Inhaltsverzeichnis
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Die erfolgreiche Therapie des offenen Bisses kann nur einem Behandler mit hohem theoretischen und praktischen Ausbildungsstand gelingen. Dabei spielt zuallererst die klare Definition der Genese dieser insgesamt prognostisch ungünstigen Malokklusion eine wichtige Rolle, da wir hieraus, wie bei allen kieferorthopädischen Behandlungen, wichtige Hinweise für das am besten geeignete Behandlungskonzept herleiten kön- nen. Neben den heutzutage glücklicherweise nur noch äußerst selten vorkommenden Auswirkungen einer Mangelernährung (rachitisch offener Biss) entstehen offene Bisse häufig durch sogenannte Habits wie Daumenlutschen (lutschoffener Biss), können aber auch eine primär erbliche Komponente aufweisen (wie beim skelettal offenen Biss) oder sich bei einer gestörten (Zungen-)Funktion etablieren (funktionell offener Biss). Im Mund imponiert dabei ein frontal und/oder seitlich offener Biss...
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Der frontoffene Biss: Diagnose, Differenzialdiagnose und Prognose
Prof. em. Dr. med. dent. Ingrid Rudzki, Dr. Karin Habersack
Der klinische Befund frontoffener Biss in der Kieferorthopädie hat in jedem Lebensalter unterschiedliche diagnostische Konsequenzen und führt somit in Art und Umfang zu einer unterschiedlichen Behandlung. Abhängig vom Häufigkeitsprofil, von Lokalisation und Aus maß der fehlenden okklusalen Kontakte bis hin zur Ursache, erworben und/oder ererbt, lassen sich funktionelle, morpho logische und psychische Charakteristika differenzieren. Sie führen zu einer personalisierten Diagnose mit Prognose, die den individuell langfristig erfolgreichen Therapieweg weist...
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In der Ätiologie des offenen Bisses spielen neben Umweltfaktoren auch epigenetische und genetische Faktoren eine Rolle. Dyskinesien und eine gestörte Nasenatmung sind dabei die häufigsten Faktoren. Die Mehrheit der Kinder mit einem offenen Biss weist eine positive Lutschanamnese auf...
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Timing ist alles – optimaler Behandlungszeitpunkt und Überweisung zum Kieferorthopäden
Karsten Junghanns, Dr. Annemarie Stolze und Dr. Heiko Goldbecher.
Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Hauszahnarzt dienen nicht nur der Früherkennung von Karies oder Mundschleimhauterkrankungen, sondern auch dem Erkennen von Zahn- und Kieferfehlstellungen. Viele Hauszahnärzte führen die kieferorthopädische Therapie nicht selbst durch, weshalb sie mit einer Überweisung zum Kieferorthopäden bzw. kieferorthopädisch tätigen Kollegen eine wichtige Schlüsselfunktion übernehmen. Dabei kann es zu Unsicherheiten bezüglich des geeigneten Zeitpunktes für eine Überweisung kommen. Im Folgenden sollen daher einige Hinweise zur kieferorthopädischen Diagnostik und Behandlung und dem optimalen Behandlungszeitpunkt zusammenfas- send dargestellt werden. Abweichungen von einer regelrechten Zahn- oder Kieferstellung können prinzipiell in jedem Alter therapiert werden, auch wenn für bestimmte Therapiemittel Einschränkungen bestehen. So können z. B. fest sitzende Behandlungsmethoden erst nach Durchbruch der bleibenden Zähne angewendet werden. Im Jahr 2021 wurde die aktuell gültige S3-Leitlinie Ideale Behandlungszeitpunkte kieferorthopädischer Anomalien veröffentlicht...
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Über die Ätiologie des offenen Bisses erfolgten schon vielfache Beschreibungen in der Literatur. Nicht zuletzt auch in den jüngsten Ausgaben dieser Publikation wurde sehr anschaulich dargestellt, wie genetische und funktionelle Faktoren die Dentition und Gesichtsentwicklung in der vertikalen Dimension beeinflussen können (KN-Ausgabe 7+8, 9/2023, B. Muselmani). Dabei haben sich – frühzeitige – logopädische und funktionelle Therapieansätze ebenso bewährt, wie der Einsatz klassischer, kieferorthopädischer herausnehmbarer und fester Apparaturen. Noch weniger beschrieben ist bislang die Verwendung von Alignern zur orthodontischen Korrektur der vertikalen Abweichung, insbesondere bei der frühen Behandlung von Kindern...
