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Die Entwicklungen digitaler Technologien prägen nicht nur die Gesellschaft im Allgemeinen, sondern natürlich auch die moderne Zahnmedizin und Zahntechnik. In nahezu allen Arbeits- feldern der Branche werden seit mehr als 15 Jahren neben den bewährten analogen Techniken immer verstärkter auch digitale Arbeitsprozesse inte- griert. Es ist erstaunlich, wie weit die digitale Technik in der dentalen Branche gekommen ist und welches riesige Potenzial sie uns noch für zukünftige Entwicklung bieten wird. Trotzdem gibt es immer noch Prozesse, bei denen traditionelle handwerkliche Methoden unverzichtbar sind...
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Digitale versus konventionelle Abformung
Dr. Marina Siegenthaler, Dr. Nadja Naenni und ZT Andrea Patrizi
Digitale Abformungen entwickeln sich in der Zahntechnik immer mehr zu einem Thema mit großer Wichtigkeit, wie sich allein schon an der hohen Zahl unterschiedlicher Scannermodelle am Markt zeigt. In der Nutzung sowie auch Entwicklung dieser digitalen Werkzeuge muss man sich aber die folgende Fragen stellen: Sind Scanner genauer als konventionelle Abformungen? Kann man einen Scanner für alle Arbeiten nutzen? Oder bin ich wirklich schneller, wenn ich scanne, und gestaltet sich die Kommunikation einfacher und effizienter?
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Zweifellos spielt ein positives äußeres Erscheinungsbild für die meisten Menschen eine wichtige Rolle im Leben und wird daher nicht selten mit einem größeren (beruflichen) Erfolg und höheren Selbstbewusstsein in Verbindung gebracht. Aus diesem Grund entscheiden sich immer mehr Patienten für eine angleichende Behandlung. Gerade Fälle mit einer komplizierten Ausgangslage sind besonders spannend: Diese erfordern eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Kieferorthopädie und MundKiefer-Gesichtschirurgie. Gerade digitale dentale Technologie können diese Zusammenarbeit vereinfachen und damit schlussendlich die Behandlungsergebnisse verbessern – das zeigt auch der folgende Behandlungsfall.
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Digitalisierung und digitale TransformationUmsetzung in der aufsuchenden zahnärztlichen Therapie pflegebedürftiger Patienten
Dr. Volkmar Göbel
Die zahnärztliche Versorgung von jungen gesunden und mobilen Menschen hat in Deutschland durch ständige Weiterentwicklung und erfolgreiche Aufklärungsarbeit im Sinne einer früh einsetzenden Prävention ein hohes Niveau erreicht. Dafür ist die Zahnmedizin als hochtechnisierte Disziplin in Befundung und Therapieauf eine aufwendige Ausstattung angewiesen, die im Normalfall nur stationär, also praxisgebunden, zur Verfügung steht. Für die aufsuchende Behandlung greifen diese Möglichkeiten nicht mehr: Ein zunehmendes Problem besteht in der qualitativ gleichwertigen zahnärztlichen Versorgung von pflegebedürftigen Menschen, die überhaupt nicht mehr oder nur unter sehr hohem logistischen Aufwand in die Praxis gebracht werden können.
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Digitale Technologien sind längst auch in der Kieferorthopädie angekommen. Mit ihnen sind zahlreiche Vorteile für den Patien-ten als auch den Behandler verbunden. So ermöglichen sie heute neben der Therapieplanung und Fertigung von Behandlungsapparaturen z. B. die Darstellung der Behandlungsoptionen sowie Vorab-Visualisierung des angestrebten Ergebnisses, was eine optimale Beratung sowie Motivierung des Patienten ermöglicht. Zudem sind Monitoring-Tools verfügbar, die den Patienten aktivin die Kontrolle des Behandlungsfortschritts mit einbinden.
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Digital konstruiert, manuell gefinisht: Versorgung eines Diastema mediale
Dr. Benedikt Schultheis und ZTM Alexander Kiel
Heute gibt es in der Zahnmedizin verschiedene Möglichkeiten, ein Diastema mediale zu schließen. Eine dieser Methoden ist die Versorgung der Zähne mit Veneers, die im vorgestellten Fall gewählt wurde.
