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Eins ist klar: Die KI ist schon lange da, wirkt mächtig, und das nicht nur zu unserem Vorteil. Wir merken es alle, zum Beispiel beim Einkaufen im Internet, wo uns Angebote gemacht werden, die nur durch Auswertung unserer Spuren, die wir zuvor im Internet hinterlassen haben, möglich sind. KI betrifft die gesamte Gesellschaft, und nahezu jede Branche wird mit KI-Systemen konfrontiert...
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Digitale Planung und Diagnostik: Wo stehen wir heute?
Prof. Dr. Jörg Neugebauer, Dr. Steffen Kistler, Dr. Ingo Frank, Dr. Frank Kistler und Prof. Dr. Günter Dhom
Durch die Verfügbarkeit der dreidimensionalen Diagnostik in der Zahnarztpraxis haben sich die Art und die Möglichkeit der präoperativen Vorbereitungen wesentlich verändert und erweitert. Waren vor zwei Dekaden Navigationsschablonen für eine geführte Aufbereitung der Pilotbohrung die Ausnahme, ermöglichen heute vollgeführte Operationstechniken bis hin zur geführten Implantatinsertion ein minimalinvasives Vorgehen und erlauben eine frühe Versorgung auch mit einer reduzierten Implantatanzahl.1, 15
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CAD/CAM, 3D-Druck – und was kommt als Nächstes?
ZT Josef Schweiger, M.Sc., Prof. Dr. Daniel Edelhoff und Priv.-Doz. Dr. Dr. Oliver Schubert, M.Sc.
Seit mehr als 25 Jahren werden analoge Fertigungsschritte zunehmend durch digitale Möglichkeiten ersetzt. Ein Verfahren mit Zukunftspotenzial ist die „Multimaterialfertigung“, die im Folgenden näher erläutert wird. Der Artikel widmet sich aktuellen Beispielen für die digitale dentale Multimaterialfertigung im Kunststoffbereich.
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Künstliche Intelligenz in der zahnärztlichen Praxis – Rechtsrahmen, Berufsrecht und Checklisten für die Praxis
Redaktion
Künstliche Intelligenz (KI): „KI-Systeme sind von Menschen konzipierte, aus Hardware- und/oder Softwarekomponenten bestehende intelligente Systeme, die zum Ziel haben, komplexe Probleme und Aufgaben in Interaktion mit der und für die digitale oder physische Welt zu lösen“, so schreibt es eine Enquete-Kommission des Deutschen Bundestags 2020 in ihrem Abschlussbericht.
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Um eine hochästhetische, funktionelle und gesichtsorientierte Restauration im Dentallabor herzustellen, benötigt die Zahntechnik ein exaktes Abbild des Patienten, raumorientiert in der jeweiligen CAD-Software. Im folgenden Fachbeitrag beschreibt Prof. Dr. Karsten Kamm die Vorteile eines „dentalen Avatars“ für die Zahntechnik.
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Dental-MRT der Zukunft: Höchst detail liert, dreidimensional & ohne ionisierende Strahlung
Lilli Bernitzki imGespräch mit Priv.-Doz. Dr. Monika Probst
Die dentale Magnetresonanztomografie (Dental-MRT) kann als strahlenfreie Alternative zu herkömmlichen Bildgebungsverfahren dienen und bietet somit auch großes Potenzial für die Zahnmedizin. Im Interview gibt Radiologin Priv.-Doz. Dr. Monika Probst handfeste Einblicke zum Stand in Praxis und Forschung der dentalen MRT-Technologie.
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Prothetische Restaurationen unterliegen mit den Jahren einem Verschleiß und in dessen Folge einem Funktionsverlust. Der folgende Fallbericht geht auf die Neurekonstruktion im Oberkiefer unter Einbeziehung der jetzigen digitalen Technologien ein.
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Ein analoger Prozess lässt sich häufig nicht eins zu eins in einen digitalen Prozess umwandeln. So ist es auch bei der Anwendung eines Mundscanners in Verbindung mit einem Gesichtsbogenregistrat. Ein analoges Gesichtsbogenregistrat konnte bisher nicht ohne ein physisches Modell – ob aus Gips oder gedruckt – in den digitalen Prozess übertragen werden. Das therafaceline Gesichtsbogensystem ermöglicht eine digitale Arbeitsweise ohne physisches Modell. Dieses Konzept soll in diesem Beitrag vorgestellt werden.
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KI-gestützte Revolution in der zahnärztlichen Diagnostik – Von digitaler Abformung zu digitaler Diagnostik
Dr. Ingo Baresel
Die zahnärztliche Diagnostik hat dank digitaler Technologien einen gewaltigen Sprung nach vorne gemacht. Von traditionellen Abdrücken hin zu hochpräzisen Intraoralscannern hat sich die Art und Weise, wie Zahnärzte die Mundhöhle erfassen und Krankheiten diagnostizieren, dramatisch verändert. Diese Geräte erfassen hochauflösende 3D-Bilder der Mundhöhle, die nicht nur präziser sind, sondern auch den Patientenkomfort erhöhen. Mit dem Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) haben sich die Möglichkeiten jedoch noch weiter ausgedehnt. In diesem Artikel werden wir untersuchen, wie KI die zahnärztliche Diagnostik, insbesondere die Kariesdetektion und die Simulation von Behandlungsoutcomes, revolutioniert und verbessert.
