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„De gustibus non est disputandum“ – seit langer Zeit ist bekannt, dass man über Fragen des Geschmacks nicht streiten sollte. Was für die allermeisten Lebensbereiche gilt, ist doppelt wahr für einen sehr speziellen Trend: Die Körpermodifikation. Während Tattoos und Piercings in Europa zumindest seit Ende des 20. Jahrhunderts eine geradezu enorme Blüte erleben, setzt sich der vor allem aus Nordamerika stammende Trend aggressiverer Modifikationen wie Zungenspaltung, Zier-Brandnarben oder auch die Insertion bizarr konturierender Implantate im Bereich der Stirn, des Dekolletés bzw. der Unterarme in Deutschland bisher nur sehr vereinzelt durch. Wie sollten Mediziner mit Elementen des invasiven Körperkultes umgehen? Muss man Anhänger der Körpermodifikation als „Randgruppen“ sehen? Die Grenzen sind wie sooft fließend. Das Piercing der Ohrläppchen ist, insbesondere bei Mädchen, in der westlichen Welt und vielen anderen Kulturen eine Selbstverständlichkeit und wird gesellschaftlich entsprechend anerkannt. Wird ein Mensch zum Freak, wenn statt zwei Ohrringen zwölf getragen oder Lippe, Nase und Augenbrauen einbezogen werden?
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Orale Körpermodifikation
Priv.-Doz. Dr. Dr. Niels Christian Pausch, Dr. Roland Garve, Dr. Dirk Halama
Körpermodifikationen (im angloamerikanischen Sprachraum body-modification oder auch abgekürzt „BodMod“) sind Maßnahmen, bei denen morphologische Details des menschlichen Körpers -temporär oder permanent ohne medizinische Notwendigkeit sichtbar verändert werden. Derartige Manipulationen, zu denen Tätowierungen, Piercings, konturierende subkutane Implantate sowie Schmucknarben gehören, können von „harmloseren“ bzw. weniger invasiven und reversiblen Formen der Körpergestaltung (Bodybuilding, Solarium, -dekorative Kosmetik, Tragen von Körperschmuck, -gefärbte Kontaktlinsen, künstliche Fingernägel, Kunsthaar) unterschieden werden...
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Face- und Halslift im Wandel der Zeit - Die Ursprünge des Face- und Halsliftes
Dr. med. Dominik L. Feinendegen
Schon immer bestand in der Menschheit der Wunsch, dem fortschreitenden Altern des Gesichtes und Halses etwas entgegenzuhalten, oder Deformierungen zu korrigieren. So findet man in der alten plastisch-chirurgischen Fachliteratur schon Hinweise auf operative Techniken, welche eine Verbesserung erschlaffter Gesichter und Hälse erbringen sollten. Einer der ersten Chirurgen, die ein Facelift durchführten, war der Berliner Chirurg Joseph (1921). Dabei wurden die Hautschnitte oft nicht entlang der Haarlinien, sondern in die Gesichtsfalten gelegt, um eine Straffung von Falten zu erreichen. Diese Technik, die sehr schnell und einfach durchzuführen war, bedeutete für die Patienten keine große operative Belastung. Deshalb wird sie auch heute noch bei Patienten, die sich aufgrund von Gesundheitsrisiken keinem gröberen Eingriff unterziehen können, angewandt...
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Eine Retraktion des Ober- und/oder Unterlides kann eine unglückliche Konsequenz einer Blepharoplastik darstellen, mit zum Teil unangenehmen Folgen für den Patienten. Während die Unterlidretraktion aufgrund der Schwerkraft häufiger vorkommt, wird die therapiebedürftige Oberlidretraktion seltener beschrieben. Ein Lagophthalmus in der späten postoperativen Phase kann eine Folge einer Ober- und/oder Unterlidretraktion durch intra- oder postoperative Komplikationen, als Folge einer übermäßigen Hautexzision oder einer kutanen Einnaht des Septum orbitale während des intrakutanen Hautverschlusses darstellen.