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Im Laboralltag stellt sich immer wieder die Frage: Wie viele bissbedingte Nacharbeiten können wir uns heutzutage überhaupt noch leisten? Dentallabore klagen über zu wenige Mitarbeiter und zu viel Arbeit. Hinzu kommt, dass Energie und Materialien derzeitig einen rasanten Preisanstieg verzeichnen. Wenn wir also unter diesen Umständen eine Zahnversorgung nacharbeiten oder gar doppelt anfertigen müssen, bedeutet das am Ende einen wirtschaftlichen Verlust für das Unternehmen – von Ärger, Frust und vielleicht auch Motivationsverlust mal abgesehen.
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Die Integration digitaler Techniken in den dentalen Workflow hat entscheidende Vorteile für alle Beteiligten – sowohl für die Zahnmediziner und Zahntechniker als auch für die Patienten. Die Etablierung solcher Strukturen für die Schienenherstellung ist für Zahnärzte, ob diese mit einem externen Labor zusammenarbeiten oder über ein Praxislabor verfügen, mit hohen Kosten verbunden. Da stellt sich natürlich die Frage: Inwieweit die Etablierung des digitalen Workflows für den Zahnarzt eine Bereicherung darstellen kann.
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Die zunehmende Verbreitung von IOS und eine vielversprechende Entwicklung eines digitalen Workflows, von der digitalen Abformung bis hin zur Abutment-, und Gerüstherstellung, eröffnet neue komfortable Möglichkeiten für Patienten und Behandler besonders in der Implantatprothetik.1, 2
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Innovative minimalinvasive Zirkondioxidrestaurationen
Dr. Johannes Boldt, ZT Anthimos „Maki“ Tolomenis und Dr. Frank Spitznagel
Der nachfolgende Fall wurde nicht nur im komplett digitalen Workflow gelöst, also von der digitalen Planung über das Design und Visualisierung inklusive Patienten-Gesichtsscan, sondern es wurden auch alle Rekonstruktionen aus einem einzigen Material hergestellt, unabhängig von der Restaurationsart oder Lokalisation im Mund (anterior vs. posterior). Alle in der festsitzenden Prothetik vorkommenden Restaurationsarten von Brücken über Einzelkronen und Teilkronen bis hin zu Veneers kamen zum Einsatz. Dabei wurden beinahe alle Versorgungen charakterisiert und individualisiert nur durch Maltechnik. Eine Ausnahme stellt die hochästhetische Oberkiefer-Frontregion dar – hier wurde mittels Microveneering eine dünne Schicht Verblendkeramik aufgetragen.
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Die CAD/CAM-Technologie ermöglicht die computergestützte Herstellung der Prothetik. Dies umfasst die Planung der Versorgung und die nachfolgenden Schritte entsprechend des im Computer generierten Designs: Bearbeitung, Sintern, Fräsen und 3D-Druck.1–10 Die Technologie wurde in den 1980er-Jahren zunächst für die Versorgung an Zähnen eingesetzt und später auf die Versorgung von Implantaten ausgeweitet. Für die Herstellung einer Prothetik auf Implantaten war es notwendig, verschiedene Technologien zu entwickeln, die die Position des Implantats und die Ausrichtung der prothetischen Verbindung im Mund des Patienten registrieren und diese in einer Software wiedergeben konnten. Dieser Punkt war von größerer Komplexität im Vergleich zur Wiedergabe von Stümpfen natürlicher Zähne.11, 12
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Einzelzahnkronen aus CAD/CAM-Kompositen
OEMUS MEDIA AGHolbeinstraße 29, 04229 LeipzigTel.: +49 341 48474-0Fax: +49 341 48474-290kontakt@oemus-media.deDeutsche Bank AG Leipzig
Entzündungen der Zahntasche können weitreichende Folgen für den betroffenen Zahn haben, was mit Einzelzahnkronen aus CAD/CAM-Kompositen behandelt werden kann. Der folgende Beitrag beschäftigt sich daher mit den unterschiedlichen Behandlungs- sowie Nachverfolgungsstadien, in welchen die Patientin innerhalb eines Jahres in der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik und Werkstoffkunde Leipzig behandelt wurde.