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Photogrammetrie in der Full-Arch-Implantologie – All-on-X festsitzend und herausnehmbar
Arbnor Saraci, Patricia Strimb, Lukas Wichnalek und Norbert Wichnalek
Der Wunsch zahnloser Patienten nach festen Zähnen ist immer mit dem Synonym „höhere Lebensqualität“ verbunden. Diese beinhaltet sowohl die sozialphysiologische Sicherheit, dass nichts im Mund wackelt oder sich gar verschiebt, sowie einen hohen Kaukomfort. Wenn die Lachlinie allerdings zu hoch ist und sich eine fest verschraubbare/bedingt herausnehmbare Versorgung ästhetisch nicht realisieren lässt, so ist eine herausnehmbare Full-Arch-Versorgung auch bei Multi-Unit-Abutments (MUA) die bessere ästhetische Lösung – und dies unabhängig von den Knochen- und Gingiva-Gegebenheiten. Das Prinzip der Versorgungen mit MUA hat sich seit Jahrzenten durch die Forschung und Behandlungskonzepte der Arbeitsgruppen um den Zahnarzt Dr. Paulo Malo und dem Biomechaniker Bob Rangert weltweit etabliert.
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Die Digitalisierung im Bereich Konstruktion (CAD: Computer Aided Design) schafft effiziente und zeitsparende Arbeitsabläufe. Allerdings müssen diese Abläufe entsprechend der Laborstruktur angepasst werden, um auch abteilungsübergreifend ihr Potenzial zu entfalten. Zumeist gibt die eingesetzte CAD-Software einen Arbeitsfluss vor. Dieser spiegelt aber in den meisten Laboren die Arbeitsabläufe nicht ausreichend wider. Gerade bei Arbeitsabläufen, die die Kompetenz von verschiedenen Abteilungen bedingen, sind Anpassungen im Ablauf notwendig, da es ansonsten zu Abstimmungsproblemen, Reibungsverlusten oder den gewohnten Schuldzuweisungen zwischen dem Techniker, der konstruiert, und dem, der weiterverarbeitet, kommt. Deutlich zeigt sich dies in Bereichen, wo Konstruktion auf Ästhetik und Farbgestaltung trifft.
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In der digitalen Prothetik hat es vor allem in den letzten Jahren eine Vielzahl von Entwicklungen gegeben. Auch wenn die ersten digitalen Prothesen analog hergestelltem Zahnersatz nicht das Wasser reichen konnten, sieht es heute ganz anders aus. Im folgenden Fallbeispiel beschreibt der Schweizer Denturist Urban Christen die digitale Herstellungsmethode unter Nutzung der virtuellen VITA Zahnbibliothek.
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3D-druckbare Materialien für die Herstellung von festsitzendem Zahnersatz
Sophie Gekle, Univ.-Prof. Dr. Dipl.-Ing. (FH) Bogna Stawarczyk, M.Sc., Priv.-Doz. Dr. med. dent. Marcel Reymus und Priv.-Doz. Dr. med. dent. Felicitas Mayinger
Der dentale 3D-Druck unterliegt einem stetig wachsenden Angebot von Druckstrategien, Materialien und Nachbearbeitungsprozessen. Vor allem das Postprocessing stellt einen entscheidenden Faktor für die werkstoffkundlichen Eigenschaften und den Erfolg des endgültigen Zahnersatzes dar. In diesem Beitrag ist der Schwerpunkt auf die Herstellung von Kronen und Brücken gelegt. Der Beitrag liefert eine Übersicht über den bisherigen Stand der Literatur zum Postprocessing.
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3D-gefertigte Provisorien als Hilfsmittel zur Simulation und Kommunikation
Dr. Julian Füllerer, Priv.-Doz. Dr. Angelika Rauch, Dr. Alois Schmid, ZT Martin Pytlik und Prof. Dr. Sebastian Hahnel
Die Anfertigung von provisorischen Versorgungen im Vorfeld der späteren Aufnahme eines festsitzenden Zahnersatzes gehört zum Alltag der zahnärztlichen Praxis. Nichtsdestoweniger ist die Bedeutung der provisorischen Versorgung in den letzten Jahren stetig gestiegen – ermöglicht sie doch, das Behandlungsergebnis vorab zu simulieren. Gerade bei umfangreichen Rehabilitationen, etwa bei extendiertem festsitzendem Zahnersatz oder im Rahmen der Behandlung des Abrasionsgebisses, ist dieser Behandlungsschritt essenziell, wie der folgende Fachbeitrag unter anderem anhand eines Fallbeispiels zeigt.