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Das Kinn hat eine entscheidende Funktion in der Gesichtsästhetik und Gesichtsbalance. In gleichem Maße wie die Nase (vgl. face 3/2008, Seite 28) ist es prägendes Merkmal für Gesicht, Typ und Charakter. Die Ästhetik des Kinns hat eine besondere Bedeutung im Hinblick auf Wahrnehmung und Einschätzung durch das soziale Umfeld. Ein fliehendes Kinn und andere Kinndeformitäten führen oft zu einer negativen Rezeption und einer mangelnden Sympathie für die gesamte, über das ästhetische Erscheinungsbild wahrgenommene Person. Je mehr die Form des Kinns ein harmonisches, ausbalanciertes und daher als „schön“ empfundenes Gesicht beeinträchtigt, und je mehr man selber das so für sich empfindet, desto größer wird der Leidensdruck und der Wunsch nach einer ästhetischen Korrektur durch eine Kinnplastik (Genioplastik)...
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Korrekte Diagnose als Voraussetzung für eine gute Funktion, dentofaziale Ästhetik und Stabilität
Prof. Dr. med. dent. Nezar Watted, Dr. med. dent. Aladin Sabbagh, Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Peter Proff, Dr. med. dent. Shadi Gera
Die Behandlung skelettaler Diskrepanzen zwischen Ober- und Unterkiefer in der Sagittalen, Transversalen und Vertikalen stellt für den Kieferorthopäden eine alltägliche Herausforderung dar...
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Actio et Reactio - Risikomanagement bei der Anwendung von injizierbaren Füllsubstanzen
Dr. med. Wolfgang Redka-Swoboda
Trotz Wirtschaftskrisen oder gerade deswegen hat in den letzten Jahren die Nachfrage in der Ästhetik nach minimalinvasiven, nichtoperativen Methoden, „Lunch-Time- oder Happy-Hour-“Treatments und Sonderangeboten wie Groupon-deals stark zugenommen.
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Aus der Frühzeit der Schönheitschirurgie: Faltenbehandlung anno dazumal – Paraffin- und Wismutinjektionen zur Gesichtsglättung
Prof. Dr. med. Wolfgang Locher M.A.
Seit eh und je gehört ein glattes Gesicht zum Traum von Schönheit und ewiger Jugend. Und seit über einhundert Jahren versteht man sich darauf, Falten mittels Injektionen verschwinden zu lassen. Die Mittel haben allerdings gewechselt. Während man heute an das Botulinumtoxin glaubt, setzte man in der Frühzeit der modernen Schönheitsmedizin zur „Entrunzelung des Gesichts“ auf Paraffin und Wismut.
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Fakultät für Gesundheit unterstützt Einrichtung einer Krankenstation für zahnmedizinische Versorgung in Burkina Faso. Das Department für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Fakultät für Gesundheit der Universität Witten/Herdecke unterstützt mit mehreren Maßnahmen die geplante Einrichtung einer Krankenstation für zahnmedizinische Versorgung in Burkina Faso. Eine entsprechende Vereinbarung zwischen der „Festspielhaus Afrika gGmbH“ und der „Universität Witten/Herdecke“ wurde jetzt unterzeichnet.Universität Witten/HerdeckeEric Hoffmann
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Madeira – die portugiesische, immergrüne „Blumeninsel“ im Atlantischen Ozean – ist nicht nur für ihre üppige Vegetation bekannt, sondern vor allem auch für die sogenannten Levadas. Diese künstlichen Kanäle wurden früher als Bewässerungssystem angelegt. Heute hauptsächlich touristisch genutzt, versprechen sie abenteuerliche Wandertouren durch Tunnel, Cañons und Wasserfälle. Grund genug, uns diese faszinierende Insel einmal genauer anzusehen.