Inhaltsverzeichnis
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Die Kieferorthopädie befindet sich heute in einer Phase außergewöhnlicher Dynamik. Kaum ein anderes Fach inner- halb der Zahnmedizin hat in den vergangenen Jahren einen ähnlich rasanten Wandel erlebt – technologisch, diagnos- tisch und vor allem im Hinblick darauf, was eine moderne Behandlung leisten soll. Patientinnen und Patienten erwarten nicht mehr nur gerade Zähne, sondern ein harmonisches Zusammenspiel von Ästhetik, Funktion, Atemwegsgesundheit und langfristiger Stabilität. Diese Erwartungen sind anspruchsvoll, und sie sind berechtigt...
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Digitale Herstellung von Aufbissschienen: Ein praxisnaher Workflow von Scan bis Druck
Dr. Nicolas Plein1, Dr. Cedric Thedens1, Lisa Naumann1, Dr. Sarah Bühling1, Univ.-Prof. Dr. Stefan Kopp1 und Priv.-Doz. Dr. Babak Sayahpour1.
Aufbissschienen sind in der Zahnmedizin ein be- währtes Instrument mit einem breiten Anwendungsspektrum – von der Funktionsdiagnostik über die Behandlung von Bruxismus bis hin zur Therapie craniomandibulärer Dysfunktionen. Traditionell wurden diese Schienen im analogen Verfahren hergestellt: Abformung, Gipsmodell, manuelles Tiefziehen und anschließende manuelle Bearbeitung. Dieses Vorgehen ist zwar bewährt, bringt jedoch verschiedene Nachteile mit sich: hohe Materialkosten, zeitintensive Bearbeitung, eingeschränkte Reproduzierbarkeit und ein für viele Patienten unangenehmer Abformvorgang...
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Ist die Theorie der terminalen Scharnierachse ein Mythos? Biomechanische Implikationen des Echtzeit-MRT-Verfahrens für Zahnmedizin und Zahntechnik
Dr. med. dent. Sebastian Krohn, Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Peter Proff, Prof. Dr. med. dent. Dietmar Kubein-Meesenburg und Priv.-Doz. Dr. med. dent. Eva Paddenberg-Schubert.*
Die Kiefergelenke bilden eine bilateral funktionell gekoppelte Einheit des orofazialen Systems und erlauben Unter- kieferbewegungen in sechs Freiheitsgraden, die durch Kaumuskelaktivität gesteuert werden.1,2 Der bikonkave Diskus fungiert dabei durch anteroposteriore und geringgradige mediolaterale, intraartikuläre Bewegungen als mobile Gelenkpfanne.3 Anteriore Diskus-Verlagerungen sind mit veränderten Kondylus-Bewegungsmustern assoziiert und kön- nen schmerzhafte Mobilitätseinschränkungen sowie Gelenkgeräusche verursachen.4 ...
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Digitale Planung in der chirurgischen Therapie des obstruktiven Schlafapnoe-Syndroms
Dr. med. Dr. med. dent. Tobias Ebker, MHBA1
Das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom (OSAS) ist ein schweres Krankheitsbild mit steigender Prävalenz. Das OSAS ist gekennzeichnet durch einen partiellen oder totalen Verschluss der oberen Atemwege während des Schlafs trotz muskulärer Atemanstrengungen. Die Folge sind wiederholte Atemflussreduzierungen oder komplette Atemaussetzer (Mayer et al., 2017). Die Verbreitung des OSAS in der Allgemeinbevölkerung ist sehr hoch. Drei bis sieben Prozent der Männer und zwei bis fünf Prozent der Frauen sind von einem mittelschweren bis schweren OSAS mit begleitender Tagesmüdigkeit betroffen (Punjabi, 2008).
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Interdisziplinäre Rehabilitation eines komplexen Patientenfalles mit unilateraler Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte
Dr. Johanna Katharina Trautmann
Die interdisziplinäre Zusammenarbeit spielt in der modernen Kieferorthopä die eine zentrale Rolle, insbesondere bei komplexeren Behandlungsfällen, die über das alltägliche Behandlungsspektrum hinausreichen. Sie erfordern eine besonders sorgfältige Abstimmung aller beteiligten Fachdisziplinen, um die Bedürfnisse der Patienten op timal abzudecken...
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Vorteilhafte dentoalveoläre Veränderungen nach Extraktion der unteren Prämolaren zur Klasse III-Camouflage-Behandlung mit vollständig individuellen lingualen Apparaturen
Prof. Dr. Dr. h.c. Dirk Wiechmann
Referenz: Thiem LC, Rank P, Schmid JQ, Janssens Y, Bettenhäuser-Hartung L, Wiechmann D. Favourable dentoalveolar changes after lower premolar extractions for Class III camouflage with completely customized lingual appliances. Head & Face Medicine 2024;20(1):57.Übersetzung von Dirk Wiechmann...
