless Surgery, eine Vermeidung von Augmentationen, eine der anatomischen Situation angepasste Implantatpositionierung nach ästhetischen Vorgaben. Genannt seien auch die Möglichkeit einer prothetischen Sofortbelastung mit präimplantologisch gefertigtem Zahnersatz und die hohe forensische Sicherheit. Folgender Fachbeitrag widmet sich, anhand der Auswertungen von 234 Schablonen in teilbezahnten Patientenfällen, dem chirurgischen Mehrwert von Guided Surgery im Hinblick auf konventionelle Implantatinsertionen.
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Stressfreie Sofortversorgung von Implantaten im Teamwork
ZTM Fabian Zinser, Dr. Dr. Rainer Fangmann, M.Sc., M.A.
Das vorherrschende und gut dokumentierte Protokoll der gedeckten Einheilung1 führt zu einer hohen Erfolgsrate bei implantatprothetischen Versorgungen. Hiermit ist jedoch ein Lebensabschnitt des Patienten dadurch gekennzeichnet, dass er für die Zeit von drei Monaten im Unterkiefer und vier bis sechs Monaten im Oberkiefer auf eine provisorische Versorgung – häufig herausnehmbarer totaler oder klammergetragener partieller Zahnersatz – angewiesen ist. Diese Therapiephase wird retroperspektiv von den Patienten häufig als unangenehm, ästhetisch minderwertig und einhergehend mit enormen Einschränkungen beschrieben. Laut DMS IV2 gibt es in der Altersgruppe der 65- bis 74-Jährigen jedoch einen klaren Trend zu festsitzendem Zahnersatz.
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Die Einführung der digitalen (dentalen) Volumentomografie in die tägliche Praxis hat in der Zahnmedizin und besonders bei der endodontischen Behandlung die Diagnose und Therapie entscheidend verbessert. Die DVT kann das Vorhandensein und die Lokalisation von periapikalen Veränderungen und Wurzelresorptionen genauer und früher identifizieren als die standardmäßige Zahnfilm- oder die Panoramaschichtaufnahme. Dadurch können die seit Jahrzehnten bekannten Limitationen des periapikalen Röntgenbildes überwunden werden.
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Längst hat die Digitalisierung in unserem Alltag Einzug gehalten und verändert unser tägliches Leben, ohne dass wir das wirklich wahrnehmen. Auch in der Welt der Zahnmedizin setzt sich der Trend zur Digitalisierung mehr und mehr durch. Standen vor einigen Jahren noch die digitale Röntgentechnik und die digitale Patientenkartei im Fokus der Aufmerksamkeit, sind die jüngsten Entwicklungen in der Zahnmedizin geprägt von den Begriffen „digitale Prozessketten“ und „digitaler Workflow“.
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In Teil 1 dieser Artikelserie wurden die Möglichkeiten, die die digitale Kieferorthopädie für die Praxis bietet, von Dr. Liebl aus Wertheim dargestellt. Dieser „digitale Workflow“ erstreckt sich über die Digitalisierung der Abformungen mithilfe von Modellscannern oder dem intraoralen Scannen der Kiefer, über die digitale Behandlungsplanung bis hin zur CAD/CAM-unterstützten Herstellung von Behandlungsgeräten und Retainern.