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Digitalisierung in der Zahnmedizin – Ein Überblick über Materialien und Methoden
Tina Maleki, ZT John Meinen, Prof. Dr. Daniel Edelhoff, Prof. Dr. Dipl.-Ing. (FH) Bogna Stawarczyk, M.Sc. und Priv.-Doz. Dr. Marcel Reymus
Digitale Techniken – vor allem auch die Verwendung unterschiedlicher 3D-Drucktechniken – spielen in der Zahnmedizin eine bedeutendere Rolle. Dabei gibt es unterschiedliche Herstellungsmethoden und natürlich auch Materialien, die speziell für die Schienenherstellung verwendet werden. Der folgende Beitrag gibt einen Überblick über 3D-Drucktechniken zur Schienenherstellung und zeigt zusätzlich Vorteile digitaler Fertigungsverfahren im Vergleich zu analogen Methoden auf.
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3D-Druck-Technologien für die Weich- und Hartgeweberegeneration
Sven Pantermehl, Prof. Steffen Emmert, Said Alkildani, Aenne Foth, Dr. Ole Jung und Dr. Mike Barbeck
Mit der stetigen Weiterentwicklung der modernen Medizin verlagert sich der Fokus immer stärker weg von allgemeingültigen Therapieprinzipien und hin zu an die individuellen Bedürfnisse eines Patienten angepassten und optimierten Behandlungsmöglichkeiten. Diesem kontinuierlich stattfindenden Wandel wird insbesondere in der Weich- und Hartgeweberegeneration durch die vermehrte Erforschung, Verbesserung und Nutzung additiver Fertigungstechnologien Rechnung getragen.
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Der 3D-Druck hat in der deutschen Dentalbranche in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen. Die ständig neuen Lösungen, wie 3D-Drucker und Zubehör, treiben die Technologie voran und lassen Zahntechniker aufhorchen. Max Zimmermann, Zahntechniker und Geschäftsführer der GO3DENT, berichtet über seine Beobachtungen und Einschätzungen zur Zukunft des 3D-Drucks im Dentallabor.
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Analoge Expertise für den digitalen Fortschritt
Dominik Kruchen, Präsident des Verbandes Deutscher Zahntechniker-Innungen
Die Digitalisierung hat auch in der Zahntechnikbranche Einzug gehalten und verändert den traditionellen Prozess der Herstellung von Zahnersatz. Durch die Einführung neuer digitaler Fertigungsmethoden wie der CAD/CAM-Technologie und der 3D-Druckverfahren kann die Präzision und Qualität von Zahnersatz verbessert werden. Gleichzeitig ergeben sich durch die steigende Datenmenge und die Vernetzung zwischen Praxis und Labor neue Herausforderungen.
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Smarte 3D-Behandlungslösungen für die Implantologie
OEMUS MEDIA AGHolbeinstraße 29, 04229 LeipzigTel.: +49 341 48474-0Fax: +49 341 48474-290kontakt@oemus-media.deDeutsche Bank AG Leipzig
Digitale Implantatplanung und schablonengestützte Implantatinsertion sind heute Standard in vielen Praxen. Die rasante Entwicklung digitaler Systeme spiegelt sich dabei auch in dem vielfältigenAngebot an Softwarelösungen für den Dentalmarkt wider.
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Digitale Röntgengeräte erfüllen in der Zahnheilkunde gleichzeitig mehr Anforderungen als je zuvor: Neben hoher Zeichenschärfe bieten sie flexible Volumina für eine strahlenschutzoptimierte Diagnostik sowie hohen Komfort für Bediener und Patient. Technologischer Fortschritt macht somit die Arbeit in Kliniken und Praxen einfacher, schneller und vor allem sicherer.