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Remodelling des Alveolarfortsatzes im anterioren Unterkiefer nach einer Klasse III-Camouflage-Behandlung mit Extraktionen unterer Prämolaren
Prof. Dr. Dr. Dirk Wiechmann, Dr. Robert Leven, Dr. Per Rank, Dr. Yann Janssens und Dr. Jonas Q. Schmid. Übersetzung von Dirk Wiechmann
Die dentoalveoläre Kompensation einer skelettalen Abweichung ist eines der am häufigsten durchgeführten kieferorthopädischen Therapiekonzepte.1–9 Bis heute werden die Indikationen und das klinisch sinnvolle und umsetzbare Ausmaß dieser therapeutischen Variante konträr diskutiert.10,11 E...
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Okklusionsqualität von erwachsenen Patienten mit posteriorem Kreuzbiss im Vergleich zu Klasse I-Patienten nach der Behandlung mit vollständig individuellen lingualen Apparaturen
Dr. Yann Janssens1–3, Dr. Heike Siekmann4, Dr. Pierre Canal3, Dr. Patrick F. Foley5, Dr. Lara Bettenhäuser-Hartung1,6 und Dr. Jonas Q. Schmid7.
Der seitliche Kreuzbiss ist eine häufig anzutreffende Zahnfehlstellung, die durch eine transversale Diskrepanz zwischen Ober- und Unterkiefer verursacht wird. Bis zu 15 Prozent der erwachsenen Bevölkerung in Europa sind davon betroffen.1 Die Ätiologie ist nach wie vor unklar und kann eine Kombination aus skelettalen, dentoalveolären und neuromuskulären Faktoren umfassen.2
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Als ästhetische Alternative werden neben der Lingualtechnik heutzutage in zunehmendem Maße Aligner-Schienen verwendet. Mittels Aligner-Schienen können Zähne mit einer hohen Verlässlichkeit gekippt und je nach Zahnform auch derotiert werden.1 Eine begrenzte Wirksamkeit zeigen Aligner-Schienen jedoch, wenn eine körperliche Zahnbewegung gewünscht ist, wie es bei einem Lückenschluss, einer transversalen Expansion oder einer gewünschten Distalisierung der Fall ist.1 ...
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Engstände im Ober- und Unterkiefer stellen eine häufige Anomalie bei Pa- tienten mit neutralem Wachstums- muster dar.1 Da der Unterkiefer nur limitierte Möglichkeiten zur Korrektur bietet, sind viele kieferorthopädische Extraktionsentscheidungen in dieser Malokklusion begründet. Richardson2 definierte die interzeptive Kieferorthopädie als eine sofortige Behandlung ungünstiger Einflüsse auf die sich entwickelnde Okklusion, wodurch später ein akzeptables Resultat durch den Einsatz einer einfachen Mechanik mit einer kürzeren Behandlungszeit, eine bessere Stabilität sowie ein funktionell und ästhetisch zufriedenstellendes Resultat erreicht wird...
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Konturierung von Zähnen und Füllungen: Eine Routineaufgabe in der kieferorthopädischen Praxis
Dr. Karsten Junghanns und Dr. Heiko Goldbecher
Dass nicht nur Schmelz, sondern auch häufig zahnärztliche Restaurationen einer harmonischen Zahnreihe im Wege stehen, ist leider nicht allzu selten. Eine der häufig geübten, aber nicht sonderlich beliebten Maßnahmen zur Platzbeschaffung ist die approximale Schmelzreduktion (ASR). Hierfür werden uns von der Industrie diverse Arbeitsmittel zur mechanischen Reduktion an die Hand gegeben. Diese unterscheiden sich gravie- rend in der Effizienz des Abtrags, der Möglichkeit der anatomischen Gestaltung des Zahnes/der Füllung und der Handhabung...
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KFO-Praxismanagement für den Erfolg im Fokus behalten
Dipl.-Kffr. Ursula Duncker, Geschäftsführerin von KFO-Management Berlin und ihrem Fachteam Jana Christlbauer und Nadine Gippner.
KFO-Management Berlin ist seit mehr als 20 Jahren spezialisiert auf kieferorthopädisches Abrechnungs- und Pra- xismanagement. Neben Tausenden von Seminar- und Webinarteilnehmer/-innen hat das Unternehmen bereits weit mehr als 200 KFO-Praxismanager/-innen erfolgreich weitergebildet.
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Eine eigene Praxis aufzubauen und über mehrere Jahre hinweg zu führen, verlangt hohes Engagement und fach liche Kompetenz. Umso bedeutsamer ist dann der Moment, in dem eine Weitergabe ansteht. Wer seine Praxis rechtzeitig und vorausschauend für den Verkauf vorbereitet, verspricht sich nicht nur einen attraktiven Kauf preis, sondern stellt außerdem sicher, dass das eigene Lebenswerk in gute Hände übergeht. Dieser Beitrag zeigt, welche Schritte bei einem Verkauf zu beachten sind und warum eine frühzeitige professionelle Beratung unverzichtbar ist...