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Im Jahr 2017 stellte sich die 27-jährige Patientin in meiner kieferorthopädischen Praxis in Frankfurt am Main vor, in der ich ausschließlich Aligner-Techniken angeboten hatte. Die Patientin hatte eine gravierende Zahn- und Kieferfehlstellung mit progener Verzahnung. Ich bat sie, in meiner Hauptpraxis einen Termin zu vereinbaren (Abb. 1 und 2). Dort war die Überraschung groß, als sich neben den schon ohnehin ausgeprägten kieferorthopädischen Befunden, wie frontaler Kreuzbiss, 5–7 mm Klasse III-Molarenbeziehung und Engstand in der Front (Abb. 3 und 4), herausstellte, dass die Zahnwurzeln in der OK-Front gerade mal die halbe Länge der Zahnkronen überschritten hatten (Abb. 5 und 6).
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Behandlung des offenen Bisses mit Lingualtechnik
Prof. Dr. Dr. h.c. Dirk Wiechmann, Dr. Frauke Beyling, Dr. Susanna Richter und Dr. Lara Bettenhäuser-Hartung
Ein frontal oder seitlich offener Biss ist nicht nur ästhetisch, sondern insbesondere auch funktionell problematisch. Dabei besteht zugleich auch immer eine Zungenfehlfunktion. Eine korrekte Behandlung sowie ein adaptiertes Retentionsprotokoll sollten letztendlich darauf abzielen, dass sich diese fehlerhafte Funktion langfristig umstellt und normalisiert. Als we- sentliche Voraussetzung hierfür gilt ein qualitativ hochwertiges Ergebnis der aktiven Behandlung mit einer möglichst perfekten Interdigitation. Diese sollte nicht nur bei der Betrachtung von vestibulär vorliegen, sondern vor allem auch bei der Betrachtung der Endmodelle in Okklusion von lingual. Ein fehlen- der Zahnkontakt in diesem Bereich kann sicherlich ein ent- scheidendes Einfallstor für die noch nicht normal funktionierende Zunge sein...
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Die „Mausefalle“ in der digitalen Welt – ein Update zur Molarenintrusion bei offenem Biss
Prof. Dr. Benedict Wilmes und Prof. Dr. Dieter Drescher
Eine alternative Methode zur herausfor- dernden Umstellungsosteotomie bei einem skelettal bedingten frontal offenen Biss ist die Verwendung von Mini-Implantaten zur Intrusion oberer Molaren in Verbindung mit der „Mausefalle“. Die Behandlungsmethode wird in diesem Beitrag anhand eines Patientenbeispiels vorgestellt...
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Der offene Biss stellt einen der kom plexesten kieferorthopädischen Befunde dar9,21 und kann durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht werden, beispiels weise durch eine Zungendysfunktion.13,16,20 Ursachen hierfür können die Zungeneinlagerung beim Sprechen (Sigmatismus), das Persistieren eines infantilen Schluck musters,13 eine unphysiologische Ruhe lage der Zunge6,10,15,19 oder die allgemeine Dyskynesie und Hypermotilität der Zunge sein. Häufig entsteht primär durch Daumen und Fingerlutschen ein offener Biss, der dann sekundär durch eine Zungendysfunktion gehalten oder verstärkt wird. Bei einem lateral offenen Biss kann auch ein Pressen der Zunge zwischen die Zahnreihen ursächlich sein...
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Kieferorthopädisch-kieferchirurgische Therapie bei einer Klasse III-Dysgnathie mit offenem Biss
Prof. Nezar Watted, Abeer Abualwafa, Bashar Saed, Muhamad Asia, Omar Thalji,Aya Khaled, Omar Dwaikat, Ameen Ghanem, Mais Assaf, Prof. Emad A. Hussein, Dr. Samier Masarwa, Dr. Obeida Awadi und Dr. Dr. Ali Watted
Die Therapie von Dysgnathien bei Patienten im Erwachsenenalter nimmt einen stetig wachsenden Raum im kie ferorthopädischen Behandlungsspek trum ein. Ebenso zahlreich wie die Gründe hierfür – steigendes ästhetisches Bewusstsein, verbesserte Operationsverfahren und zunehmende kieferorthopädische Erkenntnisse auf diesem Gebiet – sind die zur Wahl stehen den Therapiekonzepte. Diese führen hinsichtlich der Okklusion in aller Regel zu einem zufriedenstellenden Ergeb nis. Da aber eher die Verbesserung des fazialen Erscheinungsbildes ein Haupt anliegen erwachsener Patienten an die Therapie ist, und dies umso mehr je ausgeprägter sich die Dysgnathie von extraoral darstellt, muss die Behandlungsplanung so konzipiert sein, dass neben der Okklusion und Funktion auch die Ästhetik in möglichst optimaler Weise verbessert wird...
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Offener Biss: Abrechnung der therapeutischen Mittel
Diplom-Kauffrau Ursula Duncker, Jana Christlbauer und Nadine Teuchert
Wird bei einer kieferorthopädischen Beratung bei einem Patienten ein offener Biss diagnostiziert, stehen den behandelnden Kieferorthopäden vielseitige Therapiemöglichkeiten zur Verfügung. Die bekanntesten Therapiemöglichkeiten und deren Abrechnung werden nachfolgend aufgeführt...