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Seit Jahren nimmt die Anzahl der Nutzer von Intraoralscans deutlich zu. Gerade in den vergangenen Jahren ist ihre Zahl nochmal deutlich angestiegen. Trotzdem ist die konventionelle Abformung immer noch die dominierende Variante der Abformungen in Deutschland. Sie ist jedoch mit zahlreichen material- und methodenbedingten Fehlerquoten behaftet. Nach Luthard werden nur zwischen 50 bis 60 Prozent der konventionellen Abformungen für festsitzenden Zahnersatz als klinisch akzeptabel eingestuft, nach Christensen sind sogar 89 Prozent fehlerhaft.1,2 Mit der digitalen intraoralen Abformung steht eine neue Möglichkeit zur Verfügung, eine Abformung genau und für den Patienten komfortabel vorzunehmen.
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Verkürzter oder gar kein Brand: Multichromatische Rohlinge für monolithische Restaurationen im Trend
ZT Hartmut Kimmich, Dipl.-Betriebsw. (FH)
Vor 40 Jahren fing es an: 1980 begannen Werner H. Mörmann und Marco Brandestini in Zürich ein Gerät zu entwickeln, das Füllungen in Form von festen Formkörpern aus Materialrohlingen schleifen sollte. Im September 1985 wurde dann der erste Patient mit einem CAD/CAM-generierten Inlay versorgt, das aus einem Feldspatkeramik-Blöckchen von VITA mittels einer diamantierten Scheibe geschliffen worden war. Damit wurde schon sehr früh der Grundstein für den anhaltenden Siegeszug der dentalen CAD/CAM-Materialien gelegt.
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Modellscanner sind aus dem modernen Laboralltag nicht mehr wegzudenken. Nicht zuletzt durch den mangelnden zahntechnischen Nachwuchs müssen die Arbeitsprozesse im Dentallabor rationalisiert werden, um ertragsstark und wettbewerbsfähig zu bleiben. Hier kommt die Digitalisierung voll zum Zuge und die Frage, was bietet ein neuer Scanner mehr bzw. wie steigt das Labor komplikationslos in die Digitalisierung der Arbeitsgrundlage – dem Modell – ein.
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Für die Zukunft bestens gerüstet: Offene CAD/CAM-Frässysteme bieten ein Höchstmaß an Flexibilität und Investitionssicherheit
Redaktion
In der modernen Dental-Industrie gehört der digitalen Zahnheilkunde die Zukunft. Gerade für Restaurationen kommt Fräs- und Schleifmaschinen dabei eine hohe Bedeutung zu. Sie sind jedoch nicht allein entscheidend für ein perfektes Restaurationsergebnis und einen einfachen Workflow. Blickt man auch auf die vor- und nachgelagerten Prozesse, ist es vielmehr das reibungslose Zusammenspiel der in der gesamten Prozesskette eines Fertigungszyklus zum Einsatz kommenden Soft- und Hardware. Offene Technologien bieten Anwendern bei der Zusammenstellung ihres Set-ups die größtmögliche Freiheit und Individualisierbarkeit.
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Der additiven Fertigung (3D-Druck) wird nach wie vor ein starkes Wachstum prognostiziert. Nachdem in Zahnarztpraxen und Dentallaboren aktuell hauptsächlich der 3D-Druck polymerbasierter Werkstoffe (z. B. SLA, DLP) im Fokus steht, rücken nun weitere Verfahrenstechnologien in den Blickpunkt des Interesses.
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Digitalisierung mittels Additive Manufacturing und Polymeren
Dr.-Ing. André Neumeister, Gregory Lenzen M.Sc.
Im allgemeinen Sprachgebrauch werden viele additive Verfahren auf Basis von Metall, Kunststoff und Keramik unter dem Begriff 3D-Druck kategorisiert. Hierzu zählen Lasersintern (SLS), Laserschmelzen (SLM), Fused Deposition Modeling (FDM), Lithography-based Ceramic Manufacturing (LCM), Stereolithografie (SL) sowie Digital Light Processing (DLP). Die Kunststoffverfahren stellen mit die höchsten Genauigkeiten zur Verfügung und sind dadurch für die Dentaltechnologie prädestiniert. Mittels SL- und DLP-Verfahren lassen sich dann Auflösungen im Bereich besser als 25 µm erzielen.