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Ganzheitliche zahntechnische Expertise gefragt
Dominik Kruchen, Präsident des Verbandes Deutscher Zahntechniker-Innungen
Innovative Fertigungsverfahren prägen seit Langem den Alltag in den Dentallaboren. Über das Potenzial moderner Verfahren sowie die Vielfalt und Anwenderfreundlichkeit neuer Materialien hinaus hat die Digitalisierung in der Zahntechnik in den vergangenen Jahren massiv zugenommen. Ebenso nimmt der Anteil der Zahnarztpraxen, die digitale Tools für Diagnostik und Planung von Zahnersatzversorgungen einsetzen, deutlich zu. In dem Zusammenhang steht eines fest: Die zahntechnischen Meisterlabore sind mit ihrer Leistungsfähigkeit und ihrer ganzheitlichen zahntechnischen Expertise gefragt.
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Digitale Lösungen gehören zunehmend zum Standard in der dentalen Implantologie. Die Behandlung zahnloser Kiefer stellt eine sehr große Herausforderung in der Zahnmedizin dar. Mit der Unterstützung digitaler Planungssoftware lassen sich zunehmend auch diese Patientensituationen zielgerichtet angehen.
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Moderne digitale Bildgebungsverfahren sind aus der heutigen Zahnmedizin nicht mehr wegzudenken. Sie erlauben eine sichere Diagnose und legen damit den Grundstein für eine erfolgreiche Behandlung. Innovative Röntgensysteme liefern detailreiche Bildinformationen zu den anatomischen Strukturen der Patienten. Damit reduzieren sie die Eingriffsdauer und ermöglichen eine besonders schonende, sichere und präzise zahnmedizinische Versorgung.
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Wurde das Konzept des digitalen Scannens der Mundsituation nach seiner Markteinführung in den 1980er-Jahren aufgrund erster Ergebnisse zunächst als Neuheit behandelt, so ist es heute den Kinderschuhen völlig entwachsen und punktet nicht nur mit Zeitersparnis und erhöhtem Patientenkomfort gegenüber der herkömmlichen Abformung, sondern ist auch in puncto Genauigkeit und Präzision weit voraus.
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Multigenerationen-Ronden – Ästhetik, Sicherheit und Geschwindigkeit verbinden
Axel Reichert und Markus Bröder
Aktuelle Trends zeigen vermehrt „Multigenerationen-Ronden“, die gemeinhin oft als 3D-Zirkonoxide bezeichnet werden. Der Vorteil dieser Werkstoffe liegt in der gesteigerten Transluzenz im Schneidebereich – mehr Ästhetik und ein natürlicheres Erscheinungsbild, ganz ohne aufwendige Schichtprozesse.
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Digitale Fertigung ohne Datensätze von Scannern ist in der Zahntechnik undenkbar. Alle Arbeitsschritte des digitalen zahntechnischen Workflows bauen auf diesen Daten auf. Moderne Modellscanner und deren Integration in CAD/CAM-Systeme sind entscheidend, um als Dentallabor dem Nachwuchsmangel und der Rationalisierung der Arbeitsabläufe in Zukunft erfolgreich begegnen zu können.
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Die Zukunft der Zahnheilkunde liegt in der Digitalisierung, insbesondere im Bereich dentaler Restaurationen mithilfe von Fräsmaschinen. Entscheidend für ein perfektes Ergebnis und einen reibungslosen Workflow sind jedoch nicht die Maschinen allein, sondern das Zusammenspiel von Soft- und Hardware in der gesamten Prozesskette. Hier gewinnen offene Technologien zunehmend an Bedeutung, da sie die Flexibilität und Individualisierbarkeit bieten, die für die Zusammenstellung eines optimalen Set-ups erforderlich sind.
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Der dentale 3D-Druck hat in den letzten Jahren eine bemerkenswerte Entwicklung durchlaufen und ist heute bereits Realität in vielen Kliniken und Dentallaboren weltweit. Beschränkte sich der Einsatz von 3D-Druck in der Zahnmedizin zunächst hauptsächlich auf die Herstellung von Modellen, sehen wir in den letzten Jahren einen rasanten Anstieg in der Indikationsvielfalt.
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Dentale 3D-Druckwerkstoffe
Annett Kieschnick, Prof. Dr. Martin Rosentritt, Priv.-Doz. Dr. med. dent. Marcel Reymus und Univ.-Prof. Dr. Dipl.-Ing. (FH) Bogna Stawarczyk, M.Sc.
Der 3D-Druck in der Zahnmedizin wächst rasant. Im Jahr 2022 erreichte der Markt ein Volumen von 4 Milliarden US-Dollar. Das macht fast ein Drittel des gesamten Marktes der additiven Fertigung aus. Bis 2031 wird ein Anstieg auf über 9,7 Milliarden US-Dollar prognostiziert [SmarTech Analysis, 3D Printing In Dentistry 2023]. Dem Trend folgend hat sich das Angebot an dentalen 3D-Druckwerkstoffen signifikant erweitert.